Wehrführer Mario Nagel, Bürgermeister Johannes Güssmer, Innenminister Christian Pegel und Nadine Julitz (v.l.n.r.)
Bürgermeister Johannes Güssmer und Innenminister Pegel (v.l.n.r.)
Die Feuerwehrbedarfsplanung hat in der Gemeinde Jabel gezeigt, dass dringend ein Löschgruppenfahrzeug 10 (LF10) gebraucht wird, um den Brandschutz im 8.000 ha großen Gemeindegebiet abzusichern.
In der jetzigen Situation gefährdet der schlechte Zustand des Fahrzeuges die Einsatzsicherheit und damit unter Umständen auch die Gesundheit der Einsatzkräfte.
Nun ist die Finanzierung rund. Der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel, hat am 8. Mai 2024 eine Fördermittelzusage aus dem Topf der Sonderbedarfsmittel des Landes M-V über 155.000 € dem Bürgermeister Johannes Güssmer und dem Wehrführer Mario Nagel als Anteilsfinanzierung des Landes M-V übergeben.
Bevor die Gemeinde Jabel den Fördermittelbescheid in den Händen halten konnte, musste sie immer wieder um die Finanzierung kämpfen. Für die Sonderbedarfszuweisung gab es zwei Ablehnungen. Aber die Gemeinde blieb hartnäckig und stellte einen Antrag auf Wiederaufnahme des Antrages.
Insgesamt wird der LF 10 ca. 500.000 € kosten. Davon werden 150.000 € vom Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, 155.000 € vom Land und die restliche Summe durch die Gemeinde Jabel als Eigenleistung aufgebracht.
Diese Anschaffung ist wichtig, darüber sind sich alle Fördermittelgeber einig. Aus fachlicher Sicht der Brandschutzdienststelle des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte wird die Beschaffung eines Löschfahrzeuges 10 mit 3-teiliger Schiebleiter für die Freiwillige Feuerwehr Jabel unterstützt und als zwingend erforderlich angesehen.
Das Gemeindegebiet ist nicht nur von landwirtschaftlichen Flächen geprägt, sondern auch vom Kiefern- Waldgebiet des Naturparks Nossentiner Schwinzer Heide. Große Teile dieser Wälder gelten als Waldbrand-Risikogebiete der Stufe A. Das Jugendwaldheim Loppin, das Wisent- Reservat der Landesforst MV bilden einen regionalen touristischen Hotspot der Müritz-Region. Es gibt Campingplätze, die viele Besucher anziehen.
Die Gemeinde Jabel ist ebenso als Baugebiet für Wohn- und Geschäftsbebauung zunehmend interessanter, was die bestehende Freiwillige Feuerwehr vor wachsende Herausforderungen stellt.
Eine historische Dorfkirche, eine Kindestagesstätte, eine Biogasanlage und mehrere Wohnungsbausysteme und Bungalowsiedlungen in Holzblockbohlen-Bauweise gehören zum Gefahrenpotenzial der Gemeinde.
Das momentan genutzte Feuerwehrfahrzeug ist nach 26 Jahren Dienstzeit am Ende seiner Nutzungszeit angelangt, ein Erhalt ist zunehmend unwirtschaftlich.
Bis die Gemeinde das Fahrzeug in Empfang nehmen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Die Auftragsvergabe wird über die Landeszentralbeschaffung des Landes erfolgen.
Die Kleinsten der Gemeinde freuen sich schon mal auf das künftige große Feuerwehrauto und brachten allen Anwesenden ein kleines Ständchen, bevor der Minister mit dem Wehrführer das Gerätehaus und die Technik der Freiwilligen Feuerwehr besichtigten.