Hurra, endlich ist es so weit - ich komme in die Schule. Richtig schick habe ich mich gemacht, mit Hemd, Weste und sogar eine Fliege habe ich mir umgebunden. Mit dem neuen Ranzen auf dem Rücken, Mama an der einen und Papa an der anderen Hand geht es gemeinsam zur Schule. Um 11:00 Uhr startet die Einschulungsfeier in der Turnhalle der Grundschule Süderholz, wo wir uns mit meiner Omi treffen. Die Lehrerinnen begrüßen uns herzlich und prüfen, ob auch alle die Coronahygieneregeln einhalten. Sicherheit geht eben vor. Wir suchen uns einen guten Platz in der hübsch geschmückten Turnhalle und schon geht es los. Ein fröhliches Programm um das Zebrakind Franz, das genau wie ich zur Schule kommt und lustige Lieder rund um die Schule umrahmt von freundlichen Begrüßungsworten der Schulleiterin Frau Noack und der Gemeindepädagogin Frau Knedel. Dann haben wir Erstklässler unseren Auftritt. Meine Klassenlehrerin Frau Böttcher versammelt uns alle und wir laufen fröhlich zur Musik in die Turnhalle ein. Anschließend werden wir in kleinen Gruppen aufgerufen und sind nun offiziell Schulkinder. Im Anschluss an die Feierstunde bekomme ich endlich meine Zuckertüte von Mama und Papa überreicht. Ich durfte sie mir beim Ranzenkauf allein aussuchen und darum passt sie auch perfekt zu meiner Schultasche. Nur was drin ist, weiß ich natürlich noch nicht. Ganz oben drauf sitzt ein kleiner schwarzer Drache aus meinem Lieblingsfilm. Eine tolle Überraschung!
Am Nachmittag feiere ich mit meiner Familie im Mehrgenerationenhaus in Groß Bisdorf. Es war superlustig und leckeres Essen gab es natürlich auch und viele Geschenke. Einschulung ist fast so schön wie Weihnachten und Geburtstag.
Heute haben wir es ganz ruhig und entspannt angehen lassen. Am Abend muss ich leider viel früher als sonst ins Bett, aber morgen beginnt um 7:25 Uhr die Schule. Also meine Schultasche gepackt, Anziehsachen für den nächsten Tag ausgesucht und meinen neuen Roboterwecker gestellt. Hoffentlich kann ich gut einschlafen …
6:00 Uhr - Oh je … So früh bin ich schon lange nicht mehr aufgestanden. Zur Kindergartenzeit konnte ich immer noch 1,5 Stunden länger schnuffeln. Nun schnell frühstücken, Zähne putzen, anziehen und ach ja, einen Schnelltest muss ich auch noch machen. Mama packt mir meine Brotdose und füllt meine Wasserflasche. Dann geht’s auch schon los. Das Busfahren üben wir kommende Woche, diese werde ich noch von Mama chauffiert. Vor der Schule treffe ich auf meinen Kumpel Anton und gemeinsam warten wir auf Frau Böttcher, die uns zu unserem Klassenraum bringt. Dabei und den ganzen Tag über müssen wir eine Maske tragen. In der 1. Stunde zähle ich, dass wir 15 Kinder in meiner Klasse 1 b sind. Unser Stundenplan zeigt, dass wir jeden Tag 4 Stunden haben, danach eine halbe Stunden Hausaufgabenzeit, um 12 Uhr Mittagessen und anschließend Hort.
Abends kann ich zwar noch nicht lesen, aber ich hätte ganz viel zu erzählen - also eigentlich, weil ich doch ziemlich erschöpft bin von den vielen neuen Eindrücken und auch vom früheren Aufstehen. Darum erstmal ein bisschen chillen. Eine Sache ist aber ganz klar: Schule ist mega und ich bin so froh, dass ich endlich schreiben, lesen und rechnen und noch so vieles mehr lernen werde. Morgen habe ich das erste Mal Sport. Darauf freue ich mich schon riesig. Jetzt fix die Tasche packen, Sachen vorbereiten, Wecker stellen und ab ins Bett.
