Keller im Mai 2019
Keller im Mai 2021
Keller im September 2021
Ansichtskarte von 1972
Treppe im April 2021
Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende und immer häufiger höre ich die Frage, wie lange es denn noch dauert …
Wer die Ostsee-Zeitung vom 27. Oktober gelesen hat, der kann sicherlich mit unserem Architekten fühlen. Seine Aussage „Ein Architekt muss leidensfähig sein!“ entspringt harten Erfahrungen im Baugeschehen, besonders an alten Bauwerken. Als am 5. April 2019 der Startschuss für die Sanierung des Schlosses gegeben wurde, dachten wir, Ende 2021 sind wir wieder im Schloss. Doch wie heißt es redensartlich so schön: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkst. Ich möchte sogar noch weitergehen und sagen: der Teufel steckt im Detail, d.h. die Sache wird dann kompliziert und schwierig, wenn man sich mit den Details beschäftigt oder anders ausgedrückt, hier zeigt sich der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Herr Baldauf ist aber nicht „nur“ leidensfähig, er ist auch optimistisch, voller Elan und immer auf das Ziel fokussiert, was im Endergebnis ein Schloss sein wird, das eine fantastische Mischung von alt und neu ausstrahlen wird. Diese Überzeugung vertrete ich!
Vergleichen Sie doch nur mal die Bilder vom Keller.
Alle Wände, die im Laufe der Jahrhunderte „nachgerüstet“ wurden, sind entfernt worden. Der Putz musste weichen. Das Mauerwerk wurde ausgebessert und sandgestrahlt. Im vergangenen Monat sind alle Fenster eingesetzt worden. Können Sie sich vorstellen, dass hier einmal Ausstellungsräume sein werden? - Ich sehe sie schon vor meinem geistigen Auge.
Im ehemaligen Heizungskeller wird sich in absehbarer Zeit ein Sanitärtrakt mit Behinderten-WC befinden. Zum Fortgang des Innenausbaus berichte ich Ihnen das nächste Mal mehr.
Jetzt noch etwas zum äußeren Erscheinungsbild des Schlosses.
Im OZ-Beitrag hat sich unser Architekt zu den Baufortschritten der Außentreppe geäußert. Wir freuen sich, dass es wieder eine Hufeisentreppe werden wird. Auf der Ansichtskarte aus dem Jahre 1972 sieht man noch die Hufeisenform der Treppe. Nachdem der Giebel über der Treppe in den 70er Jahren abgestürzt war, wurde die uns bekannte Betontreppe geschaffen. Die hinter der Treppe liegenden Kellerfenster wurden damals zugemauert. Sie sind jetzt wieder freigelegt worden.
Am Beispiel der Treppe werden wir deutlich sehen können, was unter Symbiose von alt und neu zu verstehen ist. Denn trotz ihres „alten“ Aussehens wird ein Treppenlift es Behinderten ermöglichen, in die obere Etage zu gelangen, also das Café zu besuchen oder Veranstaltungen im Festsaal zu genießen.
Nun noch etwas zum Gesamtbild „Schloss“. Der Westflügel des Schlosses ist schon fast in seinem neuen Erscheinungsbild zu erkennen. Fenster, Fensterlaibungen, Regenentwässerung und der Putz sind neu. An der Westseite des Festsaals wurde die Putzfarbe getestet und von der unteren Denkmalbehörde abgenommen. Im Frühjahr kann also der abschließende Anstrich vorgenommen werden. Das Schloss wird in einem dezenten Ocker-Ton erstrahlen.
Wie weit es am Ostgiebel in diesem Jahr noch gehen wird, ist von den Witterungsgegebenheiten abhängig. Das soll es wieder einmal gewesen sein.
Bruni Weiß