Hoholla, heute habe ich mich einmal vor die Tore unserer Stadt begeben. Die Ernte ist auf den Feldern vieler Orts schon abgeschlossen. Das Laub färbt sich bunt und beginnt zu fallen. Mit großen Schritten gehen wir dem Herbst entgegen.
Doch die Natur lädt auch jetzt zu schönen Spaziergängen ein. Beim Wandern über Feld und Flur ist mir etwas aufgefallen. Es gibt immer mehr Feldwege, deren Ränder mit umgepflügt wurden. Kein Platz mehr für Kornblumen, Mohn und Co. Anfangs dachte ich, das sei Zufall oder ein Versehen. Aber je mehr ich darauf achtete, umso häufiger fiel es mir auf.
Eine Erklärung dafür konnte ich nicht finden. Kann man mit moderner Technik genauer direkt neben der Fahrspur pflügen? Oder fließt der gewonnene Meter mit in die Förderung je ha? Auf die Länge eines Feldweges macht sich das vielleicht bemerkbar.
Es gibt bestimmt einen Grund dafür. Aber ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es für mich als Spaziergängerin ist, wenn dann Dünger und Pestizide gesprüht werden. Man hat ja nicht immer die Möglichkeit mitten auf dem Weg einem auf dem Feld arbeitenden landwirtschaftlichen Fahrzeug auszuweichen. Wenn der Wind ordentlich bläst, wird feine Erde ungebremst auf den Feldweg geweht. Schmetterlinge findet man in solchen Bereichen nun gar nicht mehr. Von den sonst auch nicht bemerkten Krabbeltieren ganz zu schweigen.
Es gibt große Förderprogramme, welche der Natur wieder mehr Natürlichkeit geben sollen. Viele Menschen engagieren sich in diesen Bereichen immer stärker.
Jeder Einzelne ist aufgerufen, kleine Nischen für Pflanzen und Tiere zu finden. Sei es eine kleine Ecke Wildwiese im eigenen Garten, das Anpflanzen bienenfreundlicher Pflanzen, eine Streuobstwiese oder eben ein Randstreifen am Feldweg.
Dass es geht, zeigen die positiven Beispiele, welche ich natürlich auch gefunden habe. Feldwege mit Heckenbegrenzung bieten Windschutz und werden von Vögeln gern angenommen. Mitten auf dem Feld brachliegende Flächen um Bäume herum geben Kornblumen, Mohn oder Kamille die Möglichkeit Farbakzente zwischen die Gräser zu setzen. Wenn man solchen Orten begegnet, dann erscheint die Welt gleich ein bisschen bunter.
Lasst uns alle dafür sorgen, dass es viele solche bunten Orte gibt. Sei es auf dem Feld, im eigenen Garten oder auf dem kleinen Balkon. Es lohnt sich.
Bis bald