Kamerad Mario Bahls, Gemeindewehrführer Stefan Steinke, Siegfried Bahls, Ortswehrführer Dr. Markus Krohn und Bürgermeister Alexander Benkert (v. l.)
Anfang November durften wir in unserer Gemeindefeuerwehr Süderholz zu einem besonderen Jubiläum gratulieren. Siegfried Bahls aus Kandelin wurde für seine 70jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr ausgezeichnet. Die Ehrenurkunde des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern und die Auszeichnung wurden durch unseren Gemeindewehrführer Stefan Steinke und den Wehrführer der Ortsfeuerwehr Kandelin Dr. Markus Krohn überreicht. Dank der Mithilfe seiner Frau konnten wir Herrn Bahls eine wirkliche Überraschung bereiten.
Seit seinem Eintritt mit 16 Jahren hatte Siegfried Bahls einiges in der Feuerwehr erlebt. Neben Wettkämpfen zwischen den einzelnen Wehren gab es auch den ein oder anderen Einsatz, der Herrn Bahls noch im Gedächtnis geblieben ist. Auch die damalige Technik der Feuerwehren machte das Löschen der Brände oder die Hilfeleistung nicht gerade einfach. Alle in der Runde der Gratulanten waren sich einig, dass sich zwar die Technik in der Feuerwehr zu damals wesentlich verbessert hat, gleichzeitig aber auch die Anforderungen, die an die Feuerwehren gestellt werden, immer weiter steigen. Der Grundansatz, dass es sich bei der Feuerwehr eigentlich um eine qualifizierte Nachbarschaftshilfe handelt, ist jedoch geblieben. Wenn wir also wollen, dass uns andere bei Not- oder Unglücksfällen zu Hilfe kommen, müssen wir dieses auch selber leisten. Nur so kann Feuerwehr insbesondere im ländlichen Bereich funktionieren.
Passend zum Thema Feuerwehr in Kandelin kann ich berichten, dass die Arbeiten am neuen Multifunktionsgebäude in Kandelin weiterhin im Zeitplan liegen. Die Fahrzeughalle des Bereichs Feuerwehr wird nun bald mit Sandwichelementen verschlossen sein und die Arbeiten können dann auch über die kalte Jahreszeit zügig weitergeführt werden.
Für das neue Gerätehaus in Rakow haben wir zwar erste Planunterlagen zur Prüfung eingereicht, hier gibt es aber noch Nachfragen des für die Prüfung zuständigen Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz M-V (LPBK M-V). Wir hoffen, dass diese kurzfristig geklärt werden können. Nur dann wird das Innenministerium über den diesbezüglichen Förderantrag, den wir schon vor geraumer Zeit gestellt hatten, entscheiden. Da uns bei den aktuell genutzten Gebäuden in Bretwisch und Klevenow arg der Schuh drückt, wollen wir gerne schon eine Förderzusage des Landes in 2024 erhalten. Das Mustergerätehausprogramm des Landes startet leider erst in 2025 und würde uns sonst im kommenden Jahr noch nicht weiterhelfen. Weiterhin werden wir uns in den kommenden Jahren mit der Fahrzeugbeschaffung für unsere feuerwehr beschäftigen müssen. Der durch die Gemeindevertretung beschlossene Brandschutzbedarfsplan hat die grundsätzlichen Anforderungen festgelegt und das Land M-V wird in den nächsten Jahren auch hier hoffentlich einige Förderungen ausreichen.
Dass das Land zusammen mit der kommunalen Ebene ein Schulbauförderprogramm auflegen will, freut uns natürlich sehr. Da aber nicht nur wir einen Ersatzneubau für eine Schule planen, können wir nur hoffen, dass wir die Fördermittelgeber von dem gemeinsamen Konzept, Schule und Hort gemeinsam in einem Gebäude umzusetzen, überzeugen können. Dass wir als Gemeinde bereits erheblich in Vorleistung gegangen sind und uns deshalb schon eine Baugenehmigung vorliegt, ist hier sicherlich ein weiteres gutes Argument. Kopfschmerzen bereitet uns nur der nicht unerhebliche Eigenanteil, der bisher im Raume steht. Wir sind hier aber auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten, die unseren Eigenanteil in einem leistbaren Rahmen halten.
Neben diesen neuen Vorhaben steht auch noch die Weiterführung der Sanierung des Schlosses in Griebenow auf der Agenda. Wir haben gegenüber dem Land den ersten umfangreichen Abschnitt der Arbeiten mit Kosten von 7,5 Mio. Euro abgerechnet. Dank der umfangreichen Förderung insbesondere aus dem Wirtschaftsministerium waren uns diese bisherigen Investitionen möglich. Der zweite Abschnitt wird uns noch einmal eine gemeinsame Kraftanstrengung kosten. Wir hatten die entsprechenden Unterlagen über die Weiterführung des integrierten Konzeptes zur Umsetzung des Touristischen Informationszentrums Schloss Griebenow bereits beim Land eingereicht. Es geht dabei um weitere Kosten von gesamt 5 Mio. Euro. Auch hier wird uns ein nicht unerheblicher Eigenanteil bleiben. Auch weitere unerwartete Kostensteigerungen dürften nicht mehr passieren, da mit diesem weiteren Antrag auf Förderung unser Kontingent für die integrierte Gesamtmaßnahme ausgeschöpft ist.
Am Schluss möchte ich auch noch einmal auf die geplante Erstellung eines Konzeptes für Radverkehr und Nahmobilität in Süderholz hinweisen. Die Demonstration für den Lückenschluss eines Radweges entlang der B 194 zwischen Barkow und Loitz hat beispielhaft gezeigt, dass wir bei Bund und Land (als zuständige Baulastträger für Radwege an Bundes- und Landesstraßen) noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, damit in unserer Region sichere Wege auch für den Radverkehr entstehen. Neben dem Radweg an der B 194 steht für uns auch die Forderung des Lückenschlusses des Radwegs an der L 30 zwischen Bartmannshagen und Reinkenhagen ganz oben auf der Agenda. Bereits im vergangenen Jahr wurden wir durch das Ingenieurbüro Schmidt & Partner zur Abgabe einer Stellungnahme zur Vorzugsvariante aufgefordert. Auch wenn die Planungskapazitäten überall im Land sehr knapp sind, wird durch das Straßenbauamt Stralsund bereits an den Planungen gearbeitet, die Grundlage für die künftige Umsetzung sind.
Liebe Süderholzerinnen und Süderholzer,
auch zum Ende des Jahres sind unsere „Aufgabenbücher“ für die kommende Zeit schon prall gefüllt. Dabei sind mit Feuerwehr, Schule und Schloss große Brocken auf dem Plan, die wir als Gemeinde nur gemeinsam und mit der Unterstützung aller stemmen können, denn: „Wir alle sind Süderholz!“