1-2-3 im Sauseschritt
läuft die Zeit, wir laufen mit …
So was klärt...
Ich reise.
Alles, was lange währt,
ist leise -
doch eine Hatz mit Ringelnatz!
Tucholsky könnt´ich immer lesen,
Busch, Strittmatter, manchmal Brecht.
Von ihren Worten kann genesen,
wer glaubt, stets hätten Dichter recht ...
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen, Kästner kannte sie gut,)
kam ihre Liebe plötzlich abhanden
wie andern Leuten Stock oder Hut
Einer ging im Walde so für sich hin,
um nichts zu suchen, das war sein Sinn,
der Johann Wolfgang, der ich nicht bin,
fand einfach nix, was von Gewinn ...
Drum komm in den tot gesagten Park und schau...
lass dich mit Worten von Stefan George
um-säuseln, betören von Himmelsblau
und sei „Sanssouci“, ganz ohne Sorge!
Verse wie Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Rilke steht ...
Gedichte auswendig aufsagen war Sitte,
was Schulkindern tierisch auf die Nerven geht!
Später sollte man interpretieren
Oden, Sonette, ohne sie zu verstehen:
Was meinte der Dichter? - Darüber sinnieren ...
wem würde der Poesie - Spaß da nicht vergehen?
Doch spannt die Seele weit ihre Flügel aus,
fliegt durch stille Lande nach Eichendorffs Haus...
ist´s wie mit den Löchern in Ringelnatz´ Sieb:
Trotz allem Dilemma hab ich Gedichte doch lieb!
Denn sind sie verständlich und besehen bei Lichte
gereimt, philosophisch, nicht so lang wie ´n Roman,
rühren ans Herz sie, die Seelen - Berichte,
so kommen Gedichte auch heut´ noch gut an!
Zitiert werden Verse aus Gedichten von
Wilhelm Busch, Erich Kästner, J.W.Goethe, Stefan George, R.M.Rilke, J.v. Eichendorff und J. Ringelnatz