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Sanitzer Mitteilungen
Ausgabe 4/2023
Gedanken des Bürgermeisters
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Einwohnerinnen und Einwohner,

Wir haben lange auf etwas mehr „Normalität“ hingefiebert - endlich wieder ein gemeinsames Neujahrsgespräch der Bundeswehr und der Gemeinde Sanitz. Gespräche, Austausch, Diskussion - viel hat sich in den vergangen drei Jahren verändert, von hohen Belastungen der Flugabwehrraketengruppe über die Vervierfachung der Strom- und Gaspreise für die Gemeinde bis hin zur erschwerten Gewerbeentwicklung. Da der Fokus dieses Neujahrgespräches auf dem Ehrenamt lag, werden wir in diesem Jahr erstmalig einen Unternehmertag organisieren. Ich hoffe, wir können damit ein zusätzliches Format für die Zukunft schaffen, in der Unternehmen und Inverstoren stetig die Möglichkeit haben sich kennenzulernen und auszutauschen.

Da ich leider erkrankt war, wurde mein Grußwort von Frau Seelig, stellv. Bürgermeisterin, verlesen.

Sehr geehrte Frau Kirchhainer, Sehr geehrter Herr Oberstleutnant König, sehr geehrte Soldaten, liebe Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter, liebe Mitarbeiter, liebe Ehrenamtler, sehr geehrte Gäste,

ich begrüße Sie herzlichst zu den diesjährigen Neujahrsgesprächen der Gemeinde Sanitz und der Flugabwehrraketengruppe 21.

Die richtigen Worte für diese Rede zu finden, war gar nicht so einfach.

All die Formulierungen, die das „was in den letzten zwei Jahren nicht möglich gewesen ist“ immer wieder betonen, wurden in letzter Zeit vielerorts oft benutzt. Aus meiner Sicht zu oft. Und auch wenn es stimmt, will ich den Blick auf die Dinge lenken, die eben doch gingen und die Augen in die Zukunft richten.

Dafür schaue ich auch zu Ihnen! Sie sind die Gestalter, die Mitmacher, die Entscheider, die Unterstützer oder auch die Treiber. All Sie, und damit meine ich nicht nur die, die heute hier sind, sondern alle Menschen die in unserer Gemeinde leben, ob als Unternehmer, weil Sie eben etwas unternehmen, entwickeln, Probleme lösen, junge Menschen ausbilden und mit Arbeitsplätzen die Lebensgrundlage vieler bilden, ob als Vereine, weil Sie oft ehrenamtlich, die Möglichkeit bieten einen Sport, ein Hobby eine Leidenschaft auszuleben und dabei einen Beitrag für ein aktives, wohlorientiertes Gemeinleben leisten und damit unsere Gemeinde bereichern, ob als politisch Handelnde, Verwaltung, Kirchgemeinde, Polizei, Feuerwehren oder Bildungsträger und Kunst- und Kulturschaffende - wir alle sind das, was unsere Gemeinde ausmacht!

Ja, 2022 und 2021 waren definitiv keine Jahre, in dem wir uns im ruhigen Fahrwasser befanden. Von Kostenexplosionen, Lieferschwierigkeiten, Personalmängel, teils quälende Bürokratie, Wegfall von Förderkulissen und Havarien bis hin zu den ganz alltäglichen Herausforderungen im Bauen, Instandhalten und Sanieren unter den erschwerten Bedingungen war alles dabei.

Aber haben Wege und Möglichkeiten gefunden, uns den Zeiten anzupassen und Schritt für Schritt vorwärts zu gehen! Wir haben eine Schule gebaut, bauen die Jugendarbeit aus, investieren vermehrt in unsere Straßen und Wege, erweitern Spielplätze und erneuern unsere freiwilligen Feuerwehren. Unermüdlich haben sich Vereine, Unternehmen aller Branchen, Verwaltung und Kulturschaffende den aktuellen Herausforderungen gestellt. Angebote wurden angepasst und kreative Lösungen erarbeitet.

Ja, manches geht im Moment nicht und läuft noch nicht reibungslos. Aber schon rücken neue Themen in den Mittelpunkt, wie zum Beispiel Klimaschutz, alternative Energien, neue Technologien und Digitalisierung. An dieser Stelle danke ich herzlich dem Kompetenzkreis Klima und Energie für ihren wertvollen Input.

Es scheint, als wurde alles einmal durchgeschüttelt und in völlig neuer Konstellation zusammengestellt. Gesellschaftlich und politisch fordert uns die Zeit sehr. Veränderungen werden oft als bedrohlich empfunden und Ängste entstehen bei Menschen, die das Gefühl haben, diesen Veränderungen ausgeliefert zu sein, weil die Ursachen global sind. Diese Gefühle sind ernst zu nehmen, aber wenn wir alle es schaffen, für Vertrauen zu werben und in unsere Fähigkeit vertrauen, Neues eher wie eine Reise wahrnehmen mit Neugier und mit Erwartungen, dann können wir mehr über das „Wie“ diskutieren und weniger über das „Ob“. Denn das zeigt die Geschichte: Veränderung ist beständig und lässt sich nicht aufhalten. Hier möchte ich Michail Gorbatschow zitieren, der 2022 verstorben ist: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“

Im Rückblick darf auch nicht fehlen, dass wir im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Veranstaltungen genießen durften. So ergaben sich Gelegenheiten in den engeren Austausch zu kommen, zu diskutieren, zu feiern und unser Zusammenleben zu bereichern. Vielen Dank an alles Organisatoren und helfenden Hände. Ich weiß, dass das Austragen Veranstaltungen stets mit viel Kraft, Arbeit, Aufwand und Kosten verbunden ist.

