Im Gedenken an die Ereignisse in Demmin im Jahre 1945
Durch die Stadt ziehen kriegerische Horden.
Feiern. Besaufen sich. Brandschatzen. Morden.
Verängstigte Menschen fragen nicht mehr:
Was wird morgen?
Angst hat erfasst sie, und qualvolles Sorgen.
Sie, die künftig Besseres, Größeres geglaubt,
sehen sich all ihrer Hoffnung beraubt.
Und die Wand des Entsetzens - schwarz - macht blind.
In ihrer Verzweiflung töten sie sich und ihr Kind,
nehmen Gift, den Strick … Und Hunderte Leben
sind ins Wasser gegangen - Ihre Seelen schweben,
so scheint es, noch nach achtzig Jahren
über dem Fluss. - Und als du´s erfahren,
konntest du, - obwohl, was geschehen,
nicht erlebt - doch hören, fühlen, sehen,
was friedliche Tage für immer verletzt,
diesen Fluss - voller Leichen … Mahnend:
Nie wieder! - Das ist immer, ist jetzt!