Titel Logo
Süderholzer Blatt
Ausgabe 394/2023
Jubiläum
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

- Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst -

Arbeitseinsatz

Baubeginn

Altes Wappen

Frau Meyer-Klette eröffnet eine Ausstellung.

Die neue Stundenuhr

Ausstellung

OpenAir

Jugend musiziert

Markttreiben

Neues Outfit

Grundschule Kandelin pflanzt Frühjahrsblüher.



25 Jahre Barockschloß zu Griebenow e. V.

25 Jahre Ehrenamt

Einige Gedanken zum 25. Jubiläum des Vereines

Die Schlossanlage wurde 1990 an den Landkreis Grimmen (ab 1994 Nordvorpommern) rückübertragen und einer Sicherung und Grundsanierung unterzogen. Ein spezielles Nutzungskonzept gab es bis dahin nicht, aber die politischen Veränderungen führten auch in Vorpommern zu einem neuen Heimatverständnis.

Heimat ist vielfältig, ist bunt, ist spannend, ist emotional, verbindet, fordert heraus, bewegt, schafft Identität, ist Natur, ist Erbe und Zukunft.

Zunehmend wurde es auch den politisch Verantwortlichen des Landkreises bewusst, dass es sich bei der Schloss- und Parkanlage um ein herausragendes Zeugnis der schwedischen Großmachtzeit im Norden Deutschlands handelt. Die vollständig erhaltene barocke Schlossanlage gilt als architektonische Meisterleistung mit besonderem kulturhistorischem Wert und zählt zu den schönsten Schlössern Vorpommerns. Das Dorf Griebenow bietet in seiner Einheit von Schlossnebengebäuden, Schlosskapelle und Parkanlage sowie dem alten dörflichen Siedlungskern das anschauliche Beispiel eines ehemaligen gutsherrschaftlichen Dorfes, wie es in dieser architektonischen Geschlossenheit auch in Vorpommern kaum anzutreffen ist.

Die gesamte Schlossanlage verlangt daher schon aus diesem Grunde die besondere Fürsorge des Besitzers, aber auch der Allgemeinheit und steht daher in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz.

In diesem Wissen bemühte sich der Landkreis Nordvorpommern um eine Privatisierung der Anlage. Nach Sichtung vieler Bewerber erhielt 1998 ein Greifswalder Bauunternehmen den Zuschlag für die mehr symbolische 1-DM, verbunden mit einem Berg von Auflagen. In diese Zeit des Umbruchs, vielleicht auch des Aufbruchs, fiel auch unsere Vereinsgründung. Die neuen Eigentümer hatten im Oktober 1998 eingeladen und ließen keinen Zweifel, dass sie einen begleitenden Verein haben wollten.

Da saßen sie nun, die Mitglieder der ersten Stunde - Personen, die sich mit Elan und viel Engagement bereits seit den achtziger Jahren um Griebenow gekümmert hatten, neben denen, für die Griebenow völliges Neuland war. In der Diskussion gab es ein Hin und Her. Auf welches Minimalziel konnte man sich dabei einigen? Einige gingen sofort, viele blieben aus unterschiedlicher Motivation. Detlef Schnell und Dittmar Alexander gehören zu denen, die geblieben waren und heute noch Mitglieder des Vereins sind.

In den Jahren 1998 bis 2003 stellte sich die Vereinsarbeit sehr personifiziert dar. Die Arbeit wurde besonders geprägt von der ersten Koordinatorin - Frau Dr. Monika Meyer-Klette. Ihr ist es zu verdanken, dass damals weit gesteckte Ziele aus der Taufe gehoben wurden. Ihre Tätigkeit erforderte zunehmend ein sehr komplexes Arbeiten, denn das Aufgabenfeld erstreckte sich von reinen Aufräumungs- / Säuberungsarbeiten, bis hin zur Entwicklung und ersten Umsetzung von Nutzungskonzepten. Mit großer persönlicher Hingabe wurden in dieser Zeit wesentliche Grundsteine auch für die heutige Arbeit gelegt. Jeder Tag war daher eine neue Herausforderung und erforderte neue Ideen. Leider hat im Rahmen der 2003 gescheiterten Privatisierung ihre Leistung wenig Anerkennung gefunden.

