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Süderholzer Blatt
Ausgabe 380/2022
Leserbriefe
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Biotop verkommt zur Bauschuttdeponie - Jetzt die Auflösung des „Rätsels“

So mancher erinnert sich vielleicht noch an den Beitrag in der Mai-Ausgabe des Süderholzer Blattes. Und so manchem ist vielleicht auch die Veränderung im April an der Findlingsgruppe des Biotops am Radweg an der B109 (zwischen Griebenow und dem Anschluss der A20) „aufgestossen“. Mir hat das keine Ruhe gelassen und ich habe weiter nachgeforscht.

In der Gemeindeverwaltung wußte man von nichts, denn der Radweg im Zuge der B 109 liegt, in dem beschriebenen Bereich, im Zuständigkeitsbereich des Straßenbauamt (SBA) Stralsund..

Zu dieser Zuständigkeit gehören unter anderem regelmäßige Mäharbeiten am Grrünstreifen entlang des Radweges und turnusmäßigen Streckenkontrollen, die entsprechend der Vorgaben des Bundes einmal monatlich erfolgen (sollen!).

Bezüglich meiner Beschwerde über das Abladen von „Bauschutt“ im Biotop habe ich vom SBA Stralsund folgenden Antwort erhalten:

„Allerdings wurde durch die Straßenmeisterei selbst der Findlingshaufen vergrößert. Dabei werden die Steine erst abgeladen und kurze Zeit später verbaut.

Die Grasflächen am Biotop sind extensive Flächen. Eine Mahd dieser Flächen unter Berücksichtigung des Arten- und Biotopschutzes erfolgt nicht regelmäßig, erst bei aufkommender Verbuschung.“

Und auf weitere Nachfrage, wann das Verbauen des abgeladenen Mülls stattfinden und was dabei entstehen soll, erhielt ich dann noch folgende Antwort:

„Der Steinhaufen dient als Habitat für Klein- und Kleinstlebewesen in diesem Biotop. Die Tiere sind häufig auf versteckte Stellen mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen angewiesen. Daher werden auch verschiedene Materialen verwendet.“.

Es ist sehr gut zu erkennen, daß der größte Teil der dort „abgeladenen“ Steine "Pflastersteine Granit 9/11 grau DIN EN 1342", also keineswegs Natursteine, sind. Dazu kommen noch einige Stücke Betonbruch.

Ich verstehe und anerkenne die Absicht " Habitat für Klein- und Kleinstlebewesen", die das SBA Stralsund vorgibt. Jedoch, in dieser Form der Ausführung wirkt das Ergebnis auf mich wie ein Abladeplatz von Bauschutt und verunstaltet das ursprünglich schöne optische Erscheinungsbild der Findlingsgruppe und des Biotops insgesamt.

Es wäre, davon bin ich überzeugt, bestimmt ein Gewinn, wenn das SBA Stralsund die Art der Ausführung noch einmal überprüfen und zumindest die "Industrieschutt-Materialien" (Pflastersteine und Betonteile) aus dem Ensemble der Findlingsgruppe entfernen bzw. durch Natursteine ersetzen ließe.

Wolfgang Krille