Nach langer Zeit des Planens und des Spendensammelns wird nun die Restaurierung der Friedrich-Hermann-Lütkemüller-Orgel von 1856 in der Warener Georgenkirche in die Realisierungsphase eintreten. „Dank der großen Spendenbereitschaft der Warenerinnen und Warener sowie der Stadt Waren (Müritz) und vieler Warener Firmen, dank der großzügigen Unterstützung durch die Müritz-Sparkasse und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie dank der Förderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und des Kirchenkreises Mecklenburg kann die Georgengemeinde die Orgelrestaurierung in Auftrag geben. Auch wenn die Gesamtkosten von aktuell 339.000,00 € noch nicht vollständig gedeckt sind, denn es fehlen noch ca. 20.000 €, soll die Restaurierung nicht weiter verzögert werden. Weiterer Zeitverzug würde auf Grund der Material- und Personalkostensteigerungen nur zu höheren Kosten führen. Die Georgengemeinde und der Förderverein Kirchenmusik Waren - St. Georgen haben die Hoffnung und sind im festen Glauben, dass die großartige Unterstützung und Spendenbereitschaft nicht nachlassen wird und die Finanzierungslücke in den nächsten Monaten geschlossen werden kann“, ist sich Pastorin Anja Lünert sicher.
Am 18. September begann die renommierte Orgelbaufirma Wegscheider aus Dresden mit den Arbeiten. „Bei der Restaurierung wird die Orgel in alle Einzelteile zerlegt. Alles, was nach 167 Jahren verschlissen ist, wird repariert. Teile des Pfeifenwerkes, die Mechanik und der Blasebalg werden in Handarbeit restauriert. Verschiedenen Umbauten zum Opfer gefallene Pfeifen müssen rekonstruiert werden. Ziel der Restaurierung ist eine Wiederherstellung des Erstzustandes von 1856, die der Orgel ihre romantische Sprache zurückgeben soll“ beschreibt KMD‘in Christiane Drese die auszuführenden Arbeiten.
Den feierlichen Start der Orgelrestaurierung beging die St. Georgengemeinde und der Förderverein Kirchenmusik Waren - St. Georgen e.V. gemeinsam mit dem Schirmherrn der Orgelrestaurierung, Herrn Bürgermeister Norbert Möller, Frau Maren Melzer von der Müritz-Sparkasse und weiteren Spenderinnen und Spendern und der Öffentlichkeit. „Unsagbar viele organisatorische Mühen liegen hinter der Gemeinde. Aber nur so wurde es möglich, dass nun an der Lütkemüller-Orgel gearbeitet werden kann. Wie wichtig den Warenerinnen und Warenern das musikalische Herz der Kirche St. Georgen ist, zeigt sich in der großen Spendenbereitschaft. Ganz besonders die Orgelkonzerte sind ein unverzichtbarer Teil der städtischen aber auch der überregionalen Kulturlandschaft. Dies wissen wir zu schätzen und es freut uns daher sehr, auch von städtischer Seite noch einmal helfen zu können“, so der Bürgermeister. „Der Beginn der Restaurierungsarbeiten ist ein bedeutender Meilenstein. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung Teil dieses Vorhabens sind. Es gibt einige Gründe, warum wir dieses unterstützen. Einer ist sicher, dass wir mit unserer Unterstützung einen positiven kultur-gesellschaftlichen Beitrag leisten. Ein anderer ist, sich für den Erhalt eines ganz besonderen Kulturgutes auszusprechen. Es ist inspirierend zu sehen, wie engagierte Menschen zusammenkommen, welche Kraft sie entwickelt haben, um das Großprojekt Lütkemüller-Orgel zum Erfolg zu führen. Wir sind gespannt auf die kommenden Entwicklungen und freuen uns darauf, die „alte-neue“ Orgel nach Abschluss der Arbeiten zu erleben“, merkte Maren Melzer (Vorstandsstab der Müritz-Sparkasse) an. Auch das Team des Brauhaus Reschke nutzte den feierlichen Beginn der Orgelrestaurierung und übergab an die Georgengemeinde nach der ersten Spende im Januar 2022 erneut eine Spende in Höhe von 1000 €. Ein Jahr ist für die Restaurierung veranschlagt. In dieser Zeit wird die Lütkemüller-Orgel schweigen. Aber ihre kleine Schwester, die Klop-Truhenorgel von 1999, wird für sie einspringen.