Nach dem Weckerklingeln bin ich zu Papa ins Bett und hab noch ein bisschen gekuschelt. Dann hat Mama mich aber endgültig geweckt und es gab Frühstück, Morgentoilette und schon ging es zur Schule. Ich wollte eigentlich versuchen, meinen Klassenraum allein zu finden, aber nach einem Tag hatte ich mir das doch noch nicht so richtig gemerkt. Zum Glück kam dann Frau Lomber, die Klassenlehrerin der 1 a, und holte uns ab. Nachdem wir unsere Schultaschen vor unserem Klassenzimmer abgestellt hatten, ging es mit den Turnbeuteln zur Sporthalle.
Der Rest des Tages verlief dann wie gestern. Langsam bekomme ich ein bisschen Routine. Mama fragt, wo und neben wem ich in der Schule sitze. Ich weiß leider noch nicht den Namen von dem netten Mädchen, aber beim Erzählen kommt heraus, dass ich den gleichen Klassenraum wie Papa habe und sogar auf dem gleichen Platz sitze. Was für ein lustiger Zufall.
Nach dem Abendbrot bereite ich alles für morgen vor und schlafe schnell ein.
Heute darf ich mich nochmal genauso schick machen wie zur Einschulung, denn es kommt der Fotograf in die Schule. Auch die Zuckertüte darf noch einmal mit, natürlich leer. Gemeinsam mit meinem Kindergartenfreund Johann aus der Parallelklasse gehe ich ins Schulgebäude und wir finden nun schon viel besser unseren jeweiligen Klassenraum.
Nachmittags holt Mama mich ab und wir machen einen Stadtbummel in Greifswald, denn meine neuen Schulbücher brauchen noch Umschläge und ich neue Hosen für die Schule. Ein Eis springt für mich dabei auch heraus.
Zu Hause beginnt dann die nun schon abendliche Routine - Abendessen, alle Sachen für morgen vorbereiten und ab ins Bett. Vorher suchen wir noch gemeinsam das Mittagessen für die nächste Woche aus.
Ist eigentlich bald Wochenende? Das Aufstehen fällt mir jeden Tag ein bisschen schwerer - ich muss mich einfach noch daran gewöhnen. Dann mal her mit dem Frühstück und dem Schnelltest. Den muss ich nämlich jeden Montag und jeden Donnerstag machen. Alles in Ordnung, also machen wir uns auf den Weg. Ich habe mich wieder mit Johann verabredet und gemeinsam mit seiner Mama wartet er vor der Schule schon auf uns. Wie die Großen laufen wir jetzt schon allein ins Gebäude und brauchen gar keine Lehrerin mehr, die uns abholt.
Der Rest des Tages verläuft wie in der ersten Wochenhälfte - Unterricht, Hausaufgabenstunde, Mittagessen, Hort, Heimweg, ein bisschen chillen und spielen, Abendbrot, Ranzen packen, Sachen rauslegen und ins Bett fallen.
Na endlich Freitag, das letzte Mal in dieser Woche klingelt mein Roboterwecker und Mama und ich machen uns nach dem Frühstück auf zur Schule. Heute habe ich Musik und Kunst, wo wir unsere Zuckertüte malen sollen. Ich habe viel Spaß daran. Gleich nach der letzten Stunde holt Mama mich ab und zu Hause gibt es lecker Nudeln. Hausaufgaben bekommen wir freitags nicht auf, also kann das Wochenende beginnen. Ich besuche meine Urgroßeltern und berichte von meiner ersten Schulwoche. Beim Spazierengehen treffe ich zufällig auch meinen alten Kindergartenkumpel Marvin und wir (oder besser gesagt, unsere Mütter) tauschen kurz unsere Erfahrungen der ersten Tage aus.
Abends schaue ich mit Mama einen Film, dann kuschel´ ich mich etwas später als in der Woche ins Bett und freue mich, dass ich den Wecker nicht stellen brauche und morgen so lange schlafen kann, wie ich möchte. Wochenende ist toll und nächste Woche gehe ich dann gern wieder in die Schule.
Theodor Niehoff