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Süderholzer Blatt
Ausgabe 404/2024
Kultur
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Der Mondschein - Douzette

In Greifswald wird heuer der 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich mit diversen Aktionen gefeiert.

Aber auch das kleine Tribsees hat berühmte Menschen hervorgebracht, wie z. B. den Theologen Johann Spalding und den Schriftsteller Heinrich Bandlow.

60 Jahre nach dem berühmten Greifswalder Maler C.D. Friedrich kam dort Carl Ludwig Christoph Douzette zur Welt.

Er wurde bekannt als „Mondscheinmaler“ und wurde ein bedeutender Künstler der Spätromantik.

In seiner Geburtsstadt wird des berühmten Sohnes der Trebel - Stadt mit einer Ausstellung gedacht. Erstmalig werden Gemälde in der St. Thomas - Kirche gezeigt, die sich sonst nur in Privathaushalten der Umgebung befinden. Auch das Vineta-Museum Barth steuert einige Bilder bei.

Als Louis Douzette 7 Jahre alt war, zog die Familie nach Franzburg, wo er die Schule mit 14 Jahren beendete und anschließend beim Vater in die Lehre ging.

Von ihm, einem „Stubenmaler“ erhielt der Sohn den ersten Zeichenunterricht. Mit 21 Jahren vervollkommnete Douzette seine Malkünste in Berlin.

1852 war die Familie nach Barth gezogen. Regelmäßig hielt Douzette, der viel reiste (Paris, Nordeuropa), sich an der Ostsee auf, wanderte wie vormals sein Greifswalder Kollege an der Küste entlang, malte Motive auf Rügen und dem Darß.

An seinem 76. Geburtstag erhielt er, der 1896 Professor der Berliner Akademie der Künste geworden war, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Barth.

Dort verstarb Douzette auch in hohen Jahren, nämlich 1924.

Sein 100. Todestag gibt nun den Anlass, den etwas vergessenen pommerschen Künstler in seiner Geburtsstadt besonders zu ehren. Mit o. g. Ausstellung und einer Bus-Exkursion (am 19.7.) zu den Wirkungsorten des Künstlers.

Dr. Gerd Albrecht vom Barther Museum informierte die Besucher der Vernissage über den Maler, dessen Werk etwa 1700 Bilder umfasst. Obwohl Douzette mehrere Jahrzehnte in Berlin gelebt hat, malte er immer wieder das triste Moor von Tribsees. Darin ähneln sich Friedrich, der in Dresden wirkend sich immer wieder seiner Heimat zuwandte und die Küste malte (Kreidefelsen von Rügen) und Douzette. In der Natur, selbst in dieser unspektakulären, flachen Landschaft sah der „gesellige Kauz“ aus Tribsees eine Lehrmeisterin, die es zu achten und zu schützen galt!

Seine Gemälde zeichnen sich aus durch besondere Lichteffekte. Ihre Innerlichkeit ist das Geheimnis ihrer Wirkung.

Mit der Berliner Weltausstellung 1863 kam für den pommerschen Maler der Erfolg: Als „Mondschein - Douzette“ ging er in die Kunstgeschichte ein.

Die Ausstellungseröffnung in St. Thomas in Tribsees klang aus mit einem Konzert, gestaltet durch zwei Virtuosen auf ihren Instrumenten: Das Duo Bela Bartok, bestehend aus Susanne Ehrhardt (Flöten, Klarinette) und dem Akkordeonisten Miroslaw Tybora begeisterte mit „Alten und virtuosen Tänzen“ das Publikum.

Wer an der Ausstellung interessiert ist, kann sie besichtigen, so Pfr. Huckfeldt. Sie sei täglich geöffnet, vormittags von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von 14 bis 16 Uhr.

Bärbel Hohmann