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Süderholzer Blatt
Ausgabe 379/2022
Kultur
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Kirchensanierung in Rakow

verborgene Schätze kommen ans Tageslicht

Kurz vor dem Regierungswechsel in Mecklenburg-Vorpommern konnte sich die Kirchgemeinde Rakow über einen Fördermittelbescheid aus dem Wirtschaftsministerium, überreicht von Herrn Glawe, freuen. Dieser soll unterstützen, dass die Rakower Dorfkirche „Zum Heiligen Leichnam“ vor weiterer eindringender Feuchtigkeit geschützt wird, in dem der gesundheitsschädliche Schimmelpilzbefall entfernt wird und der Dielenboden eine Sanierung erhält Demzufolge war es notwendig, das alte Gestühl abzunehmen und einen gesamten Bodenaushub im Kirchenschiff vorzunehmen.

So trafen sich Bewohnerinnen und Bewohner aus Dönnie und Rakow, um das vom Tischler gelockerte Gestühl vorsichtig im Altarraum zu stapeln. Anne Thümmler, Doris Harbecke, Helmut Harbecke, Bodo Christian und Martin Meisel haben mit körperlichen Krafteinsatz die Kirchenbänke in den Altarraum unterbringen können, damit im Kirchenschiff die Baumaßnahmen weiter fortgeführt werden können.

Sicher haben sich Vorbeifahrende und Spaziergänger schon gefragt, warum seit Tagen die Kirchentür im Juli offensteht und emsig darin gearbeitet wird.

Das Ehepaar Schlichting rief mit einigen Handzetteln dazu auf, bei dem Bodenaushub zu helfen, damit die ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger ihren Tätigkeiten nachgehen können. Mit Hilfe von Metalldetektoren werden so manche Schätze ans Tageslicht gebracht.

Zunächst werden einzelne Bereiche des feinen Sandes im Kirchenschiff abgesteckt, die vor dem Bodenaushub mittels Schaufel und Karre, mit Detektoren abgegangen werden. Dann erfolgt vorsichtig das Abtragen der Sandschichten. Diese Erde, die mit der Schubkarre außerhalb der Kirche getragen wird, steht dann wiederum unter Obacht der Bodendenkmalpfleger. Alles wird ein zweites Mal genau untersucht. Jeder einzelne Fund wird auf einem Fundzettel registriert und sicher in Tütchen verpackt.

Es ist interessant zu erfahren, welche Geschichten oder unbekannten Dinge sich offenbaren. So zum Beispiel wurde eine Gruft auf der Nordseite sichtbar, von der man bisher nichts las. Weiterhin fand man Teile einer Totenkrone, die man jungen Menschen aufsetzte, wenn sie viel zu früh verstorben sind. Münzen ab dem 13. Jahrhundert kamen ebenfalls ans Tageslicht. Vielleicht fielen sie jemanden aus der Hosentasche oder konnten den Opferstock nicht erreichen. Einzelne Knochen, aber auch kleine Buchschellen können in das Fundregister eingetragen werden.

Viele fleißige Helferinnen und Helfer haben mitgewirkt, unter anderem:

Annette und Hagen Schlichting,

Johannes Soeder,

Lori Riemer,

Holger Hein,

Siegfried Holz,

Hans-Jörg Lübs,

Bodo Christian,

Herbert Wascher,

Pastor Rolf Kneiß,l

Jens Kuss,

Jora Kuss

Anja Meisel,

Martin Meisel und

Magnus Meisel

Für den körperlichen Einsatz danken wir, ebenso für die fachmännische Unterstützung als ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger durch

Frau Ursel Möhle,

Martin Pessier und

Jörg Fischer

Wir werden weiter allen Leserinnen und Lesern über die fortsetzende Sanierung der Rakower Dorfkirche berichten.

Ihre Kirchgemeinde Rakow

i. A. Jeannette Lübs