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Amtsblatt Sternberger Seenlandschaft
Ausgabe 8/2025
Aktuelles aus den Städten und Gemeinden
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Waschweibs Waschzettel

Wasser Marsch

Was für ein Sommer. Die Sonne war im Juli oft hinter Wolken versteckt. Es sollen sogar weniger Sonnenstunden als im März gewesen sein. Das kann der August nun besser machen. Doch am Wetter wird ja irgendwie immer herumgemeckert. Zu wenig Niederschlag führt zu Wasserknappheit, zu viel Niederschlag vermiest uns die Ernte und den Sommerurlaub. Dass der Juli sehr nass war, ist nicht nur ein Gefühl, sondern durch Statistiken bewiesen. Doch wie der Volksmund sagt, es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Bekleidung.

Und unser Veranstaltungskalender ist bunt, wirklich kunterbunt. Da ist für Urlauber und Einheimische für drinnen und draußen, also für sonnige und trübere Tage etwas dabei. Am 16.08. ist bei der Feuerwehr in Sternberg der „Tag der offenen Tür“. Lasst Euch das nicht entgehen.

Ich hatte bereits die Gelegenheit, mir die Sternberger Feuerwehr einmal anzuschauen. Und mal ehrlich, ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ok, ich war diesbezüglich bisher auch ziemlich ahnungslos. Bis auf das Heulen der Sirenen, das Tatütata der großen Fahrzeuge und dem ein oder anderen feschen Feuerwehrmann oder -frau hatte ich davon noch nicht viel wahrgenommen.

Unglaublich, was unsere Freiwillige Feuerwehr alles an Technik besitzt, um für unterschiedlichste Einsätze gewappnet zu sein. Ob hoch hinaus oder raus aufs Wasser, ob Verkehrsunfall oder Hausbrand, hier ist man gut gerüstet. Als erstes hat mich beeindruckt, wie blitz blank hier alle Fahrzeuge und Geräte sind. (Ich bekam bei dem Gedanken an meinen Flitzer sofort ein schlechtes Gewissen.)

Was ich hier zu sehen bekam, ist weit weg von den Anfängen der Feuerwehren, als die Schläuche noch aus Hanf waren und die Haupteinsatzmittel Ledereimer und Handspritzpumpen. Was für eine Zeit, als die Löschmannschaften alles noch selbst zur Einsatzstelle bringen mussten und dafür nur selten Pferde zur Verfügung standen. Für die Feuermeldung waren damals Türmer und Nachtwächter zuständig. Feuer war früher eine ständige Gefahr. Die Häuser waren aus Holz, hatten teilweise Strohdächer, in den Küchen brannten im Ofen Feuer, auf denen gekocht wurde und die das Haus warmhalten sollten. Da kam es schnell zu einem Funkenflug und ruck zuck brannte mehr als nur ein Haus. Auch in unserer Stadtgeschichte ist von mehreren großen Stadtbränden die Rede. Zum Löschen gab es nur Eimer, einen Bach und die Pumpen in der Stadt und viele fleißige Hände. Und oft war das Unterfangen nicht erfolgreich.

Doch 1882 wurde in Sternberg eine Feuerwehr gegründet. Wie modern hier inzwischen alles ist, davon konnte ich mich bei meinem Besuch überzeugen. Alles hat hier einen festen Platz, um bei einem Einsatz sofort griffbereit zu sein. Erstaunlich, was ein Feuerwehrmann an zusätzlichem Gewicht bei einem Einsatz tragen muss. Nicht nur die kompakte Kleidung, auch Atemschutztechnik und Gerätschaften sorgen für ordentlich Zusatzgewicht. Von den hohen Temperaturen, die bei einem Brand herrschen, ganz zu schweigen. Da kommen die Männer und Frauen der Feuerwehr ganz schön ins Schwitzen, müssen aber bei jedem Einsatz einen kühlen Kopf bewahren. Das gelingt nur mit einer guten Ausbildung und viel Übung. Und das leisten unsere Feuerwehrleute alles freiwillig.

Egal, ob Tag oder Nacht, wenn ein Alarm ausgelöst wird, sind die Fahrzeuge schon nach wenigen Minuten einsatzbereit. Und unsere Sternberger sind da besonders schnell. Mal ehrlich, wenn bei den meisten von uns der Wecker klingelt, dann reiben wir uns die Augen und es dauert eine ganze Weile, bis wir die Füße aus dem Bett auf den Boden bekommen. Da sind die Feuerwehrleute schon längst in Hose und Stiefel gesprungen und fahren zur Wache. Hut ab, für diese Leistungen.

All das entsteht nicht von selbst. Die neue Kinderfeuerwehr, die Jugendfeuerwehr und ganz viel Engagement sind dafür die Basis. Hier wird sehr gute Arbeit geleistet, so dass junge Leute später auch bereit sind, ihre Feuerwehr bei den Einsätzen zu unterstützen. Dabei spielen aber auch äußere Faktoren eine große Rolle. Wichtig sind hier zum Beispiel Arbeitgeber, die viel Verständnis für die unplanbaren Einsätze zeigen. All jenen, die das bereits tun, sei hier mal Danke gesagt. Nur wenn unsere Feuerwehrleute auch in der Nähe arbeiten, können sie schnell vor Ort sein. Vielleicht ist hier eine noch engere Vernetzung zwischen Arbeitgebern und Auszubildenden möglich. Denn wenn junge Menschen schon so viel Einsatz und Verantwortung in der Feuerwehr zeigen, sind das doch gute Voraussetzungen für einen Start in das Berufsleben.

Ich wünsche Euch und uns allen, dass wir nie eine Feuerwehr brauchen. Aber ich wünsche uns auch, dass immer eine da ist, wenn sie gebraucht wird. Deshalb danke an alle, die die Sternberger Feuerwehr und ihr vielseitiges Einsatzspektrum möglich machen.