Grundschule führt Theaterprojekt zur sexuellen Gewalt durch.
Anfang Juli nehmen die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klasse der Grundschule Usedom an einem besonderen Projekt zur Aufklärung über sexuelle Gewalt teil. Ausgebildete Theaterpädagog*innen aus Neubrandenburg führen in jeder der drei Klassen drei Projekttage durch.
„Wir haben uns entschieden, die Klassen für das Projekt nicht zusammenzulegen. Es werden sehr persönliche Dinge besprochen, da ist ein kleinerer Rahmen angenehmer“, berichtet Schulsozialarbeiterin Andrea Huld, die das Projekt „Mein Körper gehört mir!“ organisiert. Andrea Huld wünscht sich, dass die Kinder durch die Teilnahme an dem Projekt erkennen, wo ihre Grenzen sind, lernen „Nein“ zu sagen und in angemessener Sprache aufgeklärt und informiert werden. Die Sozialarbeiterin hat den Eindruck, dass in der Schule Begriffe gesagt werden, die die Kinder auf Internetplattformen aufgeschnappt haben. Sie erhofft sich von dem Projekt eine Einordnung der Begrifflichkeiten und dass die Kinder ihre jeweiligen Grenzen akzeptieren. Beides soll sich langfristig positiv auf die Stimmung in den Klassen und den Umgang miteinander auswirken.
Die Schauspieler*innen aus der theaterpädagogischen werkstatt spielen kleine Szenen aus dem Alltag von Grundschulkindern. Viele der Szenen behandeln Grenzüberschreitungen; dem Team ist es deswegen besonders wichtig, dass nach jeder Szene ein Gespräch entsteht. „Wie fühlt sich der Junge jetzt gerade? Was hättet ihr gemacht?“ sind Fragen, die gestellt werden. Die Kinder werden so angeregt, mitzudenken, mitzufühlen und mitzureden. Selbstverständlich ist nach 45 Minuten noch nicht alles gesagt über das wichtige Thema, deswegen wird im Unterricht weiter über die eigenen Grenzen und die Möglichkeit sich Hilfe zu holen gesprochen.
Ziel des Projektes ist, Kindern im Grundschulalter zu zeigen, was sie tun können, wenn jemand ihre körperlichen Grenzen überschreitet und wo sie Hilfe bekommen können. Die Kinder gehen mit einer Telefonnummer nach Hause, die sie immer anrufen können, um über Sorgen und Probleme zu sprechen: die Nummer gegen Kummer: 116 111.
Weiterführende Informationen zur Theaterpädagogischen Werkstatt: https://www.tpwerkstatt.de/
Ermöglicht wurde das theaterpädagogische Projekt „Mein Körper gehört mir“ durch die finanzielle Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie. Wer Ideen für demokratiefördernde Projekte hat, bekommt bei der Partnerschaft für Demokratie Beratung und finanzielle Unterstützung.
Kontakt und weiterführende Informationen:
Koordinierungs- und Fachstelle der „Partnerschaft für Demokratie“
René Lenz, Tel.: 0175 919724
E-Mail: pfd@demokratisches-ostvorpommern.org
Internetseite der Usedomer „Partnerschaft für Demokratie“ www.wirvonhier-usedom.
Internetseite des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ www.demokratie-leben.de