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Süderholzer Blatt
Ausgabe 405/2024
Dit und Dat
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Der Wanderer über dem Nebelmeer

Aber, das ist doch nicht…? Stimmt, das ist nicht das Bild von Caspar David Friedrich, sondern es ist ein Foto, aufgenommen fast 250 Jahre später. Entstanden ist es in der Sächsischen Schweiz an genau der Stelle, an die Caspar David Friedrich seinen „Wanderer“ gestellt hat.

Wie kam es zu dem Foto? Im Mai fuhren wir mit Freunden zum Wandern in die Sächsische Schweiz. Bei unserer Planung stießen wir in den Wanderführern und durch eine Fernsehsendung auch auf den Caspar-David-Friedrich-Weg und wir, die wir alle aus Greifswald und Umgebung sind, beschlossen: Den gehen wir! Für den Maler Caspar David Friedrich, der einen großen Teil seines Lebens in Dresden verbrachte, war die Felsenwelt der Sächsischen Schweiz ein großer Anziehungspunkt und ein Zufluchtsort. Er unternahm dort viele Wanderungen und dabei entstanden zahlreiche Zeichnungen. Auf dem 15 km langen Caspar-David-Friedrich-Weg zeigen zwölf Informationstafeln die jeweils an dem Ort entstandenen Zeichnungen. An Hand der Zeichnungen lassen sich Friedrichs Standorte und Motive noch heute finden. Am Ortsrand von Schöna erhebt sich die Kaiserkrone, ein zerklüfteter Rest eines Tafelberges. Mehrere Sandsteinfelsen am südlichen Fuß der Kaiserkrone fand man im Skizzenbuch des Malers. In seinem Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ verwendete er sie als Untergrund für den Wanderer.

Mit nur wenigen Schritten kann man gut auf den höchsten Teil der Felsen klettern. Natürlich machten wir uns den Spaß und „spielten“ den Wanderer und u.a. ist auch dieses Foto dabei herausgekommen. Jedoch – zu der Berühmtheit wie Caspar David Friedrichs Bild wird es wohl nicht gelangen!

Christina Markwardt