„Begrünen Sie, was das Zeug hält!“ Dies als Grundsatz im eigenen Garten genommen und Sie sind auf dem Weg zu einer Oase, die Sie in heißen Zeiten mit frischem Grün, bunten Farben und wohltemperierten Ecken belohnt.
Nicht nur in der Natur, sondern auch im Garten gilt: Umso höher die Vielfalt, umso widerstandsfähiger ist ein System. Pflanzen, ob Baum, Strauch oder Staude, die in den regionalen Klima und Bodenverhältnissen gezogen wurden und an den gewünschten Standort im Garten passen, halten Wetterextreme besser aus als empfindliche Arten. Kräuterrasen, Blühwiesen und Wildstauden benötigen zudem besonders wenig Wasser und Pflege. Wildstrauchhecken, Bäume oder auch Kletterpflanzen schaffen zudem durch ihre Verdunstungsleistung ein kühlendes Mikroklima und schützen unsere Sitzecken vor heißen und kalten Winden sowie unseren Lebensraum Garten vor Erosion und Austrocknung. Und je nach Art und Sorte bestechen Sie bspw. durch eine wunderbar bunte Herbstfärbung. Farbe ins Spiel bringt auch selbst gezogenes/angebautes Gemüse. Von Kresse auf dem Fensterbrett über Tomaten auf dem Balkon bis hin zu lila Grünkohl im Beet, all das spart lange Transportwege und schont das Klima. Ein gesunder, wasserhaltender Boden, ob im Topf oder im Garten, wird durch die Nutzung torffreier Substrate mit wasserspeichernden Anteilen sowie die Gabe von Kompost gefördert. Wird dazu, entsprechend der alten Gartenweisheit „Der Boden soll nie den Himmel erblicken!“ mit organischen Materialien gemulcht, schützt und stärkt man den Boden und reduziert gleichzeitig den Aufwand des Gießens. Jedoch: wer Blüten und Gemüse ernten möchte, braucht natürlich Wasser.
Das weiche, kalkarme Regenwasser ist dafür am besten geeignet und es schont zudem unsere Trinkwasserressourcen und Geldbeutel. Setzen Sie beim Gießen auf direkte Wasserzufuhr an der Pflanze sowie auf das Motto „weniger ist mehr“: gießen Sie seltener, dafür aber durchdringend mit einer höheren Wassermenge. So regen Sie Ihre Pflanzen an, mehr und tiefere Wurzeln auszubilden. Und zu guter Letzt: Machen Sie aus grau grün! Durch begrünte Fugen und Wege kann Regenwasser versickern, das Grundwasser speisen und zu einem frischeren Mikroklima beitragen.
Beispielhafte Naturgärten, die aktiv zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig die Lebensqualität in der eigenen Umgebung steigern, können Sie an den „Tagen der offenen Gartentür“ am 28. und 29. Juni besuchen. Alle teilnehmenden Gärten finden Sie unter www.natur-im-garten-mv.de
Die Aktion „Natur im Garten“ begleitet und unterstützt interessierte Menschen auf ihrem Weg zum ökologisch bewirtschafteten, naturnah gestalteten Garten. Sie zeichnet Gärten mit der „Natur im Garten“-Gartenplakette auf Grundlage der Kriterien der Aktion „Natur im Garten“ Niederösterreich aus. Drei Kriterien sind dabei zentral: der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, der Verzicht auf Pestizide, sowie der Verzicht auf Torf. Die Aktion „Natur im Garten“ legt zudem Wert auf eine strukturreiche Gestaltung von Grünräumen sowie heimische und/oder ökologisch wertvolle, regionaltypische Pflanzen im Garten. „Natur im Garten“ regt an, Grünräume nach ökologischen Kriterien zu bewirtschaften, so z. B. durch Kompostierung, Regenwassernutzung, Nützlingsförderung oder Bodenpflege. Wer im Sinne der Aktion gärtnert, leistet einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der Biotop- und Artenvielfalt und zum Schutz der natürlichen Ressourcen.
„Natur im Garten MV“ Regional ist ein LEADER-Projekt und wird für die Region Mecklenburgische Seenplatte – Müritz für 5 Jahre aus dem Budget der LAG MSM sowie für die Region Mecklenburg-Strelitz für 2 Jahre aus dem Budget der LAG MST gefördert.
Der Landschaftspflegeverband „Mecklenburger Endmoräne“ e.V. setzt sich seit 1993 für den Erhalt einer vielfältigen Kulturlandschaft unter Beachtung der Ziele und Grundsätze des Bundesnaturschutzgesetzes ein. In dem Verband wirken die Mitglieder als Naturschützer, Landwirte und Kommunen in Drittelparität und sorgen für den praktischen Erfolg der Arbeit. Arbeitsschwerpunkte des Verbandes sind Pflegearbeiten an (gesetzlich geschützten) Biotopen, Umweltbildungsarbeit (z.B. Schulgärten), die ökologische Gestaltung dörflicher Siedlungsbereiche und die Verbesserung touristischer Infrastruktur. Insbesondere engagiert sich der Landschaftspflegeverband für die Renaturierung von Söllen und Kleingewässern, den Erhalt von Alleen sowie für die Neuanlage und Unterhaltung von Streuobstwiesen. Er ist zudem seit Juli 2012 Projektträger von „Natur im Garten“ im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Neu Schloen, den 12.06.2025