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Süderholzer Blatt
Ausgabe 369/2021
Leserbriefe
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Wie viel Gift ist vertretbar?

Wie oft werden eigentlich die Acker gespritzt? Fünfmal, achtmal, zehnmal oder gar öfter?

lch habe nicht mitgezählt, was ich mir aber im kommenden Jahr vorgenommen habe.

Mir scheint es übertrieben zu viel und mein gesunder Menschenverstand und lntuition sagen mir, dass es nicht gut sein kann für Mutter Erde, die Basis unser aller Leben und auch der Landwirte ist.

Welchen Nutzen hat dieses Spritzen? Erhöhte Erträge durch Unkraut- und Pilzunterdrückung, Auf der anderen Seite das Risiko der Schädlichkeit dieser Giftstoffe. Sollte da nicht die Giftspritze so wenig wie möglich eingesetzt werden?

Heute Morgen im September mache ich einen Spaziergang, ln der Luft liegt ein merkwürdiger Geruch, irgendwie chemisch, beißend. Mein Blick geht über den Acker lch kann jedoch nichts sehen. Und doch drängt sich der Geruch so auf, dass mir speiübel wird und ich zurücklaufe.

Am Abend, als ich nach Hause komme, mache ich mich wieder auf den Weg, derselbe Gestank, Kopfschmerzen stellen sich ein. lch sehe auf dem Feld ein Spritzfahrzeug. Aha, nun lassen sich meine akut auftretenden Beschwerden erklären Dasselbe dann noch einmal fünf Tage später.

Kann das gut sein, frage ich mich. Und warum spritzt der jetzt? Es ist doch kaum etwas zu sehen auf dem Acker.

Der Bauer nebenan auf dem Feld spritzt bedeutend weniger und hat doch auch eine gute Ernte eingefahren, Es gibt doch auch im konventionellen Ackerbau Methoden, die schonend und ökologisch verträglich sind.

Diese Gedanken beschäftigen mich und gelten nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch der privaten Grundstückspflege.

ln der heutigen Zeit weiß Jeder, etwas mit dem Wort Klimaschulz anzutangen und jeder Einzelne sollte seinen Beitrag dazu leisten.

Nur bleibt es leider für Viele auch nur ein Wort, denn das schonungslose Gespritze geht ja schon im eigenen Garten los. Wie viele spritzen Rourtdup in ihrem Garten, um ein gelecktes Grundstück zu präsentieren.

Liebe Leute, wenn euch die Beikräuter stören, bückt euch zweimal rnehr, anstatt euer Grund und Boden zu vergiften, Oder überdenkt einfach mal euren Anspruch bzw. Enruartungshaltung an ein Landleben. Eure Kinder und Tiere stören die Beikräuter nicht, im Gegenteil, sie lernen in der Vielfalt der Natur soviel besser. Was sie aber stört, ist das Gift in ihrem Körper, zu welchem Preis?

Und ihr Landwirte, ihr könntet und solltet Vorbilder für eure Kinder sein, wenn ihr nur den Mut hättet zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Felder .

Käthe Zukunftssorge