Neue Wohnungen für die Fischadler

In den Wäldern des Forstamtes Mirow wurden in den vergangenen Tagen neue Nisthilfen für Fischadler ausgebracht.

Die Projektgruppe Großvogelschutz MV hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit den Försterinnen und Förstern des Forstamtes Mirow drei geeignete Standorte für die Nisthilfen ausgewählt. Dank der finanziellen Förderung durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Neubrandenburg konnten die Nisthilfen beschafft und auf den Kronen alter, freistehender Kiefern installiert werden.

Bei den Nisthilfen handelt es sich um aus Weiden geflochtene Körbe, die mit Hilfe einer Metallkonstruktion in den Baumkronen befestigt werden.

„Im Jahr 2023 konnten wir fünf aktive Fischadlerbrutaare auf Bäumen im Bereich des Forstamtes Mirow registrieren. Diese Anzahl an festgestellten „Baumbrütern“ ist besonders erfreulich, da der Anteil baumbrütender Fischadler in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist“, erläutert Aaron Hofmann.

Und Antje Sonnenberg aus dem Forstamt Mirow ergänzt: „Der Fischadler bevorzugt Brutplätze mit freiem Anflug und gutem Überblick. Deshalb nutzt er meist die Masten von Mittel- u. Hochspannungsleitungen als Horstplatz.“

Nachdem zwei Fischadler-Reviere aufgrund des Sturmwurfes einer Horst-Kiefer und touristischer Störungen in den letzten Jahren nicht mehr besetzt wurden, soll mit den neuen Nisthilfen die Baumbrüter-Population unter den Fischadlern gefördert werden.

Die Wälder des Forstamtes Mirow bieten im Verbund mit den zahlreichen Seen der Kleinseenplatte oftmals ideale Lebensräume für See- und Fischadler.

Diese Tatsache verpflichtet: „Auch der Natur- und Artenschutz ist Teil einer umfassend nachhaltigen Forstwirtschaft. Die Ausbringung der Nisthilfen ist ein schönes Beispiel für die von uns praktizierte naturnahe Bewirtschaftung der Wälder“, so Mirows Forstamtsleiter Wolfram Lindenkreuz.

Nun blicken alle Akteure hoffnungsvoll in die Zukunft. Ein Bezug der Nisthilfen durch die Fischadler nach ihrer Rückkehr aus Afrika im nächsten Frühling wäre sicherlich die schönste Belohnung für den mutigen Klettereinsatz eines Mitgliedes der Projektgruppe Großvogelschutz des Landes MV.