Besuch im Rathaus (© Europäische Akademie M-V)
Ausstellungsgelände Haithabu (© Europ. Akademie M-V)
Museum Haithabu (© RBB Müritz)
Vom 27. bis 29. März besuchte eine Lerngruppe des Fachgymnasiums am RBB Müritz (Waren) unsere Partnerstadt Schleswig in Schleswig-Holstein. Die insgesamt zwölf Schülerinnen und Schüler gehörten zum Projektfachkurs „Geschichtswerkstatt“, der mittlerweile seit drei Jahren am Fachgymnasium angeboten und von Dr. Volker Helten federführend begleitet wird. Begleitet wurde die Gruppe aus Waren (Müritz) bei der Exkursion in die Partnerstadt von Liane Klischewsky, zuständig für die Städtepartnerschaftsarbeit in der Stadtverwaltung und Dr. Matthew Heidtmann von der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern, der für die Organisation der Reise verantwortlich zeichnete.
Die städtepartnerschaftliche Gesprächsrunde mit Frau Dr. Julia Pfannkuch, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Kultur und Ordnung, Christian Sievers (Leitung des Jugendzentrums) und Florian Viebig (Leitung der Volkshochschule) eröffnetet die Bildungsfahrt. Das Treffen im Schleswiger Rathaus bot den Rahmen für einen regen Austausch über die Erfahrungen mit Rechtsextremismus in norddeutschen Mittelstädten. Der um sich greifende Extremismus, so war man sich einig, stellt jedenfalls eine Herausforderung für die Zukunft dar, der man sich wird stellen müssen. Dabei kann man von einer Partnerschaft und dem lebhaften Austausch zwischen den beiden Städten und deren politischen, sozialen und bildenden Einrichtungen nur profitieren.
Hinsichtlich des Bildungsprogramms für die jungen Erwachsenen lag der Fokus einerseits auf dem Rechtsextremismus der Gegenwart und andererseits auf der historischen Perspektive der Wikingerzeit, die für zahlreiche rechtsextreme Bewegungen und Akteure der Vergangenheit und Gegenwart als Projektionsfläche dienten und dienen. Hier geht es im Kern um die Vereinnahmung der europäischen Geschichte und im Besonderen des europäischen Nordens durch Propaganda und Desinformation. Um ein breites und stabiles Wissensfundament für die Teilnehmer der Exkursion zu schaffen, referierten Dr. Matthias Toplak (Wikinger Museum Haithabu), Dr. Volker Helten (RBB Müritz), Dr. Ulf Ickerodt und Matthias Maluck (beide Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein) sowie Torsten Nagel (AWO Schleswig-Holstein) über verschiedene historische, archäologische und politische Aspekte der sog. Wikingerzeit. Die Gelegenheit zum ungezwungenen Austausch und selbständigen Erkundung wurde seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dankend aufgenommen.
Eine gründliche Bildungs- und Aufklärungsarbeit in Schulen sowie anderen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen stellt nach wie vor das stärkste Mittel im Kampf gegen extremistische Desinformation dar. Im Ringen um den Erhalt eines wissenschaftlich fundierten und aufgeklärt demokratischen Geschichtsbewusstseins müssen wir extremistischen Hetzern, Blendern und Rattenfängern mit Vernunft, Wissen und Entschlossenheit entgegentreten.