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Süderholzer Blatt
Ausgabe 370/2021
Der Bürgermeister hat das Wort
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Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer,

das Thema Mobilität beschäftigt uns auch im November weiter. Parallel zu den Gesprächen mit den Verantwortlichen bzgl. der wichtigen Lückenschlüsse bei Radwegen an Bundes- und Landesstraßen gab es auch regelmäßigen Austausch, um das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in unserer Gemeinde und unserer Region zu verbessern. Dabei hatten wir schon seit längerer Zeit ein intelligentes Rufbussystem ins Gespräch gebracht. Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern - Rügen mbH (VVR), als Träger des ÖPNV in unserem Landkreis, möchte nun gerne ein solches Pilotprojekt in unserer Gemeinde und Ortsteilen der Stadt Grimmen im ersten Halbjahr 2022 starten. Dazu benötigt die VVR jedoch unsere Mithilfe. Für die Planung und Vorbereitung der Einführung eines Rufbussystems ist eine kurze Befragung der potentiellen Nutzer, also von Ihnen erforderlich. Es können konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung des Rufbussystems eingereicht werden. Diese Vorschläge und Rückmeldungen fließen in den Planungsprozess ein und helfen bei der Erarbeitung des Rufbussystems. Sie erreichen die Onlinebefragung über den folgenden Weblink: www.nahverkehr-vorpommern.de. Die Befragung ist ab der 46. Kalenderwoche freigeschaltet und die Teilnahme bis einschließlich 31.12.2021 möglich. Ich möchte Sie alle bitten, der VVR zu helfen und an der Befragung teilzunehmen. Der öffentliche Personennahverkehr als Teil der Daseinsvorsorge lebt von seinen Nutzern. Wir alle wünschen uns die verschiedensten Angebote und Dienstleistungen möglichst dicht an unserem jeweiligen Wohnort. Aber Dienstleistungen und Angebote vor Ort können nur existieren oder entstehen, wenn diese auch tatsächlich durch uns genutzt werden. Wenn niemand die Angebote nutzt oder auch hilft und unterstützt, diese zu verbessern, wird es schwierig, solche Angebote zu erhalten oder ins Leben zu rufen. Ich möchte Sie deshalb alle noch einmal bitten, die VVR zu unterstützen und an der Umfrage möglichst zahlreich teilzunehmen.

Dass Dienstleistungen und Angebote vor Ort nur existieren können, wenn diese auch tatsächlich durch uns gelebt und unterstützt werden, gilt nicht nur für den ÖPNV. So kann auch die schnelle Hilfe durch unsere Feuerwehr nur funktionieren, wenn sich dort auch Menschen vor Ort engagieren. Die vom Land aufgestellten Ziele im Bereich Brandschutz setzen darauf, dass sich Menschen in ihren jeweiligen Standorten der Feuerwehr engagieren und auch die zeitliche Last der regelmäßigen Aus- und Fortbildung, aber auch der erforderlichen körperlichen Fitness auf sich nehmen, um anderen qualifiziert helfen zu können. Insbesondere der Bereich Rakow und Bretwisch ist hier unser Sorgenkind. Fast niemand möchte sich hier in der Feuerwehr engagieren, aber die Hilfe im Brandfall wird kurzfristig erwartet. Dieses ist ohne die Menschen vor Ort nicht möglich. Im Entwurf des Bedarfsplans zum Brandschutz in der Gemeinde Süderholz sind wir am Ende dann hier sogar aufgefordert, eine Pflichtfeuerwehr auszurufen, um die erforderliche Anzahl von Kameradinnen und Kameraden für diesen Bereich zusammen zu bekommen. Aus meiner Sicht ist natürlich freiwilliges Engagement immer besser, aber bevor uns Bauverbote und ähnliches drohen, müssen wir spätestens nach Rechtskraft der Bedarfsplanung wohl in den sauren Apfel der Pflichtfeuerwehr beißen.

