In den letzten Wochen war Fußball in aller Munde. Auch in Sternberg rollte der Ball auf vielen Bildschirmen. Da wurde mitgefiebert, mitgejubelt, mitgeweint.
Morgen am 14.7. wird der neue Europameister feststehen. Und Millionen von Bundestrainern zuhause haben plötzlich wieder Zeit für andere Dinge.
Die Europameisterschaft mit vielen sehenswerten Spielen hat bei den älteren Sternbergern viele Fußballerinnerungen hervorgebracht.
Die Jungen kickten plötzlich wieder mit mehr Elan gegen den Ball. Angefeuert von der Stimmung, die überall im Land herrschte.
Zu den Erinnerungen unserer Sternberger gehörten zum Beispiel auch, wie gern sie draußen auf den Bolzplätzen gegen die Nachbarsjungen antraten. Und Bolzplätze gab es einige in unserer Stadt.
So konnte damals noch z. B. in der Karl-Marx-Straße, beim Serrahnsbach, in der Seestraße, beim Finkenkamp, auf dem heutigen Parkplatz am Wall und auf dem Platz am ehemaligen Penny ordentlich gebolzt werden. Da gab es manchen Torschrei und manchen Fluch aus Kindermund, je nachdem, ob der Ball im Tor landete oder weit über den Rasen flog.
Und während diesen Erinnerungen nachgehangen wurde, stellte man fest, all diese Plätze gibt es gar nicht mehr.
Wenn die tolle Stimmung der Europameisterschaft aber eins noch einmal deutlich gezeigt hat, dann dies, dass Fußball nicht aus der Mode kommt. Im Gegenteil! In Deutschland ist Fußball der unangefochtene Nationalsport. Mehr als sieben Millionen Menschen in unserem Land sind Mitglieder in einem Fußballverein.
In Sternberg ist der FC Aufbau Sternberg unser Aushängeschild. Rund 200 Mitglieder spielen in zwei Herren oder in den sechs Nachwuchsmannschaften. Es beginnt mit den ganz Kleinen und hört mit den alten Herren auf.
Unserer Herrenmannschaft schaffte in dieser Saison den Aufstieg in die Landesklasse. Das Ergebnis hart erkämpfter Siege und errungener Punkte.
In unserem wunderschönen Stadion am See werden ebenso Erfolge bejubelt und Niederlagen beweint, wie bei den Spielen der ganz Großen.
Und vielleicht findet sich gar nicht mehr so viele Kinder, die nachmittags einfach mal auf einem Rasen mit zwei einfachen Toren eine Runde Fußball außerhalb der Trainingszeiten spielen wollen. Einige treffen sich doch auf dem Sportplatz, der aber nicht immer frei zugänglich ist. Vielleicht sind Handys und Internet für andere längst wichtiger geworden. Aber vielleicht kann unser Nationalsport doch noch mehr Kinder hinaus ins Freie locken.
Und stünde unserer schönen Stadt ein Bolzplatz dann nicht gut zu Gesicht?
Die Sportfläche hinter der „alten“ Turnhalle ließe sich dafür wohl wieder herrichten, die Tore dort mit Netzen versehen. Wenn wir uns nur umschauen, entdecken wir vielleicht noch einen weiteren geeigneten Platz. Denn so ein Bolzplatz ist wichtig. Dann können unsere künftigen Europa- und Weltmeister ganz klein mit „Straßenfußball“ beginnen, so wie es im Lebenslauf mancher Stars steht.
Oder sie haben einfach gemeinsam mit anderen Kindern Spaß.
In diesem Sinne allen sein spannendes und faires Endspiel mit einem verdienten Sieger.
Und den Nichtfußballern danach wieder mehr gemeinsame Zeit mit dem eigenen „Bundestrainer“.
Bis bald