Habt ihr einen Kummer in der Brust
Anfang August,
Seht euch einmal bewusst
An, was wir als Kinder übersahn.
Da schickt der Löwenzahn
Seinen Samen fort in die Luft.
Der ist so leicht wie Duft
Und sinnreich rund umgeben
Von Faserstrahlen, zart wie Spinneweben.
Luftglücklich leicht.
Wird sich sanft wo in Erde betten.
Und im Nächtsjahr stehn
Dort die fetten, goldigen Rosetten,
Kuhblumen, die wir als Kind übersehn.
Flöge doch unser aller Zukunftsdenken
So frei aus und so zart.
Ein Auszug aus dem Gedicht „Schwebende Zukunft“ von Joachim Ringelnatz (1883 - 1934)