Frank Biederstaedt und Birgit Garbuzinski vom Stadtarchiv Sassnitz haben beim Sturmgespräch am 18.01.2023 zur Geschichte und Entwicklung des Stadtteils Lancken berichtet. Die äußerst zahlreich erschienenen Gäste fanden kaum alle Platz im Sitzungssaal, so dass noch etliche Stühle geholt werden mussten. Die Zuhörer folgten von Anbeginn gespannt den Ausführungen zur Entstehung des heutigen Ortsteils von Sassnitz. Der Blick reichte zurück bis ins 14. Jahrhundert und streifte die Etappen der Entstehung erster Häuser ab 1695 bis zum Kauf der Güter 1872 durch Adolph von Hansemann. Dessen Unternehmergeist beflügelte die Entwicklung des Ortsteils. Gutshaus, "Kuhkapelle", Wegebau, Arbeiterwohnungen und E-Werk sind nur wenige Stichworte dazu. Die Entwicklung der Schullandschaft, die Bahnanbindung und der Ausbau der Wohnanlagen belegte ebenso die anwachsende Bedeutung Lanckens. Spätestens als die Entwicklung ab den 50er, aber vor allem ab den 70er-Jahren anstand, wurde es für viele noch emotionaler. Die Entstehung der Wohnblöcke, Gartenanlagen wie an der B 96, Einkaufsmöglichkeiten und der Wohngebietsgaststätte ließen persönliche Erinnerungen wach werden. Viele hatten als Jugendliche zudem oft ihre Freizeit am "Hotting" und am Kreidesee verbracht.
Mit den sehr warmherzigen und detailreichen Schilderungen anhand der Archivmaterialien ließen die beiden Referenten ein Stück Heimatgeschichte lebendig werden. Als sich Willi Ritter in lyrischer Form für die herausragende, langjährige Arbeit der Stadtarchivare bedankte, war es still im Raum. Für seinen würdigenden Beitrag belohnten ihn die Anwesenden mit einem langanhaltenden Applaus.
Moderator Hans-Jürgen Berger erinnerte zu Beginn daran, dass vor 25 Jahren das erste Sturmgespräch stattfand und kündigte abschließend das nächste für den 15. Februar an, bei dem der Sassnitzer Kapitän Kay Briesewitz zu Gast sein wird.