Vlnr: Herr Guzu (BGM), Herr Elfers (EEW), Herr Oriwol (Wärmeversorgung), Herr Holpert (EEW), Herr Lehmann (EEW), Herr Rißer (Stadtpräsident), Herr Philipp (EEW)
Nach Beschluss der Stavenhagener Stadtvertretung am 27.04.2023 und der Gesellschafterversammlung am 22.05.2023 war es endlich soweit.
Der Vertrag über die Lieferung und den Bezug von Abwärme zwischen der EEW Energy from Waste Stavenhagen GmbH & Co. KG und der Wärmeversorgung Stavenhagen GmbH konnte unterschrieben werden. Dieser Vertrag tritt 2025 in Kraft und ist auf 20 Jahre ausgelegt, mit der Option, diesen 5 Jahre zu verlängern.
Dazu trafen sich am 25.05.2023 um 15.00 Uhr im Stavenhagener Schloss der Bürgermeister Stefan Guzu und der Stadtpräsident Klaus Rißer mit einigen Vertretern von EEW sowie Herrn Oriwol von der Wärmeversorgung zur Vertragsunterzeichnung. Geladen waren auch Pressevertreter, die detaillierte Fragen stellten.
Herr Guzu sprach von einem Meilenstein für Stavenhagens Zukunft. Auch wird der Ausbau des Wärmenetzes im 2. Schritt die Entwicklung der Stadt fördern. Er lobte das Engagement und die Kompromissbereitschaft beider Vertragspartner. Weiterführend findet er es notwendig, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln.
Der zurückgelegte Weg war holprig, aber auch das gehört zum Geschäft, so Herr Oriwol. Im Endeffekt spart sich der Kunde die CO2-Abgabe, das macht unsere Stadt für potentielle Investoren, Gewerbetreibende und Eigenheimbauer attraktiv.
Für Herrn Holpert von EEW bedeutet diese Vertragsunterzeichnung eine Kehrtwende und eine große Chance für die Weiterentwicklung sowie Ausbaumöglichkeiten von EEW in Stavenhagen. Bei einem geplanten Besuch von Reinhard Meyer - Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit – im Sommer wird Herr Holpert zukünftige Projekte vorstellen.
Auch wenn die Klärschlammverbrennungsanlage um ca. 20 – 30 % über die geplanten 50 Millionen hinaus kostet, so ist Herr Holpert sich sicher, dass der Betrieb im September dieses Jahres starten kann. Die Anlage ist bereits mit 100 % Menge langfristig auf 10 Jahre gebucht.
Im Gespräch erwähnt Herr Elfers, dass man nicht vergessen dürfe, dass Klärschlamm Biomasse ist, sozusagen „Grüne Wärme“. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass eine Entsorgung des Klärschlammes nicht über die Landwirtschaft erfolgen muss, sondern sinnvoll in Wärme umgewandelt werden kann.
Zur Erreichung des Klimaschutzzieles „Wärmewende“ bis 2027 ist ein integriertes kommunales Klimaschutzmodellprojekt der Stadt Stavenhagen und der Gemeinde Jürgenstorf geplant. Mit dem Zusammenschluss der Fernwärmenetze soll die Wärmeenergieversorgung für beide Gemeinden zukunftssicher, innovativ und ökonomisch unter Einhaltung der geforderten CO2-Reduzierungen gestaltet werden. Dadurch wird auch die kommunale Wertschöpfung verbessert und man steht etwaigen Preisexplosionen auf dem Energiemarkt entgegen. Der dafür notwendige Fördermittelantrag wird pünktlich zum 01.06.2023 positiv beschieden, teilte Herr Oriwol mit.
Alle Teilnehmer sind sich einig, dass dieser Vertrag der Beginn einer langzeitigen und vertrauensvollen Kooperation zwischen allen Beteiligten sein wird und der erste Schritt für Stavenhagen auf dem Weg zur Klimaneutralität ist.