Ein Naturgarten erfüllt drei Hauptbedingungen:
1. Verzicht auf chemische Pestizide ("Gifte"), weil die chemische Keule nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge und andere Organismen trifft. Robuste Pflanzensorten in einem gesunden Gartenboden bleiben gesund, auch durch Förderung von Nützlingen.
2. Verzicht auf Kunstdünger, denn bereits das Kompostieren, angesetzte Pflanzenjauchen, das Mulchen und die Gründüngung liefern die Nährstoffe für unsere Pflanzen und halten den Gartenboden gesund. Auch das Grundwasser bleibt unbelastet.
3. Kein Torf als Gartenerde, weil durch den Torfabbau in Mitteleuropa die selten gewordenen Moore weiter zerstört werden.
Wer zusätzlich noch Zeit und Platz im Garten hat, kann Schritt für Schritt diese Vorschläge umsetzen:
Eine WILDSTRAUCHHECKE oder STRAUCHGRUPPE, bestehend aus mindestens drei heimischen Straucharten, erfreut mit Blüten, Früchten und bunten Farben. Wenn in Ihrem Garten noch Platz für eine kleine WILDBLUMENWIESE oder BLUMENINSEL IM RASEN ist, hilft dies den Insekten. Dulden Sie ruhig auch einzelne WILDKRÄUTER im Rasen oder in Blumenbeeten: auch Nichtstun bereichert die Vielfalt. Schaffen Sie ein WILDES ECK im Garten, wohin sich Tiere wie Erdkröte, Igel und Spitzmaus zurückziehen können. Haufen aus Steinen, Altholz, Strauchschnitt oder Laub eignen sich gut. Bekannte Beispiele für feuchte oder trockene BIOTOPELEMENTE sind Gartenteich und Trockensteinmauer. Pflanzen Sie einen oder mehrere einheimische und regionaltypische LAUBBÄUME, die im Sommer Schatten spenden. Gibt es im gesamten Garten ungefüllte BLUMEN & BLÜHENDE STAUDEN von mindestens 9 Arten, so spenden diese für unsere Bestäuber genügend Nektar und Pollen. Wird Ihr Garten mit dem vorhandenen KOMPOSTHAUFEN gedüngt, verbessert sich dadurch nachhaltig der Boden.
Im Gemüsegarten sollten auch natürliche oder angefertigte NÜTZLINGSQUARTIERE für Insekten, Vögel oder Kröten nicht fehlen. Entscheiden Sie sich für UMWELTFREUNDLICHE MATERIALIEN bei Zäunen und Wegen. Für den gesamten Garten wird das REGENWASSER gesammelt und für die durstigen Kulturpflanzen genutzt. Das spart auch Trinkwasser. Sie MULCHEN auf Beeten und unter Sträuchern mit Rasenschnitt, Häckselgut, ausgejäteten Beikräutern, Laub oder Heu. Das hat positive Wirkung auf den bedeckten Gartenboden. Sie bauen GEMÜSE & KRÄUTER im Garten an, als kleinen Beitrag zur Selbstversorgung und Regionalerzeugung: „Der kürzeste Transportweg ist immer noch direkt vom Garten in den Kochtopf“. Im Garten stehen mindestens zwei OBSTBÄUME und/oder drei BEERENSTRÄUCHER. Für jede Gartengröße gibt es geeignete Sorten. Sie achten im Gartenbeet auf die Pflanzengesundheit durch MISCHKULTUR, FRUCHTFOLGE und GRÜNDÜNGUNG.
Probieren Sie schon dieses Jahr aus: Wenn auch nicht alle Vorschläge umsetzbar sind, wirken bereits Einzelne. Viele Infoblätter und spezielle Broschüren finden Sie unter www.natur-im-garten-mv.de
Wenn Sie sich sogar wünschen, dass möglichst viele unserer Gärten und Grünräume ökologisch gestaltet, gepflegt und genutzt werden, setzen Sie dann ein Zeichen: Am besten in diesem Sommer melden Sie sich am Gartentelefon 039934/899646 oder unter info@natur-im-garten mv.de für die emaillierte Plakette "Natur im Garten" an. Diese Auszeichnung für den Gartenzaun findet bei einem persönlichen Beratungsbesuch Ihres Gartens durch den Landschaftspflegeverband Mecklenburger Endmoräne e.V. statt.
Vielen Dank, dass auch Sie für das Ziel der Aktion „Natur im Garten“ werben.