am 23. Februar 2024 fand das Neujahrsgespräch der Gemeinde Sanitz und der Flugabwehrraketengruppe 21 mit 200 Gästen in der Siebenbuche Kaserne statt. Ich bedanke mich herzlich bei der Bundeswehr für die diesjährige Ausrichtung und den Gästen für ihr Interesse und die zahlreichen, informativen Gespräche. Neben dem Kommandeur Oberstleutnant Manuel Leder und unserem Bürgervorsteher Gert Frahm durfte ich zur Begrüßung nachfolgende Worte (Seite 2) an die Anwesenden richten.
„Sehr geehrte Frau Ministerin Drese, sehr geehrter Herr Oberstleutnant Leder, sehr geehrter Herr Frahm,
sehr geehrte Soldatinnen und Soldaten, sehr geehrte Gemeindevertreterinnen, Gemeindevertreter und Beiräte,
liebe Bürgermeisterkolleginnen und Bürgermeisterkollegen,
meine lieben Mitarbeiter, liebe Ehrenamtler und Unternehmer,
kurz um - sehr geehrte Gäste,
auch ich darf Sie ganz herzlich zum diesjährigen Neujahrsgespräch der Gemeinde Sanitz und der Flugabwehrraketengruppe 21 begrüßen.
Ich freue mich in diesem Jahr sehr, dass wir eine alte Tradition wiederbeleben und unser gemeinsames Neujahrsgespräch abwechselnd organisieren und ausrichten. Es ist sicher ein weiterer Schritt um die Verbundenheit der Bundeswehr und der Gemeinde nach außen zu tragen.
Ich muss tatsächlich zugeben, dass mich der Blick auf die Liste der Zusagen etwas sprachlos gemacht hat und ich freue mich enorm über das große Interesse und ich hoffe, die Bundeswehr musste nicht extra ein Sondervermögen für die heutige Veranstaltung einrichten.
Wer in den letzten Jahren im November und Dezember die Einwohnerversammlungen besucht hat, weiß, dass es für mich kein Problem wäre, die nächsten 2 Stunden mit Informationen über Entwicklungen zu füllen, die unsere Gemeinde antreiben und herausfordern. Daher können meine Worte heute naturgemäß nur einen kleinen Einblick liefern.
Sie hören es in den Medien, sie hören es beim Schnack im Freundeskreis - die Kassen im Bund und im Land sind klamm, was natürlich direkte Auswirkungen auf die Kommunen, die Unternehmen und die Einwohner hat. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht die bundes- und landespolitischen Prioritäten hinterfragen, aber Fakt ist, dass der Handlungsspielraum für Investitionen in den Gemeinden und Ämtern, dort wo das Leben stattfindet, deutlich enger wird.
Gerade Gemeinden, wie wir, die bereits viel investieren, investieren wollen und mitunter müssen, haben es dieser Tage nicht einfach. Leider mussten auch wir viele Ansätze für dieses Jahr streichen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu gewährleisten.
So gilt es achtsam in die Zukunft zu schauen - Verwaltungen, Unternehmen und Gesellschaft nicht zu überfordern! Es gibt allerdings zumindest aus kommunaler Sicht kein Grund für übersteigerten, lähmenden Pessimismus. Es ist immer der Mangel, der antreibt und kreativ werden lässt. Ein gutes Beispiel dafür ist das Gemeinschafts- und Feuerwehrhaus in Vietow, dass wir gerade dank einer hohen Förderung bauen können oder die neuen Feuerwehrfahrzeuge für Vietow und Gubkow, die wir im vergangenen Jahr in Betrieb nehmen durften. Durch einen kleinen Ringtausch haben wir nun in allen Ortsfeuerwehren wasserführende Fahrzeuge, was den Brand- und Katastrophenschutz in unserer Gemeinde erheblich verbessert. Hinzu kommt, dass wir stetig durch Sanierungen an der Verbesserung der Löschwasserversorgung arbeiten. Aber schon mit Blick auf unsere Feuerwehrhäuser in Groß Lüsewitz und Reppelin sind sicherlich weitere Investitionen nötig.
Ich möchte im Blick zurück auf das vergangene Jahr nicht Ihre Geduld strapazieren, aber gerne auf zwei weitere Prozesse hinweisen, die die Gemeinde und die Entwicklungsgesellschaft der Gemeinde eingenommen haben.
Da ist zum einen die Planung zur Erweiterung der Regionalen Schule, in die wir uns - nach Aufhebung des alten Vergabeverfahrens, der Aktualisierung der Schülerzahlprognosen durch den Landkreis und einer erneuten Ausschreibung der Planungsleistungen - Anfang 2023 gestürzt haben und nun den Bauantrag einreichen konnten.
