„Das alte ist vergangen, das neue angefangen. Glück zu, Glück zu, zum neuen Jahr!“ wurde bei vielen Familienfeiern zu Silvester kurz nach Mitternacht angestimmt, als die Radios gerade so in die Anbaureihe passten und man für den Transport von Lautsprecherboxen noch mindestens einen Handwagen brauchte. Dank Mikroelektronik und Digitalisierung hat nun kaum noch jemand nötig, selbst zu singen und die Jugend kann mit einer Akkuladung gefühlt ewig und beinahe überall die „Alten“ mit dicken Bässen nerven.
Aber so schlecht ist Digitalisierung nun auch nicht. Erst recht nicht, wenn man es nicht zulässt, sich zum Sklaven dieser machen zu lassen. Aus diesem Grund haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit den Lehrkräften begonnen Konzepte zu erarbeiten, um mit Hilfe des Förderprogramms „Digitalpackt Schule“ unsere Grundschule zukunftssicher zu gestalten. Das soll aber nicht heißen, dass unsere Grundschulkinder nun voll vernetzt und medial eingebunden lernen, ihren Namen zu tanzen und dies auch noch weltweit zeigen sollen. Vielmehr ist es die Unterstützung der Lehrkräfte mit modernen Unterrichtshilfen, wie z.B. große interaktive Tafeln, an denen super vorgemacht, gemalt und geschrieben werden kann oder auch Geräte, die ausgegeben werden können, wenn es mal wieder heißt, die Kinder müssen zu Hause bleiben. Da soll bei uns jedes Kind unabhängig vom Elternhaus die gleichen Möglichkeiten bekommen. Unsere Lehrkräfte sind aber nicht nur bei dem Thema sehr engagiert, denn Digitalisierung ist nicht der Schwerpunkt in der Grundschule. Natürlich ist das Lesen, Schreiben und Rechnen das, was die Lehrer ihren Schützlingen beibringen wollen. Aber eben nicht nur. So konnte unsere Grundschule das Prädikat „Naturparkschule“ erringen und damit waren wir dann stolz als Träger der Grundschule, den Namen „Naturparkschule an der Bienenstraße“ vergeben zu können. Also wird nicht nur gelesen, geschrieben und gerechnet, sondern auch gelernt, wie die Natur funktioniert.
Das die Natur gerade Probleme hat, sollte inzwischen wohl niemand mehr leugnen können. Schönes Wetter ist ja ganz in Ordnung, aber irgendwie fühlt sich beinahe ein halbes Jahr trockener Sommer nun doch nicht richtig an. Insofern scheint die Planung eines Solarparks in die richtige Richtung zu gehen. Was relativ unspektakulär mit der Anfrage eines Landwirtes für eine Freilandanlage angefangen hat, entwickelt sich nun zum Klimapark Sternberger Seenlandschaft. Fünf Gemeinden ziehen dabei an einem Strang. So geschlossen konnten wir dann auch vor Weihnachten mit den fünf Bürgermeistern direkt im Wirtschaftsministerium vorsprechen und haben dort Überzeugungsarbeit geleistet. Schließlich geht es dabei nicht nur um den Klimaschutz, denn die Anlage kann ein großer Wirtschaftsfaktor für die ganze Region werden. Nicht nur, dass der Park an sich Arbeitsplätze generiert, es bestehen auch sehr gute Möglichkeiten, dass sich dadurch in unserer Region Unternehmen ansiedeln und entwickeln können, die mit Solarenergie bestens umgehen können. Dazu kommen grüne Gewerbegebiete auch auf dem Gebiet unserer Gemeinde und Synergieeffekte, die uns allen zugutekommen werden. Zukunftsmusik? Mag sein, aber gestern war heute Zukunft, man könnte also sagen, die Zukunft beginnt heute!
Um die Zukunft ging es auch in der letzten Gemeindevertretersitzung im Dezember. Ganz konkret um die Zukunft des Gemeindehauses in der Pieck-Straße. Grundsätzlich wollten wir den Bau eines neuen Gemeindezentrums besprechen und eine Willensbekundung dazu beschließen. In der Debatte dazu merkte man schon, dass uns da noch einiges aus der Vergangenheit in den Knochen steckte. Für einen Beschluss waren dann die Meinungen doch so unterschiedlich, dass sich darauf geeinigt wurde, dieses Thema nochmal ausgiebig in den Ausschüssen zu besprechen und nichts übers Knie zu brechen.
So gibt es also auch im neuen Jahr genug in der Gemeinde zu tun. Und wenn wir alle gemeinsam mit anpacken, sollte dann auch eine weitere Strophe des oben begonnen Liedes für das Jahr 2023 zutreffen: „Es bringt dir Heil und Segen, viel Freuden allerwegen. Glück zu, Glück zu, zum neuen Jahr!