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Süderholzer Blatt
Ausgabe 378/2022
Der Bürgermeister hat das Wort
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Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer,

wie ich bereits im Frühjahr dieses Jahres berichtete, haben wir in diesem und in den kommenden Jahren einiges an Investitionen in unserer Gemeinde geplant. Neben den Planungen für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Rakow arbeiten wir in diesem Jahr auch zügig weiter an den Planungen für unseren Schulneubau. Allein für den Neubau der Grundschule müssen wir Planungskosten von fast 500.000 Euro in die Hand nehmen, damit Unterlagen erarbeitet werden können, die notwendig sind, um einen Fördermittelantrag stellen zu können. Diese Kosten müssen durch die Gemeinde, also durch uns alle, vorfinanziert werden in der Hoffnung, in den kommenden Jahren dann auch tatsächlich Fördermittel zu erhalten. Ähnlich umfangreiche Unterlagen hatten wir auch für das geplante Multifunktionsgebäude in Kandelin erstellen müssen und waren hier ebenfalls nicht unerheblich in Vorleistung gegangen. Die Unterlagen liegen nun beim Land und wir hoffen, dass die gemachten Zusagen zu den Fördermitteln im Herbst bestätigt werden. Dann könnten wir endlich tatsächlich den Bau für 2023 anschieben. Hier stehen dann Baukosten von ca. 2,8 Mio. Euro im Raum.

In den Jahren darauf soll dann der Gerätehausneubau in Rakow in Angriff genommen werden. Nach ersten Schätzungen müssen wir hier mit Baukosten von ca. 1,7 Mio. Euro rechnen. Ob sich das Land dabei in den kommenden Jahren weiterhin zur Unterstützung der Feuerwehren bekennt, wie dies bei der vorherigen Landesregierung der Fall war, bleibt abzuwarten. In diesem Sommer soll noch die Fassadensanierung am Gerätehaus in Griebenow kurzfristig umgesetzt werden. Dafür haben wir ca. 20.000 Euro veranschlagt, die wir auch auf jeden Fall benötigen werden.

Bei all diesen Ausgaben müssen wir natürlich auch sehen, wo wir das Geld dazu herbekommen. Selbst wenn wir immer versuchen, eine Förderung für unsere Investitionen zu erhalten, so muss durch uns als Gemeinde jedoch immer ein nicht unwesentlicher Eigenanteil aufgebracht werden. Um in diesem und den kommenden Jahren zumindest teilweise die finanziellen Mittel aufbringen zu können, sind wir auch angehalten, unsere Gemeindesteuern etwas anzupassen. Die Gemeindevertretung hatte sich deshalb gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung nach langen Beratungen dazu entschieden, im aktuellen Haushaltsplan für 2022 eine moderate Grundsteuererhöhung aufzunehmen. Der Grundsteuersatz stieg damit von bisher 350 auf 400 Prozent. Damit liegen wir im Querschnitt der umliegenden Gemeinden. Ich halte dies für einen richtigen und notwendigen Schritt. Gerade die vor uns stehenden großen Investitionen, sowohl für die Schule als auch unsere Feuerwehr, sind Investitionen, die wichtig für unsere gesamte Gemeinde sind und damit auch durch die gesamte Gemeinde mitgetragen werden sollten. Durch die Gemeinde werden deshalb in den kommenden Wochen für dieses Jahr neue Grundsteuerbescheide auf Grundlage des neuen Steuersatzes erlassen. Wichtig bleibt es für uns als Gemeinden natürlich weiterhin, sowohl beim Land als auch beim Bund eine aufgabengerechte Finanzausstattung einzufordern. Wenn vom Bund und vom Land Vorgaben und Verpflichtungen zum Thema Brandschutz oder auch zur Ganztagsbetreuung an den Schulen aufgestellt werden, müssen die Städte und Gemeinden auch finanzielle Unterstützung zur Umsetzung der erforderlichen Investitionen erhalten.

