Am 15. Juli zeigte das Parktheater Edelbruch im Schloss Stolpe "Findejahre" - ein Zwei-Personen-Stück über das Künstlerpaar Julia und Lionel Feininger. Die Schulveranstaltung wurde von zwei neunten Klassen der Europäischen Gesamtschule Insel Usedom besucht, die der Einladung des Fördervereins Schloss Stolpe e. V. in der letzten Schulwoche gerne gefolgt waren.
Das Stück spielt im Jahr 1937, am Tag der Flucht des Ehepaars Feininger aus Nazideutschland. Die beiden sitzen auf gepackten Koffern, wissen „wir müssen fort“, möchten im lieb gewonnenen Zuhause bleiben und erinnern sich an Episoden aus ihrem Leben: Kennenlernen an der Ostsee, Lehr- und Lernzeit am Bauhaus in Dessau und gemeinsame Zeit in Paris. Die kleinen privaten Episoden spielen neben dem politischen Rahmen eine wichtige Rolle und am Ende hängt alles mit allem zusammen. Zum Beispiel, wenn die jüdische Julia nicht mehr willkommen ist auf Usedom, der Insel, die Lionel sehr geliebt hat.
Die Schülerinnen und Schüler schauten sehr aufmerksam zu und stellten den beiden Schauspielern im Anschluss an das Stück viele Fragen zum Theatermachen, zur Stückerarbeitung, zum Textlernen und den historischen Themen des Stückes. Der Förderverein Schloss Stolpe möchte mit Schulveranstaltungen nicht nur historisch-politische Bildung an einem außerschulischen Ort ermöglichen, sondern auch junge Menschen an das Medium Theater heranführen; beides ist gelungen.
„Das könnte eine tolle Tradition in der letzten Schulwoche vor den Ferien werden“, sagt Lehrerin Ines Zapnik, die zusammen mit 52 Schülern und drei Kolleginnen die Aufführung von Findejahre besuchte. Die Lehrkräfte waren begeistert, dass das Stück, das für ein erwachsenes Publikum konzipiert worden war, die Schüler so überzeugte.
Im Anschluss konnten sich die Besucher das sanierte Schloss ansehen. Anja Batzdorf und Dr. Klaus Kögler vom Förderverein Schloss Stolpe beantworteten gerne alle Fragen und kamen mit den Jugendlichen ins Gespräch. Die dringende Frage, was Jugendliche motivieren könnte, ins Schloss Stolpe zu kommen, konnte zwar nicht abschließend beantwortet werden; in verschiedenen Gesprächen wurden aber zahlreiche Ideen ausgetauscht.
Finanziell unterstützt wurde die Schulvorführung mit dem Parktheater Edelbruch durch die Partnerschaft für Demokratie. Alle Beteiligten der Partnerschaft für Demokratie freuen sich über weitere neue Ideen und Vereine, die mitmachen wollen.
Kontakt und weiterführende Informationen:
Partnerschaft für Demokratie
Tel.: 038372/750-30 (Tobias Menge)
E-Mail: pfd@demokratisches-ostvorpommern.org (René Lenz)
Internetseite der Usedomer „Partnerschaft für Demokratie“ www.wirvonhier-usedom.de
Internetseite des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ www.demokratie-leben.de