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Süderholzer Blatt
Ausgabe 385/2023
Dorfleben
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Adventskalender andersherum



Morgenandacht am 30. November um 6.17 Uhr im Radio, also einen Tag vor Beginn der Adventszeit. Die Sprecherin war die Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Bei den ersten Sätzen merkte ich, dass es heute um Adventskalender ging. ´Also auch hier´, dachte ich bei mir, denn in den vergangenen Tagen hagelte es im Fernsehen Reklame für Adventskalender aller Couleur. Angepriesen wurden nicht nur Adventskalender, wie ich sie aus meiner Kindheit kannte mit Bildchen und später Schokolade, sondern Kalender, bestückt mit Bier, Schminke, Schnapsfläschchen, bunten Socken und, und, und…! Für jeden Geschmack war etwas dabei. Nun aber horchte ich auf, denn es ging um einen „Adventskalender andersherum“. Warum immer etwas herausnehmen, sagte die Sprecherin, man kann es doch auch einmal umdrehen und etwas hineintun. Und dann erzählte sie von ihrem Vorhaben, an jedem Tag, 24 mal, etwas zu geben, womit sie anderen in der Advents-und Weihnachtszeit helfen kann. Was für eine wunderbare Idee, dachte ich! Die wollten wir aufgreifen! Und so stellten wir eine große Kiste in den Kellerflur, ich beschriftete 24 kleine Kärtchen mit Goldschriftzahlen und klebte diese auf Konservendosen, Tüten mit Mehl, Nudeln und Zucker. Lebkuchen, Kaffee und Schokolade waren auch dabei. An jedem Tag füllte sich die Kiste mehr und mehr und unsere Vorweihnachtsfreude wuchs ebenso. Kurz vor dem 24. Dezember brachten wir unseren gefüllten Adventskalender nach Greifswald zu einer Initiative, von der wir wissen, dass sie geflüchteten Menschen zur Seite steht. Unser Gedanke auf der Fahrt nach Hause: ´Nun kann Weihnachten kommen!´

Christina und Michael Markwardt