Vielleicht habe ich Sie erschreckt mit meinem Gedicht „Nur zwei Zitate“ in der Ausgabe vom April 2024 des Süderholzer Blattes. Nein, nicht vielleicht. Gewiss! Gewiss habe ich Sie erschreckt. So wie ich selber zunächst erschrocken war, immer noch aber zutiefst besorgt bin über die politische Lage an vielen Stellen der Welt und speziell über die politische Lage ganz in unserer Nähe. Aber bei dem ganzen Schrecken und der Besorgnis habe ich damals eine Gewissheit vergessen und deshalb habe ich mein Gedicht etwas verändert. Es heißt jetzt ein wenig anders und es sind zwei Zeilen hinzugekommen und es geht jetzt um drei, statt zwei Zitate und um die Hoffnung.
„Sag Nein!“ hat einer einst gesagt
Und viel zu Wenige ha’m zugehört
Im Osten unsres Kontinents, da sind sie brav marschiert
Im Westen wurden erst die Waffen als ‚Hilfspaket‘ geschnürt
Und jetzt scharr’n Alle mit den Hufen
Fühlen zu Allergrößtem sich berufen
Die Menschheit retten denken sie
(Freiheit, Wohlstand und so weiter)
zumindest die Demokratie
Geklappt hat das bisher so nie
Am Ende sind dann alle tot
In Ost und West die Erde rot
„Gespräche machen keinen Sinn“ so etwa lautet’ ein Zitat
bevor der letzte Mensch abtrat
Nur noch ein Wort, bevor Ihr Euch entsetzt
Der Volksmund sagt: „Die Hoffnung, die Hoffnung stirbt zuletzt“
Ohne Taten bleibt allerdings auch die Hoffnung nur Utopie. Was bleibt, ist die Tatsache, dass es ohne Gespräche keine Lösung geben wird. Richten wir also unsere ganze Hoffnung darauf. Unterstützen wir die, die das Gespräch suchen und hören nicht auf diejenigen, die uns etwas anderes einreden wollen.
Zitat 1: Wolfgang Borchert; Zitat 2: Politische Kernaussage im Westen anlässlich des Ukraine-Konfliktes; Zitat 3: Volksmund