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Süderholzer Blatt
Ausgabe 378/2022
Bericht
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Der Hund, die Rehlein und alle Anderen oder Subbotnik Teil 2

Unser Hund ist schuld oder die Füchse, Hasen und Igel oder Marder, Otter und Dachse oder die Katzen oder alle zusammen. Ach ja, und die Rehlein mit ihren Zehlein, von denen Christian Morgenstern in seinem Gedicht „Das Gebet“ schrieb:

„…

Sie falten die kleinen Zehlein,

die Rehlein.“

Dass aus Flaschen Scherben werden, ist ja logisch. Warum aber auf jedem Feldweg und auf jedem Acker selbst mitten darauf Scherben nicht nur von Flaschen, sondern auch von Glasschalen, Gläsern und Porzellan zu finden sind, werde ich nie verstehen. Für die Tiere bedeutet selbst die kleinste Scherbe ein erhebliches Verletzungsrisiko. Das Bild zeigt übrigens nur die Kleinfunde von einem einzigen Spaziergang am Feld entlang und übers Feld.

Für alle die oben genannten Tiere und alle, die da noch so kreuchen und fleuchen tun meine Frau und ich das Alles. Nämlich speziell Flaschen und Scherben einsammeln. Wer aber ist schuld?

Nun aber zum Anfang. Der Hund war wegen seiner Vorliebe für Abwechslung die Ursache dafür, dass wir dieses mal einen neuen Weg für unseren Hundespaziergang genommen haben.

Da wir nicht vorhatten eine „größere“ Müll-Sammelaktion zu machen, waren wir auch nicht dafür ausgerüstet. Noch nicht sehr weit gekommen, fanden wir am rechten Wegrand im sprießenden Unkraut allerdings nicht nur leere Schnapsflaschen, sondern auch die Überreste eines alten Fensterflügels. Überreste heißt: Das Glas war in unzählige kleine und große Scherben zerbrochen, hing teilweise noch in dem halb vermoderten Holzrahmen und lag ganz offensichtlich schon sehr, sehr lange an dieser Stelle. Wegen der davon ausgehenden Gefahr und weil das Ganze schon beinahe vom Unkraut verdeckt war, sind wir nach unserem Hundespaziergang gleich noch einmal losgefahren mit einer großen Plastikwanne, Arbeitshandschuhen, Spaten und Rechen. Der Rechen war notwendig, weil Teile der Scherben sich in einem Haufen Kohlenstaub (?) verbargen. Die Plastikwanne ist voll geworden und damit dann auch unsere Mülltonne daheim.

Die Tiere sind jedenfalls nicht schuld an den Umständen. Schuld ist allein der Mensch, der seinen Müll überall „entsorgt“ und das ist ziemlich traurig und beschämend ist es auch. Wir sammeln weiter, damit die Zehlein von allen Tieren unversehrt bleiben.

Foto und Text: Andreas Diecke