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Süderholzer Blatt
Ausgabe 376/2022
Jubiläum
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30 Jahre Landfrauenverein Grimmen

Landfrauen zeigen Flagge. Hier eine Bildungsfahrt 2019 zum NDR-Funkhaus.

Leckere Kuchen für ein Erntedankfest. Hier präsentiert von Anna Wilde, Christiane Schulz und Uta Schulz.

„Land braucht Leben“ ist das Motto des Landfrauenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern. Unser Grimmener Landfrauenverein ist einer von 14 Kreisvereinen im Land. Er wurde im Dezember 1991 gegründet. Ende April konnten wir nun endlich nach der Corona-Pause unser 30-jähriges Jubiläum in der Kaschower Hammerscheune gebührend feiern.

Als Forum für Frauen aller Generationen engagieren sich Landfrauen ehrenamtlich in Dörfern und Gemeinden. Sie gestalten dörfliches Leben aktiv mit und pflegen regionale, vor allem bäuerliche Traditionen, wie das Binden von Erntekronen, Beteiligung an Dorffesten und Unterstützung der Landwirte bei Tagen des Offenen Hofes. Übers Jahr finden für unsere ca.70 Landfrauen aus den Regionen der Gemeinden Glewitz, Süderholz, Sundhagen und darüber hinaus, regelmäßig Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen, kulturelle und kreative Nachmittage zu verschiedenen Anlässen, Fachexkursionen und Ausflüge, aber auch Erfahrungsaustausche mit Landfrauen anderer Bundesländer statt. Die monatlichen Angebote sind breit gefächert und vielseitig.

Auf der Festveranstaltung in Kaschow wurde Rückschau gehalten: Damals nach der Wende wurde extra eine ABM-Stelle zum Aufbau des Landfrauenvereins geschaffen. Ute Lachmann erinnert sich gerne an die Anfänge zurück. Sie war diejenige, die die jungen Neubäuerinnen aufsuchte, um sie für den bis dato noch unbekannten Verein zu gewinnen. Kerstin Notzke war Gründungsmitglied und blickt zurück: „Für mich als Bäuerin war es wichtig, über die Arbeit hinaus Kontakte zu haben. Diese Erwartung hat sich erfüllt und ich bin nach wie vor gerne bei den Landfrauen.“ In der Öffentlichkeit ist sie für das Binden der Erntekronen bekannt.

Annemarie Lübs aus Rakow war einige Jahre Vorsitzende des Vereins. Sie sagt dazu: „Mir war es wichtig, die Menschen aus dem ländlichen Raum zu erreichen.“ Das ist nicht nur ihr, sondern auch der aktuellen Vorsitzenden Anna Wilde geglückt. Sie bekleidet dieses Ehrenamt inzwischen seit 16 Jahren und genießt das Vertrauen der Landfrauen im Alter zwischen 35 und 85 Jahren. Landfrauenarbeit lebt vom Austausch der Generationen und ist nicht nur den Landwirtinnen vorbehalten. Es ist ein Verein für Frauen vom Lande. „Heute sind es nur noch zehn Prozent aller Landfrauen, die den direkten Bezug zur Landwirtschaft haben“, äußerte sich die Vorsitzende des Landesverbandes Dr. Heike Müller, die als Gast in Kaschow war. Wichtig ist bei allen Aktivitäten: „Landfrauenarbeit muss Spaß machen“.

Spaß und Freude miteinander und füreinander waren an diesem Tag bestimmend. Die Hammerscheune war festlich geschmückt, das Mitbring-Buffet war reich gefüllt mit gutem Essen. Viele der Rezepte sind in den beiden Backbüchern des Vereins festgehalten. Und der Spaß kam mit Gast Leif Tennemann wirklich nicht zu kurz. Es waren für die Anwesenden schöne gemeinsame Stunden. Es wurde sich an viele Veranstaltungen erinnert und gleichzeitig wurden Ideen für das nächste Programm unterbreitet. Der Verein ist offen für neue Mitglieder und neue Inspirationen. Wer Interesse hat, wird in seiner Region Frauen finden, die den Kontakt herstellen.

Roswitha Pendzinsky und Kerstin Notzke