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Amtsblatt Sternberger Seenlandschaft
Ausgabe 6/2025
Aktuelles aus den Städten und Gemeinden
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Waschweibs Waschzettel

Hoholla, Hoholla, wir haben schon wieder Juni. Der vergangene Monat Mai war ja sehr durchwachsen. Mal warm, mal kühl und mal Sonne, mal Regen. Fast wie ein April. Da war es für mich als Waschweib schwer, alles in trockene Tücher zu bekommen.

Vielleicht macht es der Juni ja besser. Kaum zu glauben, dass in diesem Monat schon der längste Tag des Jahres auf uns wartet. Danach werden die Tage schon wieder kürzer. Der Sommer hat gefühlt doch gerade erst begonnen.

Also am 21.06.2025 hat die Sonne die größte Mittagshöhe über dem Horizont. Da dies in diesem Jahr um 4.42 Uhr sein wird, werden wir das wohl nicht bemerken. Nördlich des Polarkreises sieht das schon ganz anders aus. Hier geht die Sonne aber gar nicht unter.

Die Schweden feiern Ihren „Midsommar“ gemeinsam mit Freunden und Verwandten. Es ist nach Weihnachten das zweitgrößte Fest. Oft wird einen Mittsommerbaum errichtet, um den fröhlich herumgetanzt wird.

Es besteht der Glaube, diese weiße Nacht sei magisch, mit tanzenden Feen und Trollen hinter den Bäumen.

So mancher Brauch ist über die Sommersonnenwende überliefert. Wenn zum Beispiel ein unverheiratetes Mädchen wissen möchte, wer der künftige Ehemann sein wird, dann pflückt es sieben wilde Blumen von sieben verschiedenen Wiesen und legt diese unter ihr Kopfkissen. Im Traum erscheint dann der Zukünftige. Aber Achtung, man muss beim Pflücken ganz still sein und über den Traum darf auch nicht gesprochen werden.

Wildblumen sind in Deutschland ja nicht mehr überall zu finden. Und es ist gut, diese für die Insekten stehen zu lassen. Aber auch bei uns gibt es für den längsten Tag des Jahres besondere Bräuche. Es werden Sonnenwendfeuer errichtet und Zettel mit Wünschen verbrannt.

Diese Feuer sollen böse Geister vertreiben und das Licht ehren. Die verbrannten Wunschzettel sollen in Erfüllung gehen.

In diesem Jahr ist der 21. Juni an einem Wochenende. Und dazu gibt es neben vielen Festlichkeiten in kleineren Orten ein besonderes Highlight in Mecklenburg-Vorpommern:

Die Mittsommer Remise

Über 70 Guts- und Herrenhäuser öffnen Ihre Türen und Tore und laden zur Besichtigung ein. Hier kann man Geschichtliches erfahren, Architektur bewundern und je nach Örtlichkeit gibt es kleinere oder größere Rahmenprogramme für die Besucher.

Sie können durch prächtige Festsäle oder verwunschene Gärten wandeln und dem Charme der bezaubernden Orte erliegen. Restaurierte Häuser und Schlösser, Gebäude noch mitten im Umbau, uralte Bäume oder seltene Pflanzen können bewundert und bestaunt werden. Eine tolle Gelegenheit mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, Kunst und Kultur zu genießen und sich regionale Spezialitäten schmecken lassen.

In unserer Touristinfo findet Ihr ein Heft, in dem die Teilnehmer an diesem Fest der Gutshäuser und Schlösser zu finden sind. So kann sich jeder eine individuelle Route zusammenstellen und dabei auch die schöne Natur bewusst genießen.

Wie immer Ihr diesen besonderen und besonders langen Tag verbringt, habt Genuss und Freude dabei.

Bis bald

Eure Radka