Titel Logo
Süderholzer Blatt
Ausgabe 388/2023
Natur
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Das Jahr der Wildbienen beginnt

Rote Taubnesseln - wertvolle Blüten für Hummelköniginnen

Das Jahr der Wildbienen beginnt

Ab jetzt summen und brummen sie wieder. Nach dem langen Winter sind die ersten Bienen auch emsig in unseren Gärten unterwegs. Honigbienen und die Hummeln, die Wildbienen mit Staat, erscheinen zuerst. Doch auch Mauerbienen, Sand- und Seidenbienen sind schon unterwegs. Wie lange müssen sie alle nach einem üppigen Blütenangebot suchen?
Die solitären Wildbienen leben nicht in Staaten, sondern einzeln, und die Weibchen versorgen ihre Nachkommen im sandigen Erdboden oder in der Bienennisthilfe mit Pollen und Nektar. Nicht wenige Arten sind beim Blütenbesuch wählerisch. Weidenkätzchen bieten für viele Arten eine großartige Nektar- und Pollenquelle. Dort treffen wir mit Sicherheit auch die Hummelköniginnen, die als nächstes wie die Honigbienen in Staaten leben, oft in Mauselöchern. Ihre kleinen Völker mit den Arbeiterinnen können nur heranwachsen und zum Herbst neue Königinnen erzeugen, wenn das Blütenangebot mit Nektar und Pollen über den gesamten Frühling und Sommer ausreichend und vor allem lückenlos ist. Und daran mangelt es ab Juli zunehmend, selbst in Dörfern mit Hausgärten. Dann leiden Hummelvölker schnell Hunger. Grund genug, um Biene Majas wilden Schwestern schon jetzt einen gedeckten Tisch vorzubereiten. Bereits im Blumenbeet, im Kräuter- oder Obstgarten ist in diesem Gartenjahr so einiges für die Bienen möglich.
Empfehlenswert sind „Bienenpflanzen“ wie Schnee-Heide, Lerchensporn, Lungenkraut, Rote Johannisbeere, ungefüllte Wildrosen, Bärlauch, Maiglöckchen, Brombeere, Himbeere, Salbei, Beinwell, Zitronenmelisse, Margerite, Blut-Weiderich, Baldrian, Dill, Drüsige Kugeldistel, Garten-Katzenminze, Malven, Natternkopf, Wilde Karde, Große Königskerze, Pfefferminze, Glatt- und Raublattaster.
Und wo im Garten bereits üppig die Wildkräuter wie Weiße und Rote Taubnessel erblühen, empfiehlt es sich, diese Blütenpracht bewusst zu schonen. Hummeln zu Besuch werden es uns danken.

Alle, die dann noch mindestens 10, 30 oder am besten 100 Quadratmeter Gartenland für eine bunte Blühfläche zur Verfügung stellen und bis Mai einmalig den alten Bewuchs samt Wurzeln entfernen, denen bietet der NABU Nordvorpommern eine artenreiche Saatmischung mit Wildblumen für Bienen und Schmetterlinge an. Interessierte können sich ab sofort unter info@NABU-NVP.de melden.

Auf Wunsch gibt es weitere Ratschläge zur Ansaat und Pflege der Blühfläche.

Danke an alle, die mitmachen!