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Süderholzer Blatt
Ausgabe 375/2022
Der Bürgermeister hat das Wort
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Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer,

die Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr Süderholz kamen Anfang April zu einer Mitgliederversammlung zusammen. Schon seit geraumer Zeit war geplant, auf der Ebene der Standorte wieder Ortswehren einzurichten. Dazu musste jedoch die Satzung geändert werden. Dieses wurde nun im Rahmen der Mitgliederversammlung vollzogen. Auf Grund der Corona-Lage hatten wir uns dazu abgestimmt, dass auf der Tagesordnung im Wesentlichen nur der Beschluss der neuen Satzung enthalten war. Die sonst üblichen Jahresberichte aus den Standorten und die Beförderungen erfolgten nicht. Hier wird es im Frühsommer noch einmal eine Zusammenkunft geben. Was bedeutet nun die Einführung der Ortswehren. Eine Gemeindefeuerwehr mit mehreren Standorten kann sich entscheiden, ob es nur eine Führungsebene gibt, die für die Belange aller Standorte zuständig ist, oder ob an jedem Standort eine Führungsebene (die Ortswehrführung) geschaffen wird. Diese Möglichkeit der Ortswehrführung ist im Brandschutzgesetz sogar ausdrücklich vorgesehen. Die Ortswehrführungen bilden nun gemeinsam die Führung unserer Gemeindefeuerwehr Süderholz. Gerade bei mehreren Standorten ist es ein nicht unerheblicher Aufwand, die Belange und Befindlichkeiten an den einzelnen Standorten aufzunehmen und abzuarbeiten. Es sind regelmäßige Ausbildungen vorzubereiten und durchzuführen, die erforderlichen gesundheitlichen Untersuchungen der Kameradinnen und Kameraden sind zu überwachen. Die regelmäßigen Prüfungen der Fahrzeuge und der Gerätschaften sind zu überwachen und viele Dinge mehr. Mit der Einführung der Ortswehren ist dafür nun eine Führungsebene direkt am jeweiligen Standort zuständig. Da sich auch die Ortswehrführungen regelmäßig gemeinsam treffen, ist dann auch ein möglichst abgestimmtes Arbeiten der Standorte sichergestellt. Unser Hauptproblem, genügend Süderholzerinnen und Süderholzer zu finden, die sich in unserer Freiwilligen Feuerwehr engagieren wollen, haben wir damit natürlich nicht gelöst. Es fehlt noch immer an Frauen und Männern, die die gesundheitliche Eignung besitzen und sich auch der zeitlichen Herausforderung der regelmäßigen Aus- und Fortbildung stellen wollen. Im Brandschutzbedarfsplan hat uns das beauftragte Planungsbüro für die einzelnen Standorte noch einmal genau den Mindestbedarf an Personal und auch an erforderlichen Qualifikationen herausgearbeitet. Hier zeigen sich an den Standorten noch Lücken. Diese Lücken zu schließen ist aber nicht die Aufgabe der einzelnen Ortswehrführungen, sondern es ist Ihre Aufgabe. Sie, die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Gemeinde müssen sich der Herausforderung stellen, den Brandschutz und die technische Hilfeleistung in unserer Gemeinde auf sichere Füße zu stellen. Jeder, der sich wünscht, dass seiner Familie und seinen Angehörigen im Unglücksfall schnell geholfen wird, sollte sich fragen, warum sie oder er sich nicht dafür engagiert. Sind etwa die aktuell aktiven Helferinnen und Helfer die „Dummen“, die sich für unsere Sicherheit engagieren? Eine Versicherung kann mir zwar nach einem Verkehrsunfall ein neues Auto oder nach dem Brand ein neues Haus bezahlen, aber die Helferinnen und Helfer kommen aus den Freiwilligen Feuerwehren vor Ort und wenn sich dort niemand engagiert, kann auch niemand zum Helfen kommen! Wir alle sind nicht nur Süderholz, wir sind es auch, die unsere Freiwillige Feuerwehr Süderholz tragen und unterstützen müssen. Melden Sie sich einfach einmal bei Ihrem Standort vor Ort und informieren sich über die Feuerwehr. Gerne können Sie sich dazu auch unter feuerwehr@suederholz.de oder bei Frau Lucius (Tel. 038331/61-117) oder bei mir (Tel. 038331/61-122) melden.

