Zum Jahresende kommt man besonders leicht ins Grübeln oder Sinnieren. Ich esse sehr gerne Lebkuchen. Darüber habe ich kurz vor dem Jahreswechsel mal nachgedacht. Habe ich mein Leben wirklich erlebt? Eher im Laufschritt durchlebt oder im Laufen verlebt. Oder nein - ich habe mich im Leben verlaufen. Das ist es.
Und jetzt steh’ ich da und weiß nicht so recht weiter. Was ist recht und was ist nicht recht? Ist rechts recht oder ist links recht? Oder ist rechts Unrecht oder ist es links? Und wer bestimmt das eigentlich und ist das gerecht? Welche Ecke ist die rechte? Wer stellt einen da hinein? In die Ecke. Beim Fußball ist zumindest immer klar, welche Ecke. Von ganz links aus betrachtet ist übrigens alles andere rechts und umgekehrt gilt das natürlich auch. Und was ist mit der Mitte? Wie weit geht die Mitte, bevor sie rechts oder links wird?
Ab durch die Mitte oder was? Und zwar ohne vom rechten Weg abzuweichen? Hauptsache immer nur heiter (da gibt’s im Fernsehen jeden Tag für jeden etwas) oder einfach immer so weiter und wenn ja, wie weit? Verlaufen? Vielleicht hilft ja kräftiges Saufen (da gibt’s auch überall für jeden etwas)?
Wer hilft mir da weiter? Egal ob so oder heiter oder nochvielweiter und so. Also nicht Erlebkuchen, sondern ein echtes Lebenshilfeersuchen.
Vielleicht hilft statt Fernsehen und Saufen mal reden. Und zwar miteinander statt gegeneinander. Und zuhören! Ernsthafte Gespräche statt zwanghafter Selbstdarstellung auf Kosten vernünftiger Problemlösungen. Zum Wohle aller, statt nur zum eigenen Wohl. Toleranz heißt das Zauberwort und zwar nicht nur bis zum Regenbogen. Statt Feindbildern, Freundbilder. Kuchen kann da durchaus hilfreich sein. Sehr gerne auch Lebkuchen. Von welcher Seite ist egal. Wäre vielleicht ein echtes Erlebnis. Honigkuchen geht übrigens auch! Mit oder ohne Pferd! Schön wäre es auf jeden Fall, nicht das Honigkuchenpferd, sondern die Gespräche. In diesem Sinne wünsche ich uns allen im neuen Jahr gute Gespräche und gute Lösungen.