Titel Logo
Süderholzer Blatt
Ausgabe 412/2025
Meinung
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Wo bleibt Butter bei die Fische?

Das war ja im letzten Süderholzer Blatt mal wieder ein sehr lehrreicher Beitrag von A.D. Das Redaktionsmitglied scheint sich von der Buchstabenfolge f-c-k-n-z-s besonders angesprochen und sogar beleidigt zu fühlen, was wohl den Ausschlag gab, uns sachdienliche Informationen über T-Shirts mit dem Aufdruck „f-c-k-n-z-s“ und dessen Bedeutung zu vermitteln (was m.E. schon lange überfällig war). So weiß ich nun und alle Leserinnen und Leser die das bislang noch nicht wussten, dass „f-c-k-n-z-s“ fuck nazis heißt. Wäre mir ein derartiges T-Shirt begegnet, hätte ich anfangs wahrscheinlich kein „u“ sondern ein „i“ ergänzt und wäre beim zweiten Bindestrich verzweifelt, weil mir kein passender Vokal in den Sinn gekommen wäre. „f-c-k-n-z-s“ heißt: fuck nazis. Besten Dank für diese unverhoffte Weiterbildung. Allerdings grüble ich jetzt darüber, was mit fuck gemeint sein könnte. Mir ist schon klar, dass allein die mögliche Beleidigung von Nationalisten mittels Fremdwörter besonders gemein ist. Warum hat der Autor die Übersetzung ins Deutsche nicht gleich mitgeliefert? Fremdwörter sind ja, so wie alles Fremde, eine besondere Herausforderung. In einem Bücherregal sah ich einmal ein Fremdwörterbuch neben einem Duden stehen, und was soll ich sagen, das Fremdwörterbuch war dicker. Sollte man nicht grundsätzlich dagegen sein, Nationalisten mit Fremdwörtern in Verbindung zu bringen? Und sieh an, die Antwort auf diese Frage liefert besagter Artikel gleich mit: „Dagegen zu sein ist keine Lösung für irgendetwas. War es noch nie und wird es auch nicht sein.“ Ergo: Es ist richtig, gegen das Dagegensein zu sein, weil: „Dagegen zu sein ist keine Lösung für irgendetwas.“ Quot erat demonstrandum! Oder? Derartige Schlüsse sind neuerdings unter der Bezeichnung „Alternative Logik“ bekannt.

Im Kern ging es in dem Beitrag um, aus der Sicht des Autors, instrumentalisierte Demonstrationen gegen Rechts, - wohl in der näheren Umgebung, Stuttgart oder Buxtehude? Man weiß es nicht. Jedenfalls kein Wort zu den OMAS GEGEN RECHTS aus Süderholz. Dass auf besagten Demos nicht die „dringenden politischen Probleme angesprochen“ und nicht mal Galgen oder Reichskriegsflaggen mitgeführt wurden, zeigt ja schon, wie fragwürdig die Anliegen dieser beschriebenen Demos sein müssen.

Aber wir treffen uns ja hier im Süderholzer Amtsblatt und da könnten doch die Auswirkungen der „dringenden politischen Probleme“ auf das Amt Süderholz durchaus thematisiert werden. Muss ja nicht immer eine Demo sein. Jetzt mal Butter bei die Fische! Wie ist die Problemlage? Wo drückt der Süderholzer Schuh?

Kleines Beispiel gefällig: Letztens wurde ich bei einem Konzert im Schloss Griebenow auf ein Problem aufmerksam gemacht, welches zwar nicht in den Bereich Weltpolitik fällt, aber ganz konkret mit den Gegebenheiten vor Ort zu tun hat. Der Schlossverein benötigt für qualitativ hochwertige Musikveranstaltungen einen neuen Flügel. Dieser ist schon reserviert und teilfinanziert. Allerdings fehlen noch ein paar Scheinchen um den Kauf abzuschließen. So hofft man auf weitere Spendenbereitschaft engagierter Bürger, um dieses, nun ja, sehr lokale Problem, zu lösen. Nähere Informationen liegen im Schloss-Café aus.

Gegen Ende seines Beitrags stellt A.D. sich und den Lesern und Leserinnen noch die Frage: „Habe ich da irgendetwas falsch verstanden?“ Darauf ein klares JA!

F-ck W--rszb-wsk-