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Süderholzer Blatt
Ausgabe 411/2025
Dorfleben
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Das Griebenower Schloss-Café hat wieder geöffnet!

Das ist die gute Nachricht: Nach mehrwöchiger, zweimonatiger Schließ- und Umzugsphase kann wieder täglich geschlemmt werden bei einem Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und Torten im Schloss-Café Griebenow.

Die weniger gute Nachricht: Es ist wieder „nur“ eine Interimslösung. Denn noch immer konnte das Café nicht in seine „angestammten Räume“ im Erdgeschoss, neben dem Festsaal ziehen. Dafür findet es nun, nach einer geplanten, einjährigen Übergangslösung im ehemaligen Marstall (aus der schließlich sechs Jahre werden sollten), Platz in den Kellerräumen des Schlosses.

Café im Keller? Das klingt doch etwas gruselig, oder?

Aber schon bei Näherung an den etwas versteckt, weil abseits von Gewohntem liegenden Eingang an der Nordseite des Gebäudes gewinnt man positive Eindrücke: vorbei an der restaurierten pastellfarbenen Fassade des Schlossgebäudes, die leicht abschüssige, auch für Rollstuhlfahrer hindernisfreie Passage entlang – über einen befestigten, beleuchteten Weg vom Parkplatz aus gelangt man zur Tür im Mittelflügel… Das weckt schon die Neugier vor dem ersten Betreten des Hauses. Und dann steht man in einem dämmrigen Raum, gegliedert durch Pfeiler und Fenster, einem geheimnisvoll wirkenden Backsteingemäuer, das mehr als drei Jahrhunderte „erlebt“ hat, inmitten von steingewordener Historie.

In diesen Räumen also hat das Schloss-Café seit Jüngstem Platz gefunden. Es ist das Reich von Annelie Heitmann und ihren Mitarbeitenden, Tina Frank, Heike Großkreuz und Yvonne Hoffmann, die am Vormittag alle Vorbereitungen treffen und die süßen Verführungen herstellen, um sie nachmittags als Apfel-Streusel-Kuchen, Mohntorte oder Friss-dich-dumm-Schnitte zu servieren. Der Renner ist die Stachelbeer-Baiser-Schnitte.

Es sind keine gelernten Konditorinnen, die täglich hier backen. Geballte Land-Hausfrauen-Erfahrung fließt ein in die Kuchen-Produktion. Alles schmeckt köstlich – und ist zu (noch) erschwinglichen Preisen zu genießen.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieses Cafés: es ist täglich geöffnet! Wenn auch für nur drei Stunden am Nachmittag, darf man jedoch davon ausgehen, in der Zeit von 13 bis 16 Uhr (am Wochenende 14 bis 16 Uhr) hier eine Schlemmerpause einlegen zu können. Der Spaziergang durch den weitläufigen Schlosspark lässt sich individuell im Vorfeld machen oder daran anschließen.

Mit der Wiedereröffnung des Cafés beginnt auch wieder eine neue Kultursaison auf Schloss Griebenow. Ein Café-Konzert und einen Vortrag wird es schon im März geben, und am ersten April-Wochenende zum jährlichen Frühjahrsmarkt sind natürlich auch wieder die Damen vom Schloss-Café mit dabei. Weil die Platzkapazitäten begrenzt sind, die Nachfrage aber erfahrungsgemäß oft recht groß ist, empfiehlt sich zu den gesonderten Veranstaltungen vorherige Reservierung.

Wann aber wird das Café wieder an altgewohnter Stelle zu finden sein?

Das weiß niemand so genau, aber immerhin sei man doch nun wieder endlich im Schloss..., meinen die Gastgeberinnen des Schloss-Cafés, auch wenn die Wege hier viel weiter sind als „drüben“ im Marstall, dem Diakonie-Gebäude. Beim Blick in das „Gewölbezimmer“, einen weiß gekalkten Raum mit mächtigen Kreuzgewölben und vornehmem Gestühl, fühlt der Gast sich zurückversetzt ins Mittelalter, und er wünscht sich, auch einmal hier in solcher Vorzeige-Vorzugskulisse Platz nehmen zu können, was heißt: Die Interimslösung ... Möge sie noch ein wenig andauern!

B. Hohmann