Natürlich wird das Jahr 2022 auch immer mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine in Verbindung stehen. Nach dem 1. Entsetzen rollte eine große Welle der Hilfsbereitschaft an. Menschen haben gespendet und Fremde aufgenommen - auch in unserer Gemeinde.

Ich könnte an dieser Stelle noch einiges nennen, was in den letzten Jahren gelungen ist, doch nun will ich nach vorn schauen.

Das Jahr 2023 ist noch jung, aber viele Vorhaben sind in der Planung, Beschlüsse gefasst und die Vorbereitungen für viele Termine im nächsten Jahr laufen auf Hochtouren. So organisieren wir beispielsweise erstmalig einen Unternehmertag, um den Austausch ... gerade auch vor dem Hintergrund der vergangenen zwei Jahre ... mit und unter unseren Gewerbetreibenden zu fördern.

Trotz einer misslichen Haushaltssituation sollte es, für das Jahr 2023 gelingen, vorbehaltlich des beschlossenen Haushalts durch die Gemeindevertretung weiter zu investieren. Auf dem Plan stehen unter anderem: eine verstärkte Investition in unsere Straßen und Wege, die Planung für die Erweiterung der Regionalen Schule, die Sanierung der alten Polizei verbunden mit einer Intensivierung der Jugendarbeit, die Aufarbeitung des Parks in Groß Lüsewitz, die räumliche Weiterentwicklung in Hinblick auf den Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten, die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren mit neuen Fahrzeugen oder der Bau eines Kombinierten Gemeinschafts- und Feuerwehrgerätehauses in Vietow, sofern wir die dringend benötigten Fördermittel erhalten.

Leider sind wir gerade in Rahmen der finanziellen Ausstattung oft fremdbestimmt. Daher lassen Sie mich, bevor ich meine Rede schließe, folgende Sätze verlieren.

Sehr geehrter Landrat, sehr geehrte Bundes- und Landtagsabgeordneten, bitte denken Sie daran, dass auch Sie Verantwortung haben, für die finanzielle Ausstattung der Kommunen. Mit Ihrem Wirken nehmen Sie Einfluss auf die Handlungsfähigkeit und die Aufgabenerfüllung vor Ort. In den Kommunen werden die Aufgaben nicht kleiner. Hinzu kommen stetig wachsende Ausgaben. Seit 2018 haben sich die Ausgaben der Gemeinde für die Kreisumlage und den Gemeindeanteil für die Kinderbetreuung beinahe verdoppelt und nehmen nunmehr mit einem Ansatz von ca. 5 Mio. Euro mehr als die Hälfte des Gemeindehaushaltes ein. Die Möglichkeiten von Einsparungen der Gemeinde sind begrenzt und notwendig gewordene Steuererhöhungen für Einwohnerinnen, Einwohner und unsere Unternehmen sind sicherlich weder wünschenswert noch hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Kommunen und der Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig.

Natürlich ist auch uns klar, dass derzeit globale Faktoren auf uns alle wirken und wir alle in einem Boot sitzen. Daher will ich abschließend nicht das Trennende betonen, sondern das Verbindende. Schätzen wir, was wir haben. Lassen Sie uns nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Demokratie lebt vom Austausch, von der Diskussion, vom Gespräch und nicht zuletzt von Kompromissen. Zwar haben Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ihre jeweiligen Aufgaben und Verantwortungsbereiche, aber unsere Entwicklung können wir nur gemeinsam gestalten.

Ich freue mich auf zukünftige Projekte. Ich bin dankbar über jeden Beitrag, egal ob im Großen oder Kleinen. Jeder ist wertvoll. Ich hoffe, ich sehe viele von Ihnen im Jahresverlauf bei ganz verschiedenen Gelegenheiten, wünsche Ihnen gutes Gelingen und vor allem, auch wenn es banal klingt, Gesundheit! Vielen Dank!

OSPA Städte-Challenge - 500 Euro für unsere Jugendfeuerwehren

Im Rahmen des Heimspiels der Rostock Seawolves gegen die Würzburg Baskets sollten mindestens 200 Einwohner unserer Gemeinde in die Stadthalle Rostock kommen und im Vorfeld des Spieles mindestens 20 Körbe werfen. Leider haben wir mit 124 Einwohner die erste Marke nicht ganz geknackt. Dafür zeigten diese sich aber umso treffsicherer und erzielten 52 Körbe, sodass uns nach dem ersten Viertel der Partie Herr Bader von der OSPA Sanitz eine Prämie von 500 Euro für unsere Jugendfeuerwehren übergeben konnte.

Wir bedanken uns bei den Rostock Seawolves und der Ostseesparkasse Rostock für dieses tolle Event und die Unterstützung unseres sozialen Zwecks. (Daneben Bild Übergabe, kommt noch)

Herzlichst

Enrico Bendlin
Bürgermeister