Bjan-Hades und Matti fleißig beim Helfen
So tolle Äpfel haben wir geerntet.
Der Apfel, der schon durch den Sündenfall in der Bibel beschrieben wird und zur Vertreibung aus dem Paradies führte, schmeckt uns auch heute noch besonders gut. Und wir sind froh, einen so tollen Schulgarten mit alten Apfelbäumen bewirtschaften zu dürfen. Die Kinder pflegen den Schulgarten so gut sie können und wurden nun mit reicher Ernte belohnt. Salat konnten wir schon Anfang des Sommers ernten, Tomaten gibt es noch. Die Pflaumen schmecken wunderbar und die Birnen hängen noch. Den größten Teil aber nimmt bei uns die Apfelernte ein. Mit Eifer beteiligten sich alle Klassen an unserem Pflücktag. Die Kinder sammelten und schleppten viele Eimer voll zum Hänger. Dabei taten sich auch immer wieder Fragen auf. Wo kommt der Apfel her? Welche Sorten gibt es? Wie lange lebt ein Apfelbaum?
Der Apfel gehört zur Familie der Rosengewächse und ist ein Kernobst. Sein Ursprung wird Westasien zugeschrieben, genauer gesagt der Stadt Alma Ata in Kasachstan. Übersetzt heißt Alma Ata „Vater der Äpfel“ und die Bewohner dieser 2 Millionen-Einwohner-Stadt, heute Almaty, identifizieren sich immer noch mit dem Apfel als Wahrzeichen in Form eines Brunnens. Riesige Apfelgärten mit Wildäpfeln, die immer weiter perfektioniert wurden, prägten früher das Stadtbild. Heute ist die Stadt eine Metropole ohne industriellen Großanbau von Äpfeln. Diese findet man meist nur noch in privaten Gärten. Griechen und Römer kultivierten dann den Apfel und er kam über Italien auch nach Deutschland. Früher gab es zum Nikolaustag Äpfel und der Apfel deutete auf Reichtum hin. Heute ist er alltäglich.
Es gibt Tafeläpfel und Mostäpfel, Winteräpfel und Sommeräpfel. Saure Äpfel sollen mehr Fruchtzucker haben, was ziemlich verrückt klingt. In Deutschland werden pro Jahr ca. 2 Millionen Tonnen Äpfel verzehrt, das sind ungefähr 25 kg pro Person. Seit 2010 gibt es am 11. Januar den Tag des Apfels. Die richtige Jahreszeit für Äpfel ist dies zwar nicht, aber der Grund ist vielmehr der, dass auf die Äpfel und deren Wert für uns einmal jährlich hingewiesen wird. Vitaminreich sind Äpfel, cholesterinsenkend, immunstärkend und verdauungsfördernd wirken sie. Vom Samen bis zum Bäumchen und bis zum ersten Tragen von Äpfeln dauert es schon ein paar Jahre. Aber dann kann so ein Apfelbaum gut und gern 120 Jahre leben und Früchte tragen. Der größte Apfel der Welt steht im Guinnes-Buch, kam 2005 aus Japan und wog 1,849 kg. Weltweit gibt es 30.000 Apfelsorten. In Deutschland sind es rund 2000 Apfelsorten, die auf einer Fläche von 34.000 Hektar angebaut werden. Beliebte Sorten dabei sind Elstar, Gala, Jonagold, Delicius, oder Braeburn.
Welche Apfelsorten bei uns im Schulgarten wachsen wissen wir leider (noch ) nicht. Als Laie so etwas herauszufinden ist ziemlich schwierig. Denn man muss bei der Bestimmung nicht nur den Apfel genau untersuchen, sondern auch die Form des Baumes oder das Aussehen der Blüten kann eine Rolle spielen. Wir tippen auf alte und ostdeutsche Apfelsorten. Zum Pomologenverband wurde schon Kontakt aufgenommen, aber leider sind die Termine zur Apfelbestimmung rar, meist Teil einer größeren Veranstaltung und auch nicht so ganz in unserer Nähe. Nun hoffen wir darauf, dass vielleicht ältere Semester unserer Gemeinde, die sich mit Apfelsorten auskennen, diesen Artikel lesen und sich bei uns melden. Die Grundschule Süderholz würde sich sehr über einen Besuch von apfelkundigen Mitbürgern freuen, um so doch noch herauszufinden, was bei uns im Schulgarten wächst. Rufen Sie uns gern in der Schule an oder kommen Sie am Tag des Saftverkaufes vorbei.
Eins wissen wir aber genau - unsere Äpfel sind Bio. Und daraus ist dank Herrn Bense von der Mosterei Griebenow wieder ganz viel leckerer Saft geworden. Dieser wird dann am 09. November auf unserer Veranstaltung des Schulfördervereins der Grundschule verkauft. Bis jetzt waren es ca. 1.300 kg Äpfel, die wir in eigens dafür angeschafften Jutesäcken zur Mosterei brachten. Leider hat sich dabei die Berechnung mittels Sackvolumen nicht bewährt und die Kilogrammzahl konnte nur ungenau angegeben werden. Beim nächsten Mal werden wir auf jeden Fall eine Waage zu Rate ziehen. Zum Glück konnte uns Herr Bense noch einen weiteren Termin zur Verfügung stellen, da einige Äpfel noch nicht reif waren. Vielen Dank, Herr Bense. Ein herzliches Dankeschön möchten wir auch den fleißigen Eltern und Großeltern sagen, die mit gepflückt, gesammelt und die Säcke gefüllt haben. Für das Bereitstellen der Hänger, das Aufladen und das Abladen an der Mosterei danken wir besonders Herrn Drescher, Herrn Meisel, Herrn Niehoff und Herrn Snoppek. Außerdem noch ein dickes Danke an Herrn Steyer, der unverhofft anrief und uns seine nicht mehr benötigten Apfelsaftkartons schenkte.
Übrigens soll schon Friedrich Schiller immer einige Äpfel in der Schublade seines Schreibtisches gelagert haben. Der süßliche Duft inspirierte ihn bei seinen schriftstellerischen Gedanken.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch beim Apfelsaftverkauf am 09.11.22 von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr und verbleiben mit freundlichen Grüßen.
Ihre Grundschule Süderholz
A.-B. Lomber