Gerade haben wir noch vorbereitet und aufgebaut - da ist auch schon wieder alles vorbei. Das Biker- Wochenende ist viel zu schnell an uns vorbeigeflogen. Aber so ist das eben, die Zeit mit Freunden vergeht wie im Flug.
Das Team der Neuendorfer Biker ist in den letzten beiden Jahren ordentlich gewachsen. Saßen wir vor unseren Corona-bedingten Ausfällen noch mit 12 Leuten am Tisch, so brauchen wir inzwischen 28 Stühle - und bald auch einen größeren Tisch. Gut so, es scheint Interesse an unserem Tun zu geben. Noch viel wichtiger, es gibt Interesse an Veranstaltungen, an gesellschaftlichen Aktivitäten und am Leben der Dorfgemeinschaft. Das ist es, was wir gerade jetzt so dringend brauchen.
Die Vorbereitungen zu so einem Treffen zieht sich über mehrere Monate. Es braucht schon einige Sitzungen vom losen Veranstaltungsgerüst bis zum konkreten Ablaufplan.
Der Papierkram kann einem im Vorfeld schon mal etwas auf die Nerven gehen. Bürokratie und Kosten haben sich in den letzten Jahren praktisch verdoppelt. Eine zeitige Beantragung bei allen beteiligten Ämtern ist deshalb sehr hilfreich.
Danke an die Allianz Generalvertretung Thomas Beth, der unsere Veranstaltungshaftpflicht jedes Jahr so lange biegt, bis sie von allen Behörden wohlwollend abgeknickt wird.
Der Spaß fängt an, wenn die Theorie praktische Formen bekommt. Wenn also der Aufbau beginnt und die vielen fleißigen Hände nach und nach aus losen Einzelteilen ein Festgelände erstellen.
Der Großteil des Aufbaus war am Donnerstag vor dem Treffen fertig. Auch der Campingplatz war zu dieser Zeit schon bewohnt.
Nach letzten Tätigkeiten am Freitag fiel dann um 18:00 Uhr der Startschuss zum Warm Up.
Heizungsbauer Stephan Markwardt und Schrauber Andrè Methling vom Bikerschuppen hatten sich die Essenversorgung für den Freitag auf die Fahne geschrieben. Im Smoker wurden die 15 kg Kassler über mehrere Stunden Garzeit zu einem unwiderstehlichen Gaumenschmaus. Ein kulinarischer Leckerbissen, der sehr gut ankam.
Auch die musikalische Versorgung der Gehörgänge ist in Eigenleistung passiert.
Ein Lagerfeuer und das zauberhafte Personal auf dem Bierwagen haben den Freitag zu einer echt runden Sache werden lassen.
Der Sonnabend startete mit dem heiß begehrten Bikerfrühstück im Vereinshaus. Ein Mega-Frühstück, das wohl keine Wünsche offengelassen hat.
Nach und nach füllte sich Platz um das Vereinshaus mit Motorrädern und Trikes. Auch Quads waren wieder mit dabei. Um 11:00 Uhr startete die Ausfahrt - bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen. 183 Motorräder sind mit uns in Richtung Stolpe aufgebrochen. Der Start der Ausfahrt ist immer wieder ein akustisches Erlebnis. 183 Motoren sind schon ein eindrucksvolles Orchester.
Die Tour führte uns über Loitz und Jarmen nach Stople, wo der Bürgermeister höchst persönlich die Versorgung zum Mittag organsiert hat. Und wie er das hat - ein großer Dank an Marcel Falk und seine Helfer. Der Empfang war toll, Essen und Getränke perfekt vorbereitet und Kulisse malerisch.
Stolpe hat bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Die Rückfahrt brachte uns über Jarmen, Zarrenthin, Loitz und Dersekow wieder nach Neuendorf. Auf den letzten Metern der Tour holte uns der Regen ein, der uns auch leider auf dem Platz noch eine Zeit lang begleitete.
Trotz einiger Trockenlegungen bei Mensch und Technik konnten unsere Pokalverleihungen fast pünktlich beginnen.
Paula Matthias, die jüngste Bikerin ist gerade 18 Jahre alt und durfte den dazugehörigen Pokal in Empfang nehmen. Die weiteste Anreise hatte Andy Peplow aus Ingolstadt hinter sich. Er hatte knapp 765 km auf dem Zähler. Respekt! Maik Worseg konnte die Wahl zum schönsten Mototorrad mit seiner Harley-Davidson Cross Bones gewinnen.
So richtig heiß erwartet wurde die Tombola. Die Preise waren aber auch wirklich der Knaller. Der Handelshof hat uns ein beachtliches Heimwerkersortiment zur Verfügung gestellt. Von der Flex über den Bohrhammer bis zur Handkreissäge lockten die hochwertigen Preise zum Kauf der Lose.
Die Gewinner haben dann später mit einem zufriedenen Lächeln ihre Prämien im Empfang nehmen dürfen. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Die abendliche Bikerparty kam mit Musik und leckeren Getränken in Schwung und fand gegen 22:30 Uhr mit der Feuershow ihren Höhepunkt.
Auf die Regenschauer, die zwischendurch immer mal wieder vorbeizogen, hätten wir sicher gut verzichten können. Aber das Wetter wird immer ein unberechenbarer Faktor bleiben.
Etwa 300 Leute waren als Camper und Tagesgäste an diesem Wochenende dabei. Wir haben uns über jeden einzelnen Besucher gefreut. Viele davon waren auch am Sonntag beim Bikerfrühstück im Vereinshaus dabei und haben gut gestärkt die Heimreise angetreten.
Ein großer Dank geht an den Dorfverein, der uns sehr unkompliziert unterstützt und uns Haus und Gelände anvertraut. Ein Vertrauensbeweis, den wir sehr zu schätzen wissen.
Danke auch an alle Helfer und Unterstützer, die bei der Vorbereitung und der Durchführung mit Kreativität und Fleiß bei der Sache waren. Ohne Euch geht sowas einfach nicht.
Auch wir möchten gerne das angenehme Treiben mit einem nützlichen Sinn verbinden und haben über das Wochenende eine Spendenaktion für die Kinder- und Jugendarbeit im Neuendorfer Jugendclub laufen lassen. Es gibt unglaublich viele Projekte, die es wert sind, unterstützt zu werden.
Unsere Wahl fiel auf den Jugendclub im Dorf. Jeanette Knedel und Sandra Weiß betreuen hier jeden Freitag bis zu 30 Kinder und Jugendliche ehrenamtlich. Sie bieten einen Treffpunkt mit vielseitiger Beschäftigung. Dieses Engagement finden wir sehr wichtig und haben die gesammelten Spenden verdoppelt. Am letzten Freitag konnten wir den beiden fleißigen Mitarbeitern eine Spende von 250,00 € übergeben.
Dazu gab es noch eine Uhr, die Sattler Karsten Lahs aus Elmenhorst für uns gefertigt hat. Sie ist ein absolutes Unikat und wird im Jugendclub sicher einen würdigen Platz erhalten. Alles in allem hatten wir auch in diesem Jahr ein gelungenes Bikertreffen, an das wir uns gerne erinnern werden.
Text Andreas Kiencke
Bilder Maria Stahlkopf