Wenn’s nachts so richtig dunkel is’
dann ist es eine Mondfinsternis.
Na ja, nicht immer, manchmal ist es auch nur eine dichte Wolkendecke, die für die Finsternis verantwortlich ist. Das hätte sich aber nicht gereimt.
Darüber wollte ich aber gar nicht schreiben. Das eigentliche Problem wirft allerdings kein gutes Licht auf mich. Geht ja auch nicht bei einer Finsternis, sonst wär’s ja keine. Auch klar. Also versuch ich trotzdem über das Problem zu schreiben auch ohne Licht. Vielleicht kommt mir dabei eine Erleuchtung. Dann wär’s natürlich aus mit der Finsternis.
Aber von vorne: Eigentlich sollte hier ein etwas längeres nachdenkliches Gedicht über den Mond stehen. Eigentlich. Gedichte entstehen im Kopf. Meistens gibt es irgendeinen Anlass, zu dem Einem auf einmal jeden Menge Worte und Gedanken im Kopf herumpurzeln. Wenn man dann die Zeit und Gelegenheit hat und sich das Durcheinanderpurzeln ein wenig gelegt hat, dann bringt man, wenn nichts anderes zur Verfügung steht, die Gedanken mit einem Stift zu Papier, um sie dann irgendwann im PC abzuspeichern. So ist das heute.
So war es auch bei meinem Mondgedicht. Zumindest beinahe. Zu Papier hatte ich mein Mondgedicht bereits gebracht und es hat mir gut gefallen. Es waren eine ganze Menge schöner und und nachdenklicher Gedanken drin. Wobei Gedanken natürlich immer nachdenklich sind. Das ist die Natur der Gedanken. Aber das gehört hier nicht hin.
Dummerweise hat es mein Gedicht nicht bis in den PC geschafft. Es ist irgendwie auf dem Weg dorthin oder besser auf meinem Schreibtisch verloren gegangen. Einfach weg, verschwunden, futsch. Sozusagen Mondfinsternis auf meinem Schreibtisch. Ich kriege es auch beim besten Willen nicht mehr zusammen. Schade. Damit sie nicht denken, dass bei mir immer so ein Chaos herrscht, habe ich eine Zeichnung von mir ausgegraben, die den Mond zeigt und bei der ich sogar gleich wusste wo ich diese aufbewahrt habe. Also habe ich doch zumindest ein gewisses Maß an Ordnung in meinem Chaos. Der Text ist halt jetzt ein ganz anderer geworden, als geplant. Immerhin sind keine Tiere vorgekommen in meinem Text. Das hatte ich Ihnen ja schon mal vor einiger Zeit versprochen. Nicht immer nur über Tiere zu schreiben. Das Mondschaf habe ich extra nicht erwähnt, das hätte ich ja den meisten von Ihnen auch erst vorstellen müssen. Außerdem war es im Gedicht auch nicht drin. Und Eines habe ich bei der ganzen Sache gelernt: Lieber doch gleich in den PC schreiben oder wenigstens ziemlich gleich, bevor der Notizzettel unter einem Berg von neuen Notizzetteln verschwindet. Ist doch auch was. Gewissermaßen eine kleine Erleuchtung. Oder?
Andreas Diecke