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Amtsblatt Sternberger Seenlandschaft
Ausgabe 12/2025
Aktuelles aus den Städten und Gemeinden
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Der Bürgermeister der Gemeinde Dabel informiert

Und wieder ist ein Jahr so gut wie vorbei! Manchmal höre ich von einigen Mitmenschen, dass in unserer Gemeinde nichts los war. Da möchte ich aber doch widersprechen, so war unser Festplatz dieses Jahr sehr gut ausgelastet. Angefangen vom Kinderfest im Mai über die wirklich schon legendäre Herrentagsparty des KCD, unsere Dorffestspiele, die Beachparty bis hin zum Oldtimertreffen der Papenpapas, um nur einiges zu nennen. Auch unser Begegnungstreff konnte dank dem Engagement von Einwohnerinnen unserer Gemeinde nicht über Leerstand klagen. Regelmäßig trifft sich dort der Chor unserer Kirchgemeinde oder es wird gebastelt und gespielt. Neu hinzugekommen sind die Ideenschmiede und regelmäßige Buchlesungen. Leider läuft nicht immer alles wie wir es uns wünschen, so vermissen wir schmerzlich die Ortsgruppe der Volkssolidarität oder mussten die schwere Entscheidung treffen unsere Bibliothek aufzugeben. Dabei möchte ich die vielen Helfer hervorheben, die nach Lösungen suchen, um trotzdem noch, wenn auch ein kleineres Angebot an Literatur zu erhalten. Zukünftig wollen wir, ähnlich wie in einigen unserer Nachbargemeinden Tauschstationen einrichten. Unsere Bemühungen Telefonzellen zu beschaffen lief zwar ins Leere, aber inzwischen haben wir andere Lösungen gefunden, die wir 2026 umsetzten werden.

Wir können uns in der Gemeinde glücklich schätzen, dass es noch Einwohner gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. Aber auch da höre ich oft: “Ich würde ja gerne mitmachen, weiß aber nicht wo oder wie.“ oder „Das würde ich aber anders machen, aber mich fragt ja keiner“. Und tatsächlich höre ich von vielen Menschen, die was auf die Beine stellen wollen, dass es eine gewisse Ehrenamtsmüdigkeit nicht nur bei den Einwohnern unserer gibt. Aber vielleicht haben wir den passenden Wecker gefunden!

Darf ich vorstellen, die Gemeindelotsin!

Der Bürgermeister nervt, unsere Gemeindevertreter sind größtenteils berufstätig und ja auch „nur“ Ehrenamtler und so haben wir nach einer Lösung gesucht, wie wir das ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinde in Schwung bringen. Und da lag es aus unserer Sicht nahe, jemanden zu finden, der vielleicht schon jetzt gut vernetzt ist und auch ein Händchen hat, Leute zu motivieren. Und da sind wir auf Frau Gudrun Sukow gekommen. Aufhänger war die auf unsere Bitte organisierte Frauentagsfeier in diesem Jahr, bei der es so viele Teilnehmer wie lange nicht mehr gab. Als sie bei Gesprächen mit unseren Gemeindevertretern sagte „Ich möchte für meine Gemeinde in der ich gerne wohne und mit der ich sehr verbunden bin etwas Sinnvolles tun und meine Mitmenschen ermuntern aktiv an unserem Gemeindeleben mitzuwirken“ und sich anbot auch weiterhin bei der Organisation von Veranstaltungen mitzumachen oder gar federführend zu sein, haben wir uns gedacht, dass wir das unbedingt nutzen sollten und haben beschlossen die, wenn auch nur kleine Stelle, eines „Gemeindelotsen“ zu schaffen und diese mit Frau Sukow zu besetzen. Ein Lotse soll ja ursprünglicherweise einen sicheren Weg zeige. Er ist nicht der Kapitän, sondern derjenige der die Mannschaft unterstützt sich zurechtzufinden. Unsere Lotsin soll also die Leute, die sich ehrenamtlich engagieren wollen unterstützen und zusammenführen. Wir glauben das Frau Sukow da genau die richtige ist. Ihr liegt das Wohl der älteren Einwohner als auch unserer Kinder und Jugendlichen am Herzen. Sie bringt einsamen oder traurigen Menschen etwas Freude und sorgt dafür, dass der Zusammenhalt gestärkt wird. Zudem ist sie aktiv im Tierschutz tätig. Wer sollte also besser geeignet sein als sie. Durch die Stelle der Gemeindelotsin wollen wir ihr Engagement unterstützen und wünschen uns natürlich von unseren Einwohnern ebenfalls Unterstützung für ihre Tätigkeit.

Doch einiges geschafft!

Nun hat die Gemeinde ja ach noch ein paar Aufgaben. Kommunalrechtlich unterscheidet man da Pflichtaufgaben und freiwillige Aufgaben. Dabei müssen wir die Pflichtaufgaben erst erledigt haben, bevor wir freiwillige Aufgaben angehen dürfen. Pflichtaufgaben sind z.B. Müllabfuhr, Straßenbau oder Verwaltung. Dies können wir nicht selbst erledigen und müssen deswegen Mittel aus unserem Haushalt an den Landkreis und unser Amt abgeben. Was wir dieses Jahr selbst machen konnten, war in Schule und Feuerwehr eine neue Heizungsanlage einzubauen und zumindest zu beginnen, neu Möbel für die Schule bereitzustellen.

Und auch für freiwillige Aufgaben waren dann noch Mittel da. So haben wir neue Sitzgruppen und Bänke in der Gemeinde aufstellen können. Auch wenn es niemand glauben möchte ist die Straßenbeleuchtung keine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Trotzdem denken wir, dass sie der Sicherheit unserer Einwohner dient und haben so den Schulweg von der Hauptstraße bis zur Schule mit Straßenlampen versehen.

Dank einer großzügigen Spende der ETL Freund & Partner GmbH Steuerberatungsgesellschaft & Co. Sternberg KG konnten wir in Holzendorf einen neuen Spielplatz errichten.

Ein Kraftakt war auch die Schaffung der Voraussetzungen für den Tante Enso Laden am Mattenstieg. Aber auch dies haben wir mit der sehr engagierten Hilfe unserer regionalen Handwerksbetriebe hinbekommen.

Und um nochmal aufs feiern zu kommen, auf unserem Festplatz mussten wir ja leider die Birken wegen einer Baumkrankheit abnehmen. Gerade ist ein Fachbetrieb dabei unseren Auftrag für neue Bäume dort umzusetzen.

Zum Abschluss …

… möchte ich eigentlich nicht politisch werden, muss ich aber wohl. In einer Zeit, in der die Gefahr eines Krieges ungleich größer ist, als wir es in meiner und den folgenden Generationen erfahren haben, hilft uns kein Neid, keine Gier und auch kein Rumgemecker. Vielmehr müssen wir uns wieder auf unsere Stärken wie Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt besinnen. Und so ist es bezeichnend, dass in dieser verrückten Welt gerade der Obernarr unseres KCD am 11.11. uns dazu ermahnen musste. Ich wünsche dem KCD alles Gute zu seiner 70. Saison und uns allen ein frohes und ruhiges Weihnachtsfest und ein guten (nicht wörtlich gemeinten) Rutsch ins neue Jahr!

Ihr Bürgermeister
Jörg Neumann