Piet liebt Hühner. Seit er 10 Jahre alt ist, hat er Hühner. Er erzählt, dass er sich bei einem Besuch bei seinem besten Freund entschloss, auch Hühnerhalter zu werden. Zum einen wegen der Eier, aber auch, weil er Züchter werden wollte. Es wurde ein kleiner Hühnerstall mit Gehege gebaut und Piet bekam drei Vorwerkhühner, zwei Barnevelder, zwei Amrock und dazu zwei Wyandotten. So fing alles an. Piet belieferte Schule und Nachbarschaft mit frischen Eiern.
Mit 13 Jahren kam Piet nach Griebenow. Dort gab es auch einen schönen Hühnerstall und eine perfekte Hühnerwiese. Die zwei Wyandotten zogen mit um. Aber dann wurden, weil sie auch seiner Mama sehr gefielen, Schwedische Blumenhühner angeschafft. Die erste Glucke mit 10 Küken bekam er von Bekannten geschenkt. Von einem Züchter kaufte Piet bald einen Hahn mit sieben Hennen. Er wurde nun Geflügelzüchter. Als die erste Glucke brütete, wurden die Wyandotten verkauft, weil, wie er meint, „das mit zwei Rassen nicht funktioniert“. Um die Zucht der Schwedischen Blumenhühner zu optimieren, wurde bald eine Brutmaschine angeschafft. Denn Piet hatte inzwischen reichlich Bestellungen für Bruteier und Küken.
Aber warum haben es die Schwedischen Blumenhühner Piet denn nun so sehr angetan: Die Schonischen Blumenhühner (auf schwedisch: Skånsk blommehöna) sind eine alte schwedische Rasse, die 1970 schon fast ausgestorben war. Sie wurde um 1800 das erste Mal erwähnt. Ihr Gefieder gleicht einer Blumenwiese. Es gibt viele unterschiedliche Farbschläge, aber alle haben weiße Tupfen, die vielen markanten weißen Federenden. Kein Huhn gleicht dem anderen. Blumenhühner sind sehr zutraulich und neugierig. Das sieht man auf dem Foto. Deshalb mag Piet sie besonders. Sie sind ziemlich robust und kälteunempfindlich. Und sie sind Winterleger, legen 180 bis 200 Eier im Jahr. Sie legen cremefarbene Eier.
Als Piet Mitglied im Rassegeflügelzuchtverein „1877 Trebeltal“ Grimmen e. V. wurde, hatte er das Glück, eine größere Brutmaschine geschenkt zu bekommen. Ein älterer Züchter wollte damit einen interessierten Jungzüchter unterstützen. Das half Piet sehr in seiner weiteren Planung. Inzwischen verschickt er seine Bruteier bis in den Schwarzwald, verkauft über Ebay Küken, Junghennen und Junghähne. Er hatte sogar schon Kunden aus Dänemark, die als Urlauber hier in der Nähe waren. Auch Enten und Pommerngänse gibt es jetzt auf dem Hof. Da wartet also jeden Tag ein Haufen Arbeit.
Piet Klinger ist jetzt 15 Jahre alt und geht in Grimmen zum Gymnasium. Er spielt Fußball beim SV Kandelin und ist bei der Jugendfeuerwehr Süderholz. In der knappen Freizeit trifft er sich viel mit seinen Freunden, die er auch schon mal beim Zaunbauen einspannt. Und er fährt gern Trecker.
Piet, was ist denn nun für dich das Schönste an der Hühnerzucht? „Der beste Moment in der Zucht war, als das erste Küken geschlüpft ist. Das war für mich ein großes Erfolgserlebnis.“
Wir wünschen Piet weiterhin viel Spaß an der Hühnerzucht und viele viele kleine muntere Schwedische Blumenküken.
Kerstin Notzke