Der Bürgermeister der Gemeinde Dabel informiert

Wie im letzten Amtsblatt angekündigt, haben wir eine Antwort des Landkreises auf unsere Fragen zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Kaserne erhalten. Hier gebe ich ihnen nun eine Zusammenfassung der der Gemeindevertretung bekannten und überprüften wichtigsten Fakten aus offiziellen Quellen. Zudem haben wir die Antworten des Landkreises in unseren Schaukästen zugänglich gemacht. Ausführlich informieren wir auch auf www.dabel.de. Die große Belastung unserer Gemeinde soll uns jedoch nicht davon abhalten, an uns zu denken, denn gerade jetzt werden wir erkennen, wie wichtig Zusammenhalt und gegenseitiger Respekt für unsere Gemeinde sein werden. Und was hält uns besser zusammen als gemeinsame Feste und Unternehmungen. Ich habe deshalb am Ende dieses Artikels die Termine bis zu unseren Dorffestspielen zusammengefasst. Es ist doch ganz schön was los in unserer Gemeinde!

Informationen zur geplanten Flüchtlingsunterkunft

Die Einrichtung weist eine Kapazität von 515 Plätzen aus, wobei eine Unterkunft mit einer 75% Belegung, also 387 Menschen als ausgelastet gilt. Eine genaue Zusammensetzung nach Herkunft ist nicht bekannt.

Für die Anlage wurde ein ehemaliger Wohnblock und ein Wirtschaftsgebäude instandgesetzt. Die Gesamtkosten für die Herrichtung und Finanzierung der Investitionskosten betragen nach Kenntnis der Landesregierung ca. 10,9 Millionen Euro.

Derzeit laufen Ausschreibungsverfahren für Betreiber, Sicherheitsdienst sowie Ausstattung. Die Ausschreibungen für Betreiber und Sicherheitsdienst sollen zum Ende dieses Quartals abgeschlossen sein, so dass dann feststehen sollte, wer die Verantwortung für den Betrieb und die Sicherheit der Anlage hat.

Die Inbetriebnahme ist für das 2. Quartal 2025 geplant. Ab dann gilt die befristete Ausnahmegenehmigung von 3 Jahren. Nach heutigen gesetzlichen Grundlagen kann diese Genehmigung nach Ablauf der ersten 3 Jahre für weitere 3 Jahre erteil werden, was nach jetziger Planung auch in Anspruch genommen werden soll.

Die Unterkunft wird rund um die Uhr durch einen Wachdienst bewacht werden. Des Weiteren wird eine Videoüberwachungsanlage das Unterkunfts- und das Verwaltungsgebäude absichern. Die lokalen Polizeiinspektionen sollen in alle Planungen eingebunden werden.

Für den Bereich der Kindertagesbetreuung wird nach jetzigem Stand eine Betreuung außerhalb der Gemeinde ins Auge gefasst.

Grundsätzlich ist durch das Land M-V in Verantwortung der inneren Schulverwaltung vorgesehen, dass die Kinder zunächst in gesonderten Klassen, den sogenannten DaZ(Deutsch als Zweitsprache)-Klassen für die Jahrgangsstufen 1 - 9 (Zusammengefasst jeweils Klassen 1 - 3; 4 -7; 8- 9), bis zu 18 Monate beschult werden. Diese müssen aufgrund des entsprechenden Bedarfs in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt Schwerin in unserer Region an einem Standort mit Anbindung an eine Grundschule und Regionalschule noch gebildet werden. Die finalen Abstimmungen in Federführung des Landkreises sind hierzu noch nicht abgeschlossen. Nach dem Besuch der DaZ-Klassen werden die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich an den Regelschulen weiterbeschult. Diese ergeben sich aus dem aktuell gültigen Schulentwicklungsplan allgemeinbildende Schulen sowie aus der aktuell gültigen Schuleinzugsbereichssatzung. Entsprechend des § 46 des Schulgesetzes Mecklenburg-Vorpommern sind die Schulen örtlich zuständig, die sich in staatl. Trägerschaft befinden und im Einzugsbereich des Wohnsitzes bzw. des gewöhnlichen Aufenthalts der Schüler liegt.

Entsprechend des § 1 Schuleinzugsbereiche der Schularten der Schuleinzugsbereichssatzung für die Gemeinde Dabel sind die nachfolgenden Regelschulen durch die Schüler zu besuchen:

• Grundschule Dabel
• Verbundene Regionale Schule und Gymnasium David-Franck
• Regionale Schule Goldberg
• Gymnasium Crivitz
• Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen und geistige Entwicklung Sternberg

Die Flüchtlingsunterkunft ist in unserer Gemeinde wohl derzeit das Thema, welches unser gesellschaftliches Gefüge zerreißen könnte. Ich möchte ihnen als ihr Bürgermeister und als Einwohner dieser Gemeinde ans Herz legen, dass wir diese Herausforderung nur meistern werden, wenn wir uns als Einwohner dieser Gemeinde gegenseitig respektieren und unsere Meinungen ohne Groll und Hass austauschen und gemeinsam nach guten Lösungen suchen, sofern die in unserem Verantwortungsbereich liegen. Die hier irgendwann eintreffenden Menschen fühlen sich genauso fremd hier, wie wir ihre Anwesenheit als fremd empfinden. Sie sind nicht schuld an den an verschiedensten Stellen und auf den unterschiedlichsten Ebenen getroffenen falschen Entscheidungen. Ich fordere Sie auf, diesen Menschen offen und respektvoll zu begegnen, was nicht heißen soll, dass wir kein wachsames Auge auf die Situation haben sollten. Aber ist die Spirale aus gegenseitigem Misstrauen, Hass oder gar Gewalt erst mal in Gang gesetzt, kommen wir da so leicht nicht mehr raus.

Veranstaltungen in unserer Gemeinde Dabel

Ihr Bürgermeister Jörg Neumann