Zum anderen ist da der Kauf des B-Plangebietes 23 im Groß Lüsewitzer Weg durch unsere Entwicklungsgesellschaft, in dem ursprünglich Einfamilienwohnen geplant war. Ziel ist es hier nunmehr die planungsrechtlichen und räumlichen Voraussetzungen zu schaffen für den Neubau einer Sporthalle des Landkreises, für Hort, Kita und um den angespannten Mietwohnungsmarkt in der Gemeinde zu entlasten.
Die angesprochenen Projekte strahlen natürlich auch in die Zukunft
und das Jahr 2024 wird ohne Zweifel ein ereignisreiches Jahr. Gerade hinsichtlich der Erweiterung der Regionalen Schule mit geschätzten Kosten von über 14 Mio. Euro wird es herausfordernd werden, genügend Fördermittel zu akquirieren, um die Gemeinde nicht in die Haushaltsicherung zu treiben.
Aber die Erweiterung ist bei weitem nicht das einzige Thema, dass uns in diesem Jahr beschäftigen wird. Ich denke hier an die weiteren Sanierungen von Straßen und Gehwegen im Gemeindebereich, die Modernisierungen der Feuerwehrhäuser, die Beschaffung eines großen Tanklöschfahrzeuges für die Feuerwehr Sanitz, die Investitionen in Sportstätten, die Unterhaltung der Gemeinschaftshäuser und ich denke auch an gemeindeübergreifende Themen wie zum Beispiel die Anpassung der Grundsteuern, die aktuelle Raumentwicklungsplanung oder die kommunale Wärmeplanung.
Diese Aufzählung ist bei weitem nicht abschließend und geht über das Jahr 2024 weit hinaus, aber ich denke es soll an dieser Stelle genügen mit den Ein- bzw. Ausblicken auf die großen Sachverhalte und die notwendigen Investitionen in unsere kommunale Infrastruktur.
Es gibt da auch noch die vermeintlich kleinen und oft als selbstverständlich wahrgenommenen Dinge, die das Bild unserer Gemeinde zumindest mitprägen - sei es das Schneiden von Lichtraumprofilen, das Unterstützen von Veranstaltungen, das Reinigen von Straßeneinläufen, den Winterdienst, Mäh- und Pflegearbeiten oder Hausmeistertätigkeiten.
Daher möchte ich an dieser Stelle unsere Bauhofmitarbeiter, unsere Hausmeister und unseren Sportstättenwart ausdrücklich wertschätzen. Wir sind mit über 80 km² eine der größten Gemeinden im Landkreis und was sie mit einer Handvoll Mitarbeitern leisten, sollte in der Öffentlichkeit nicht unterschätzt werden.
Abschließend komme ich gerne noch einmal auf das große Interesse und Engagement, dass hier und heute unübersehbar ist zurück. Bereits jetzt, relativ früh im Jahr, sehen wir viele Anmeldungen von Veranstaltungen durch Vereine, die unsere Gemeinde in diesem Jahr bereichern werden und man kann durchaus festhalten - der Schleier der letzten Jahre hat sich gelegt.
Ich möchte unserem Bürgervorsteher in seiner Rede nicht vorgreifen, aber die Gemeinde lebt und dies nicht zuletzt durch ein riesiges Engagement in unseren Vereinen.
Da die diesjährigen Kommunalwahlen ihren Schatten vorauswerfen, will ich mich an dieser Stelle besonders bei unseren ehrenamtlichen Gemeindevertretern, Beiräten und sachkundigen Einwohnern für ihre Arbeit in der vergangenen Legislatur bedanken.
Im gleichen Atemzug will ich auf einen glücklichen Umstand hinweisen, der nicht jeder Gemeinde oder jedem Amt gegeben ist – und schon gar nicht höheren politischen Ebenen.
Ich bin dankbar dafür, dass in unserer Gemeindevertretung kein übersteigerter Idealismus oder parteipolitisches Geplänkel die Arbeit behindert. Es steht die Sache im Vordergrund und das gilt es, gerade vor dem Hintergrund der Herausforderungen dieser Zeit, auch nach den Wahlen zu bewahren.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, ich wünsche Ihnen im Anschluss an die Begrüßung unseres Bürgervorstehers interessante, anregende Gespräche und wünsche uns allen ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr.“
Fotos: FlaRakGrp 21/ Gemeinde Sanitz