Für den Straßenbau von Groß Bisdorf Richtung Zarnewanz hatten wir zumindest einen Teil der beantragten Förderung erhalten, so dass der erste Bauabschnitt Anfang Juli begonnen werden konnte.

Auf etwa 700 Metern können wir nun den Weg von Groß Bisdorf nach Zarnewanz grundhaft erneuern. Dieser erste Bauabschnitt schlägt mit über 500.000 Euro zu Buche. Mit diesem Bauabschnitt können wir endlich die gefährlichsten Stellen auf dieser Straße beseitigen. Durch die Bewegungen im Unterbau der alten Straße hatten sich bereits gefährliche „Kanten“ in der Fahrbahn gebildet, die nun endlich verschwinden. Zu dieser Baumaßnahme kommen auch noch mehrere Unterhaltungsmaßnahmen, die wir bereits beauftragt haben. So wird im Bereich zwischen Neuendorf und Behnkenhagen eine Oberflächenbehandlung der Straße erfolgen. Dabei werden noch einige Ackerzufahrten geschaffen und der Graben neben der Straße auf etwa 300 Metern wiederhergestellt. Der Weg am Teich in Willerswalde und der „Alte Schulweg“ in Neuendorf sollen in diesem Jahr noch eine Tränkmakadamdecke erhalten. Damit wollen wir dort unseren Unterhaltungsaufwand minimieren und für die Anwohner die schon seit längerem angefragte Verbesserung der Wege erreichen. Für diese Unterhaltungsmaßnahmen hatte die Gemeindevertretung zusätzlich 100.000 Euro im Haushaltsplan bereitgestellt, die wir für die benannten Maßnahmen auf jeden Fall benötigen werden.

Neben den Investitionen und Maßnahmen der Gemeinde ist auch der Breitbandausbau in Süderholz schon gut vorangeschritten, auch wenn hier von der Telekom zunächst ganz andere Fertigstellungszeiträume genannt wurden, stehen wir doch im Vergleich zu anderen Landkreisen schon sehr gut da. Mit dem gut ausgebauten Netz möchte ich auch noch einmal das Thema freies W-LAN wieder in Erinnerung bringen. Sowohl der Dorfverein in Neuendorf als auch die Kirchengemeinde in Groß Bisdorf beteiligen sich schon seit geraumer Zeit an der Initiative „Freifunk Greifswald“ und stellen am Vereinshaus in Neuendorf bzw. am Alten Pfarrhaus in Groß Bisdorf freies W-LAN zur Verfügung. Da sowohl in Griebenow als auch in Neuendorf an den Häusern der Feuerwehr nun ein Glasfaseranschluss liegt, hatten sich die Kameraden bereit erklärt, über ihre neuen Anschlüsse auch freies W-LAN zur Verfügung zu stellen. Wir haben hierzu Router beschafft und stellen diese der Feuerwehr zur Verfügung. Falls sich noch weitere interessierte „Freifunk-Enthusiasten“ in Süderholz finden, die gerne die Freifunk Greifswald Initiative unterstützen wollen, würden wir den ersten drei Unterstützern ebenfalls einen Router zur Verfügung stellen. Dieser bedarf zwar noch einiger Einstellungen, aber hier stehen die Freifunk Greifswald Initiative oder auch die damit befassten Kameraden der Feuerwehr gerne mit Rat und Informationen zur Seite. Weitere Informationen zum Thema Freifunk finden Sie unter www.ffhgw.de.

Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer, wie Sie sehen, geht es in unserer Gemeinde trotz der schwierigen aktuellen Verhältnisse wieder ein Stück weiter. Wichtig ist, dass wir gegenseitig Rücksicht nehmen und uns weiter dafür einsetzen, unsere Gemeinde Süderholz für uns alle weiter ein Stück schöner, sicherer und lebenswerter zu machen, denn wir alle sind Süderholz!

Ihr Alexander Benkert