Um für Sie und auch für die jetzigen Kameradinnen und Kameraden die Möglichkeiten und Voraussetzungen immer weiter zu verbessern, wollen wir in den kommenden Jahren hier auch gerne weiter nicht unerheblich investieren. Das Multifunktionsgebäude in Kandelin, dass neben der Feuerwehr auch dem Sportverein und Initiativgruppen, wie zum Beispiel der Blasmusik, eine neue Heimat bieten soll, schlägt nach aktueller Schätzung mit ca. 2,8 Mio. Euro zu Buche. Hier haben wir von den Fördermittelgebern schon erste Zusagen, dass eine erhöhte Förderung möglich ist. Die Zusagen beziehen sich dann aber auf die Jahre 2023 und 2024, da auf Grund des Umfangs noch weitere Prüfungen durch Landesbehörden erforderlich werden. Zum Glück für uns hat sich gezeigt, dass unser schon seit langem verfolgte Ansatz eines Multifunktionsgebäudes in Kandelin genau richtig war. Ohne diesen Ansatz hätte es von Seiten eines Fördermittelgebers kein Geld gegeben und die Finanzierung wäre nicht möglich gewesen. In diesem Jahr werden wir auch ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W) bekommen. Die Kosten von ca. 185.000 Euro sind nicht unerheblich, aber durch die Förderung, die wir erhalten, bleibt uns „nur noch“ ein Eigenanteil von etwa 45.000 Euro. Weiterhin bereiten wir die Planungen für ein neues Gerätehaus in Rakow vor, an dem in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft die Standorte Bretwisch und Klevenow ein neues gemeinsames Zuhause finden. Dazu soll in diesem Jahr die Fassade am Gerätehaus in Griebenow für etwa 20.000 Euro erneuert werden.

Am Sockel des Gebäudes hatten wir schon umfangreiche Arbeiten durchgeführt, nun sollen diese an der Fassade weitergeführt werden. Es wird also einiges investiert, aber diese Investitionen sind nicht für „die Feuerwehr“ sondern diese Investitionen sind für Sie, die Einwohnerinnen und Einwohner unserer Gemeinde.

Neben der Feuerwehr werden in diesem Jahr auch die Planungen für unseren Schulneubau weiter vorangetrieben. Hier müssen wir Planungskosten von fast 500.000 Euro in die Hand nehmen, um überhaupt einen qualifizierten Fördermittelantrag stellen zu können. Diese Kosten müssen durch die Gemeinde, also durch uns alle, vorfinanziert werden in der Hoffnung, dann auch in den kommenden Jahren Fördermittel zu erhalten. Die aktuellen Entwicklungen auf dem Bausektor bereiten uns da natürlich einiges Kopfzerbrechen, denn die Baukosten sind eigentlich fast überhaupt nicht für das kommende oder gar übernächste Jahr zu schätzen.

Bei all den Ausgaben müssen wir natürlich auch sehen, wo wir das Geld dazu herbekommen. Eine Einnahmequelle sind dabei natürlich unsere Gemeindesteuern. Die Gemeindevertretung hatte sich deshalb nach langen Beratungen dazu entschieden, im aktuellen Haushaltsplan für 2022 eine moderate Grundsteuererhöhung aufzunehmen. Der Grundsteuersatz steigt damit von bisher 350 auf 400 Prozent. Damit liegen wir in dem Querschnitt der umliegenden Gemeinden. Ich halte dies auch für einen richtigen Schritt, denn sowohl Schule als auch Feuerwehr sind Investitionen, die wichtig für unsere gesamte Gemeinde sind und damit auch durch die gesamte Gemeinde mitgetragen werden sollten.

Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer,

ich wünsche Ihnen allen einen sonnigen Frühling und würde mich freuen, die Eine oder den Anderen als neues Mitglied in unserer Freiwilligen Feuerwehr Süderholz begrüßen zu können, denn wir alle sind Süderholz!

Ihr Alexander Benkert