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Süderholzer Blatt
Ausgabe 403/2024
Kultur
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Mittsommer Remise in Griebenow

Im Gartenpavillon mit Herrn Alexander (links im Bild)

Die jüngsten Solisten des Konzerts aus der Musikschule

Jedes Jahr im Juni laden Schlösser, Guts- und Herrenhäuser in M-V dazu ein, den Sommer „herrschaftlich zu begrüßen“. Auch wenn versprochene Einblicke hinter die Kulissen des Schlosses in Griebenow noch immer nicht möglich sind, so lud der Schlossverein trotzdem ein zu einem wunderschönen Sonntagnachmittag mit Kaffee, Kuchen, Musik und einer interessanten Führung durch den Schlosspark.

Das Wetter war perfekt. Unter einem blauen, leicht bewölkten Himmel versammelten sich auf der Wiese hinter dem ehemaligen Marstall, heute vorübergehendes Domizil für das Schloss - Café, einige Dutzend Menschen, um die wie immer schmackhaften selbstgebackenen Kuchen und Torten aus der „Schlosskonditorei“ zu verkosten und dabei den Klängen zu lauschen, welche die Eleven aus der Musikschule von Maria Girod/ Greifswald auf einem E-Piano zu zaubern vermochten. Angefangen von den Jüngsten, einem Geschwisterpaar, über die 16jährige Schülerin und den erfolgreichen Abiturienten überzeugten alle Vier mit ihren musikalischen Vortragskünsten bei anspruchsvollen Werken von Chopin, Chatchaturjan u.a.

Im Anschluss erwartete Herr Dittmar Alexander Interessierte zu einer anderthalbstündigen Führung, die in der Schlosskapelle begann. Hier erfuhren die Besucher etwas aus der Geschichte der Schlossherren, der Familie Keffenbrink/Rehnskiöld, welche vom dreißigjährigen Krieg bis ins vorige Jahrhundert auf Griebenow nachweisbar ist. Das helle Grabkreuz mitten im Park gibt Zeugnis vom letzten Schlossherrn und seiner Gattin.

Die Besucher hörten ein paar Klänge vom barocken Orgelpositiv und erfuhren, warum der Bauherr Gerdt Anthon Rehnskiöld einen 15seitigen Rundbau errichten ließ und warum man lange Zeit nicht wusste, wo er seine letzte Ruhe gefunden hatte.-

Anschließend konnte die kleine Gruppe einen Blick werfen in den gräflichen „Kühlschrank“, einen Eiskeller im ehemaligen Wirtschaftsbereich der Schlossanlage, und in den etwas abseits gelegenen Gartenpavillon, auch als „Teehaus“ oder „Liebeslaube“ bekannt. Wer allerdings Zugang bekommen will, benötigt neben dem passenden Schlüssel einfühlsame Hände, um das eigenwillige alte Schloss zu öffnen.

Das andere, große Schloss (- Gebäude) erstrahlt äußerlich im frischen Anstrich. Alle viertel Stunde meldet sich der Glockenschlag vom Turm aus dem wiederhergestellten Schlagwerk; sichtbar im Risalit des Gebäudes ist die große Einzeiger-Uhr.

Wann aber schlägt die Stunde für die Wiedereinweihung des Schlosses?

Noch ist das Eingangsportal mit seiner Hufeisentreppe geheimnisvoll verhüllt, wird gesammelt für dessen Restaurierung.

Die Mitglieder des Schlossvereins aber geben sich zuversichtlich: Die nächste MittsommerRemise findet bestimmt wieder in den restaurierten Räumen des Schlosses statt!

Bärbel Hohmann