„Louis Douzette wurde lange verkannt: Barth und Tribsees machen ihn wieder bekannt!“
Sehr geehrte Interessierte,
Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Tribsees,
am 17. Juli 2024, nach gut 2 Jahren intensiver Vorbereitung konnte durch intensiven Einsatz des „AK Zukunft Tribsees“ eine erste Idee zum 100. Todestages des Malers Louis Douzette umgesetzt werden.
Vorangestellt ist zu erwähnen, dass zu diesem ehrenamtlich arbeitenden Arbeitskreis u.a. der AK ASYL, der Frauenverein, der DRK-Ortsverein, die Volkssolidarität, Verein Naherholung Trebeltal Tribsees, der Kulturverein de DROM e.V., die Trebel-Pötterie, die VertreterInnen der Kirchengemeinde, der Wohlfahrtsverbände und der Stadt sowie viele engagierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt gehören. Ihnen allen sei Dank für die gemeinsame Arbeit! Denn: wie in jedem Land, in jeder Stadt und Gemeinde hängt die Lebendigkeit und Offenheit des sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens von der dauerhaften Stärke und Beteiligung, der Teilhabe und Mitgestaltung ihrer Basis, der Bürgerinnen und Bürger ab.
Und so war der 17. Juli 2024, ein ganz besonderer Tag für Tribsees und für Louis Douzette: denn erstmals werden viele Exponate und Originale von ihm - 100 Jahre nach seinem Tod - öffentlich in seiner Geburtsstadt in einer Ausstellung gezeigt. Dass dies gelingen konnte: dafür sind wir Herrn Dr.Gerd Albrecht und dem Vineta-Museum Barth sehr dankbar und verbunden.
Es ist verbürgt, dass der künstlerische Impuls Douzette’s von seiner Kindheit in Tribsees herrührt. Das Schlüsselerlebnis des kleinen Louis war seine Begegnung mit einem Schäfer vor dem Mühlentor; der erzählte dem Jungen die Geschichte von den Sternenkindern, die in hellen Mondnächten auf den Strahlen des Lichts über eine Himmelsleiter zum Mond reisen können. Diese Begegnung und ihre Geschichte haben Louis für sein Leben geprägt und immer wieder inspiriert: Himmel und Erde, der nächtliche Mond, Tiere, Pflanzen, Menschen, Licht und Dunkel, Stadt und Landschaft: die ihn umgebende Welt und Natur begreift Douzette als Einheit und gibt sie so in seinem Werk wieder …- was ihn im Alter den schönen Satz formulieren ließ: „Ich möchte ganz in der Natur leben.“
Der Schäfer zeigte dem kleinen Louis den Weg zu den Sternen: das nächtliche Firmament, das Leuchten der Sterne, immer wieder das Versteck- und Farbenspiel des Mondes mit den Wolken: sein eigenes Staunen, seine Neugier, seine Verzauberung durch die Natur offenbart sich in seinen Bildern, die seine Empfindungen, seine „Verzauberung“ authentisch und unmittelbar wiedergeben. Dieses ästhetische Momentum, die Kraft der Fülle und Vielfalt der Natur, macht das Besondere, das Einzigartige und die Faszination seiner Bilder und seines gesamten Werkes aus.
Und wir können uns sicher sein:
der kleine Tribseeser Bube Louis und der alte gestandene Barther Maler Douzette …: - von welcher Himmelsleiter oder hinter welchem Wolkenmond sie auch immer uns jetzt zuschauen - sie werden sich über alle Maßen freuen, dass seine Werke nun erstmals - 100 m von seinem Elternhaus entfernt - in seiner Taufkirche, der St. Thomas Kirche Tribsees, gezeigt und in seiner Geburts- und Heimatstadt ausgestellt werden.
Vielen Dank an alle, die uns Ihre Bilder für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt haben!
Pastor Detlef Huckfeldt begrüßte zur Ausstellungseröffnung die BesucherInnen und freute sich, dass über 100 Tribseeser und auswärtige Gäste zur Eröffnung der Douzette-Ausstellung in die Thomaskirche gekommen waren.
Er dankte dem Musik-Duo Susanne Ehrhard und Miroslaw Tybora, die die Veranstaltung musikalisch umrahmten und im Anschluss noch ein Konzert „Von Bach bis Bartok“ anboten.
Pastor Huckfeldt wies darauf hin, dass von den über 30 ausgestellten Douzette - Exponaten 12 aus „Tribseeser Wohnzimmern“ stammen.
Die Ausstellung wird bis zum 27. September 2024 zu sehen sein.
Die Öffnungszeiten während der Ferienzeit: Mo - Fr: 14. - 16 Uhr
Anschließend skizzierte in seiner launigen und empathischen Ansprache
Dr. Gerd Albrecht vom Vineta -Museum Barth die Stationen des Lebens und beruflichen Werdegangs von Douzette: vom einfachen Malersohn in Tribsees und Franzburg zum Berliner Künstler mit Weltruhm. Gerd Albrecht wies darauf hin, dass in der Tribseeser Ausstellung erstmals auch Studien - Stillleben, Blumen- und Pflanzenbilder - aus seinem Nachlass zu sehen sind.
Douzette war in seinen Berliner Jahren bekannter als Caspar David Friedrich; das kehrte sich im 20. Jahrhundert um: während Friedrich eine Renaissance erlebte, geriet Louis Douzette in der Kunstwelt mehr und mehr in Vergessenheit:
„Völlig zu Unrecht. Sein Genie wurde verkannt.“
Gerd Albrecht weiter: „Douzette hat uns gelehrt, die Natur zu sehen und zu würdigen. Er hat es wie kein anderer verstanden, sie in ihrem besonderen Licht zu zeigen: er war ein Meister des Lichts!“
In diesem Sinne: Besuchen Sie die Ausstellung; sehen Sie sich Bilder an, die noch nie ausgestellt wurden, lassen Sie sich von dem Romantikmaler Louis Douzette inspirieren und leben Sie ganz in der Natur!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Getreu dem Motto:
„Ich möchte ganz in der Natur leben.“ Ist zum 2. Kunstwettbewerb aufgerufen worden – Sie alle können wieder mit abstimmen und Ihren Favoriten in verschiedenen Kunstrichtungen wählen. Kommen Sie am 07. September zum Stadtfest „Tribsees zwischen den Toren“ unter dem diesjährigen Motto "Spiel der Farben".
Weiteres gern unter: www.tribsees-trebeltal.de