Dieses Scheitern stellte den Verein vor eine große Herausforderung: Alles Erreichte aufzugeben oder selbst die weiteren Geschicke in die eigenen Hände zu nehmen. Der Weg des neuen Vorsitzenden Jörg Prochnow führte ihn nach Amtsübernahme fast direkt zum Notar. Für die stolze Summe von 80 000,00 € kaufte der Barockschloß zu Griebenow e.V. die Schlossanlage Griebenow. Nunmehr war der Verein Eigentümer, Besitzer und Betreiber.

Um den neuen Anfang zu beschreiben, könnte man verschiedene Bilder benutzen:

  • Der Läufer, der an den Start geht

  • Der Kapitän, der die Dienstmütze aufsetzt

  • Der Gärtner, der den Spaten in die Hand nimmt

Egal, welches Bild wir verwenden, als Verein stellten wir uns der Verantwortung und den Herausforderungen. Vielleicht war es dabei gut, dass die Mitglieder die Details der zurückliegenden Jahre nicht oder nur oberflächlich kannten.

Die drei dringendsten Probleme begegneten uns von nun fast täglich bis in die Gegenwart.

  1. Als Besitzer sind wir für alles verantwortlich!

  2. Wie behält der Verein die Gemeinnützigkeit?

  3. Welche finanziellen Spielräume hat der Verein?

Diese drei durchaus aktuellen Problemfelder laden nicht unbedingt zum Bleiben ein, aber trotzdem sind viele Mitglieder geblieben und neue hinzugekommen.

Man glaubt es kaum, dabei sind 25 Jahre Vereinsarbeit vergangen, die geprägt waren von harter, angestrengter Arbeit, aber auch angefüllt waren mit Erfolg und viel Freude. Ich denke dabei u.a. an viele Feiern, Ausstellungen, Konzerte usw.

Nach 25 Jahren habe ich das persönliche Bedürfnis, allen Weggefährten und Mitstreitern zu danken.

  • Ihnen, die Sie den Verein tragen (aktuell 39 Mitglieder)

  • Den bisherigen Vorsitzenden und Vorständen

  • Den Koordinatoren/innen

  • Dem Personal, allen voran Frau A. Heitmann, die ebenfalls 25 Jahre dabei ist

  • und natürlich Ihnen, die Sie unsere Gäste und Besucher waren, ob im Cafe`, auf dem Markt oder beim Konzert

Da wir in den 25 Jahren fast immer gebaut und verändert haben, auch an die Architekten und Handwerker der unterschiedlichen Gewerke ein herzliches Dankeschön.

Wir haben in den 25 Jahren gelernt, sehr genau zu überlegen, wofür Geld ausgegeben werden darf oder kann. Überfluss kennen wir bisher nicht, aber es hat noch immer gereicht. Deshalb auch ein Dank an unsere Spender und Förderer. Hervorheben möchte ich die Unterstützung durch Bund, Land, Landkreis und die Zusammenarbeit mit unserer Gemeinde Süderholz. Ohne deren großzügige Unterstützung gäbe es die umfangreichen z.Z. laufenden Baumaßnahmen nicht.

Es ist auch immer wieder schön zu merken, dass man nicht der einzige Verein in der Gemeinde ist, dass man Dinge gemeinsam machen kann. Da sind u.a. der Diakonieverein, der Feuerwehrverein, die Landfrauen, die Volkssolidarität, den Anglerverband. Deshalb auch in diese Richtung ein herzlicher Dank. Der bunte Reigen soll dankend beendet werden mit den vielen Künstlern, die bei uns zu Gast waren und viele Zuschauer, Zuhörer und Betrachter begeisterten.

Mit viel Optimismus, einer leichten Unruhe und ein wenig Angst beginnen wir die nächsten 25 Jahre. Viele Aufgaben und Wünsche warten schon. Helfen auch Sie mit, diese zu bewältigen, bleiben Sie uns auch fernerhin gewogen und empfehlen Sie uns weiter.

Brunhilde Weiß
Dittmar Alexander
Vorsitzende des Vereins
Mitautor