Ein weiteres wichtiges Feld der Daseinsvorsorge ist für mich die hausärztliche Versorgung. Mit den aktuellen Außenstellen in Kandelin und Neuendorf und auch dem Praxisstandort in Griebenow sind wir zwar nicht schlecht aufgestellt, aber gerade bei der ärztlichen Versorgung müssen wir regionaler schauen und dort sind gerade in Grimmen noch einige Bedarfe gegeben. Da auch Süderholzerinnen und Süderholzer Hausarztpraxen in Grimmen gewählt haben, sind wir hier mit der Stadt Grimmen dabei, gemeinsam etwas für unsere Region zu bewegen. So hatte die Stadt Grimmen gemeinsam mit uns die Vertreter der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung eingeladen, um weitere Schritte zu beraten, wie wir bei der Verbesserung der hausärztlichen Versorgung weiter vorankommen. Wir wollen nun gezielt interessierte Ärztinnen und Ärzte ansprechen und ihnen unsere Region und unsere lebenswerten Gemeinden präsentieren. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat uns jedenfalls die Unterstützung zugesichert und wir werden die KV dann auch gemeinsam beim Wort nehmen.

Beim Stichwort lebenswerte Gemeinde fällt dem einen oder anderen sicher auch das Thema Spielplätze ein. Sowohl im historischen Ort in Griebenow als auch am Dreiangel in Kreutzmannshagen hatten wir bereits vor geraumer Zeit die Aufträge zur Errichtung und Herrichtung dieser zwei neuen Spielplätze in der Gemeinde beantragt. Leider stellt sich für die beauftragten Firmen die Lieferung der Spielgeräte als sehr schwierig dar. Wir hoffen aber, dass hier so schnell wie möglich die Arbeiten voranschreiten können. Aus Sicht der Gemeinde haben wir jedenfalls alle unsere Aufgaben erledigt und nun sind die Firmen am Zuge. Für den Spielplatz in Poggendorf hatten wir im Frühjahr zunächst beim Land MV Fördermittel beantragt. Diese sind abgelehnt worden. Im Herbst hatten wir uns dann mit einem Antrag an den Lokale Aktionsgruppe Nordvorpommern e. V. gewandt. Der Verein ist Anlaufstelle für Projektideen und Projektanträge und entscheidet über die Förderwürdigkeit von Projekten in der LEADER-Region Nordvorpommern. Hier hatten wir Glück und haben für das Jahr 2022 Fördermittel zur Errichtung eines Spielplatzes in Poggendorf erhalten. Die Elterninitiative, die sich für eine Belebung des Dorflebens in Poggendorf einsetzen will und auch hinter dem Begehren nach einem neuen Spielplatz in Poggendorf als Treffpunkt stand, war sicher mit ein Grund für die Fördermittel. Wichtig wäre nun weiterhin, dass sich engagierte Poggendorferinnen und Poggendorfer finden, die auch der Begegnungsstätte wieder Leben einhauchen wollen. Ähnlich dem Dorfverein in Neuendorf oder dem Dau wat Verein in Rakow könnte sich auch hier eine Interessengruppe um die Bewirtschaftung des Hauses kümmern. Der neue Spielplatz, der dann zu Beginn 2022 umgesetzt werden kann, wäre sicher ein schöner Auftakt für weiteres privates Engagement bzgl. der Begegnungsstätte.

Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer,

wie Sie sehen können, sind viele Dinge in Arbeit, die unsere Gemeinde noch lebenswerter machen. Auch wenn es wieder den einen oder anderen gibt, dem einige Sachen nicht schnell genug gehen, sind wir in vielem nicht der alleinige Entscheider und es gilt, andere zu überzeugen und mitzunehmen. Zusätzlich versuchen wir immer, unser Geld durch Fördermittel zu vermehren. Dies wird immer aufwendiger und zeitraubender. Wenn wir dann aber aus 1 Euro, den wir eingesetzt haben, 3 Euro machen können, haben wir alle etwas davon. Wichtig ist nur, dass wir immer unsere ganze Gemeinde im Blick haben, denn wir alle sind Süderholz!

Ihr Alexander Benkert