Silberne und Goldene Hochzeit feiern nach wie vor viele Ehepaare, aber eine Kronjuwelenhochzeit ist doch etwas ganz Besonderes. In unserer Stadt gab es eine solche nach über 30 Jahren wieder. Berta und Werner Kletzin feierten ihren 75. Hochzeitstag. Ihre Liebesgeschichte begann auf einem Dorftanz in Jatznik. „Der Funke ist übergesprungen“, weiß Herr Kletzin noch ganz genau. Seitdem sind die beiden unzertrennlich. 1947 haben sie sich verlobt und 1 Jahr später geheiratet. „Es war eine sehr, sehr schöne Hochzeit für die damalige Zeit“, erinnert er sich gerne zurück. Studiert in Greifswald und Erfurt begann er als Lehrer und später als Direktor am Richard-Wossidlo-Gymnasium zu arbeiten. Mitte der 70-iger Jahre wechselte er schließlich an die medizinische Fachschule, bis er sich 1988 in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedete. Seine Frau war als Wirtschaftsleiterin am Junginternat der Wossidlo-Schule tätig. Auch wenn Her Kletzin nicht oft zu Hause war, wie er selbst sagte, zogen die Eheleute 2 gemeinsame Söhne groß, um die sich Frau Kletzin liebevoll kümmerte. Inzwischen gibt es 5 Enkel und jede Menge Urenkel. Mit fast 97 Jahren geht Herr Kletzin jeden Morgen spazieren, um anschließend in Ruhe die Zeitung zu lesen. Wenn man ihn fragt, wie sie es geschafft haben, 75 Jahre verheiratet zu sein, antwortet er prompt, dass man sich ernst nehmen und den Partner respektieren müsse. „Auch gab es mal Streit, aber das Entscheidende ist, dass man die Persönlichkeit als Gleichberechtigung sieht, Toleranz übt, nicht nachtragend ist, die Meinung des Anderen billigt und bereit für Kompromisse ist“, ist er sich sicher. Bis Oktober vorigen Jahres lebten sie in ihrer Wohnung am Stauffenbergplatz und zogen altersbedingt in das Ansgar-Wohnstift, wo sie sich sehr wohl fühlen und gut zurechtkommen. Bürgermeister Norbert Möller stattete dem Jubiläumspaar einen Besuch ab und gratulierte ganz herzlich zu diesem besonderen Tag.