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Amtsblatt Sternberger Seenlandschaft
Ausgabe 3/2025
Aktuelles aus den Städten und Gemeinden
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Waschweibs Waschzettel

Es wird Frühling.

Die Tage werden länger. Morgens muss man nicht mehr im Dunkeln aus dem Haus und nach Feierabend kann man auch noch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen. Die Gartenfreunde beginnen damit, altes Laub und Geäst wegzuräumen. Es kribbelt in den Fingern, die ersten Frühjahrsblüher zu pflanzen, damit sie den Schneeglöckchen Gesellschaft leisten können. Bunt schauen die Krokusse zwischen den Gräsern hervor. Beim Waldspaziergang entdeckt man im Spiel von Licht und Schatten überall zartes Grün. In Wald und Flur fangen die Vögel an, ein fröhliches Konzert zu pfeifen. Es treibt die Menschen wieder hinaus, auch wenn an manchen Tagen der Wind noch ordentlich kalt pustet. Mancherorts wird auch schon zum Frühjahrsputz aufgerufen. Viele fleißige Hände werden dann wieder weggeworfenen Unrat aufsammeln. Ob die Verursacher der Verschmutzung bei diesen Aktionen mit dabei sind? Wer im Garten für Ordnung sorgt, um den Frühling herein zu bitten, der muss auch einiges beachten. Ab März dürfen Hecken nicht mehr zurückgeschnitten werden, damit Vögel beim Nestbau und Brüten nicht gestört werden. Kleine Korrekturschnitte sind zwar noch erlaubt, aber eben nur kleine. Die Gartenabfälle dürfen nicht im Wald entsorgt werden. Ein Komposthaufen, die Biotonne oder die Grünabfallstelle sind dafür die richtige Anlaufstelle. Für größere Äste gibt es mancherorts die Möglichkeit mit Absprache der Feuerwehr für ein Osterfeuer zu sammeln. Mit dem Frühling kommen die Menschen auch wieder mehr zusammen. Bei der Gartenarbeit gibt es wieder Nachbarschaftsgespräche am Gartenzaum, beim Spaziergang trifft man den ein oder anderen. Der Neubeginn der Natur vertreibt düstere Gedanken und gierig saugt man die Frühlingsluft ein. Sie scheint einen besonderen Duft zu haben. Doch die Winterjacke und der Wollschal sollten noch nicht weggeräumt werden. Denn es ist typisch Frühling, dass er mit Sonnenstrahlen lockt und dann doch wieder mit eisigen Temperaturen schocken kann. Auch viele bunte Blumen müssen noch ein wenig warten, bis sie endgültig nach draußen gepflanzt werden können. Doch die Natur lässt sich nicht aufhalten. Schon Goethe sagte über den Frühling in seinem bekannten Osterspaziergang:

„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;

Im Tale grünet Hoffnungsglück; …“

Ich wünsche Euch eine frühlingshafte Zeit mit vielen bunten Blüten und belebenden Momenten.

Eure Radka
Waschweib zu Sternberg